Interessant, aber etwas zu wohlfeil, zu schnell hergeholt. Immer die Hyänen oben und das "arme" Volk unten, wie gehabt, wenn eine schnelle Erklärung abgegeben wird.
Wie wärs, man befragt die Hypothese:

"unser schönes Land (Sonnenreich)"?
Wie hat sich eigentlich in Marokko die Nation oder Staat herangebildet? Neudeutsch "nationbuilding"? Prozesse, die in Europa unter entsetzlichem Blutvergiessen ((Bürger)Kriege), Grenzverschiebungen, Abspaltungen und was sonst noch stattfanden, das über Jahrhunderte? All das sehe ich nicht deutlich für Marokko.
Lange Jahrhunderte (teil)kolonisiert: Griechen, Lateiner, Vandalen, Byzantiner, Araber, Franzosen, Spanier, und dann blitzartig nach WK II als selbstständiger Staat auferstanden. Haben die "Marokkaner" eigentlich diesen Staat so gewollt (Lassen wir einmal die "Istiqlalprosa" aussen vor)? Einen Staat in der Arabischen Liga, mit einziger Staatssprache Arabisch (das bei ca 50% Nichtarabophonen), einer Staatsreligion, einer Monarchie? Selbst, wenn dies zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit so gewesen sein sollte, ist danach nie wieder ernsthaft und demokratisch über diese Fragen diskutiert worden. Die Folge davon ist, dass Marokko nicht nur vor schweren wirtschaftlichen, sondern auch vor ebenso schweren "staatsstrukturellen" Problemen steht. Eine mögliche Lösung, die Föderalisierung bleibt, trotz intensiver deutscher Hilfe, Makulatur, warum?
Du siehst, Marokko hat befürchtungsweise noch weitere Probleme, nicht nur Korruption und Kleptokratie.