Hallo Tinka,
was Lauchcremesuppe geschrieben hat, kann ich nur doppelt unterstreichen.
Wir sind seit 2 1/2 Jahren verheiratet, als ich "1001Geschichte" kennenlernte, war es zu spät zum Zurückrudern. Ich habe beschlossen, es zu nehmen wie es kommt. Heirat in D hat alles problemlos geklappt. Das größte Problem ist es, eine Arbeit zu finden. Außer 400Euro-Jobs hat er nur "sittenwidrig entlohnte" Jobs angeboten bekommen. Leider kann er nur einen 400Euro-Job machen. Obwohl mein Mann mittlerweile ziemlich gut deutsch versteht und sich auch verständigen kann, wird bei der Jobsuche das Argument "noch nicht genug Deutschkenntnisse" zur Ablehnung benutzt. Ich verdiene zu viel, um ALG I oder II zu bekommen. Die Ausländer kommen hier her, voller Hoffnung, endlich sich mal Wünsche erfüllen zu können, und dann wartet hier nur ein 400Euro-Job! So muß er ertragen, daß das Geld zwar zu unserem Leben reicht, aber alles was er hat, hat er nicht aus eigener Kraft erarbeitet und kann auch nicht alleine darüber entscheiden. Er besitzt NICHTS. Das ist für einen Araber fast unerträglich! Und es ist ein Problem, das die Partnerschaft belasten kann.
Also, Tinka, schätze ab, ob er hier in D wird arbeiten können. Zur Zeit werden wahrscheinlich die deutschen Arbeitslosen bei der Stellenvergabe bevorzugt. Es gibt keine offenen Diskriminierungen, aber wir haben den Eindruck, daß eine Stelle oder ein Job mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt wird, sobald der Arbeitgeber den arabischen Akzent hört. Auch das Arbeitsamt ist keine Hilfe. Bis jetzt wurde kein Zuschuß (zu einem Deutschkurs oder einem anderen Kurs z.B.) gewährt. Für Ausländer weht hier ein rauer Wind. Da wirst du bzw. ihr kämpfen müssen!
Grüße von suesse51