hallo


sansabil,

ich habe gestern abend mal die erste hälfte des aufsatzes von kalisch gelesen und muss deshalb mein erstes posting zu diesem thema revidieren. das war ein typischer schnellschuss.
ich sehe keinen grund, weshalb er nicht lehrer für den islamunterricht ausbilden sollte.
er sagt ja im prinzip nichts anderes, als dass es keine zeitgenössische zeugnisse über mohammed gibt.
wenn das stimmt, was ich nicht nachprüfen kann, dann muss er doch das recht haben, das zu sagen.
er behauptet mit keinem wort, dass es mohammed nicht gegeben hätte, er sagt nur es gibt keine handfesten beweise dafür.
das geht aber nicht nur dem islam so, sondern alle grossen religionen haben das gleiche problem.
weder von jesus noch von abraham, buddha, oder wer sonst noch alles eine religion gegründet hat, sind bisher knochen gefunden worden, noch stehen sie im geburtenregister des zuständigen standesamtes.
aber genau deshalb heisst glauben auch glauben und nicht wissen.
ich glaube an das, was im koran steht. da ist es letztendlich egal, ob die muslimische geschichtsschreibung stimmt oder nicht. ich glaube ja nicht an die geschichtsschreibung.
die heiligen bücher dieser welt geben denen, die daran glauben, dass es eine höhere macht gibt und sie sich vor dieser verantworten müssen einen weg vor, wie sie dieser verantwortung gerecht werden können. nicht mehr und nicht weniger. da ist es eigentlich egal, wer der urheber dieser bücher ist.
falls mohammed wirklich nur eine fantasiefigur sein sollte, die als vehikel für die verbreitung des islam eingesetzt wurde, dann soll mir das auch egal sein.
ich wurde nicht zum moslem, weil mohammed existiert hat, sondern weil die aussagen des koran die sind, an die ich glauben kann.
man kann das vielleicht mit musik vergleichen. wenn jemand ein stück von j.s. bach als genial empfindet, dann wird sich diese empfindung nicht ändern, wenn heraus käme, dass bach nur seine unterschrift unter die notenblätter gesetzt hat und der komponist ein anderer, unbekannter, künstler wäre.
jemand, der mit musik nichts anzufangen weiss, wird dann wohl von lug und trug reden, weil er keine ader für das hat, um das es eigentlich geht.

ich finde die position von kalisch nicht als konträr zum islam.
er sagt nur, es gäbe keine harten beweise für mohammeds existenz, er sagt nicht, mohammed hätte es niemals gegeben.

lustig finde ich, dass die thumben islamverächter, die ihre ablehnung des islams mit der person des propheten begründen (kinderschänder, wegelagerer, blutrünstiger eroberer), die thesen kalischs ablehnen müssen.
jemand, der den koran als gottes wort sieht und gottes wort höher einstuft als das menschenwort, muss das nicht unbedingt.

gruss
Najib


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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