Hallo Lidija,

lass dich zuerst mal umarmen - das ist keine einfache Situation. Doch verzweifle bitte nicht. Es wird bestimmt für alles eine Lösung geben.

Was ich als sehr positiv sehe ist, dass dein Freund schon von Anfang an zu dir hält, obwohl seine Eltern gegen die Beziehung sind.

Ich weiß von vielen marokkanischen Familien, die für ihren Sohn gerne eine Marokkanerin zur Frau möchten. Wie sehr die Söhne letztendlich diesen Wunsch erfüllen, hängt von der Familientradition und der Einstellung ab. Es gibt Söhne, die widersprechen - und es gibt welche, die sich fügen.

Kennst du seine Eltern und habt ihr regelmäßig Kontakt? Falls ja, wie bist du in der Familie aufgenommen? Kennst du Gründe, warum sie dich nicht akzeptieren?

Sei bitte vorsichtig, was den Wechsel der Religion betrifft. Das solltest du nur tun, wenn du vom Islam von Herzen überzeugt bist und auch noch Muslima sein wolltest, wenn dein Freund sich von dir trennen würde. Konvertieren solltest du nur für Gott und keinen Menschen.

Ganz davon abgesehen ist es im Islam nicht verboten, dass ein Mann eine Christin heiratet. Auch dass du schon mal verheiratet warst, ist kein Ablehnungsgrund.

Für mich wäre wichtig, wie dein Freund zu dir steht, auch wenn die Familie gegen die Beziehung ist. Ist er bereit, dich auch gegen den Willen seiner Eltern zu heiraten? Kann er diesen Konflikt mit seiner Familie aushalten?

Leider kann ich dir nicht wirklich einen Rat geben, da jede Familie anders ist. Ganz traditionelle Familien sind von Frauen aus anderen Kulturen schwer zu überzeugen.

Versuch doch einfach mal mehr Kontakt mit der Familie zu haben, mehr Besuche, mehr Unternehmungen, lade sie zum (marokkanischen) Essen ein, lerne ein paar Worte marokkanisch. Zeige und beweise ihnen, dass du die beste Frau für ihren Sohn bist!

Ich wünsche dir von Herzen viel Glück und alles Gute, hab viel Geduld und gib nicht auf!

Viele Grüße
Sanaa