As-salamu alaikum, alle beisammen!

Nun habt ihr euch aber ganz schön in eine Richtung verrannt. Es ging doch eigentlich darum, wie man in einer bikulturellen und darüber hinaus bireligiösen Beziehung in Punkto Kindererziehung auf einen Nenner kommt.
Man kann die Probleme im Vorfeld nicht lösen!!! Ich bin mit einem Marokkaner verheiratet und wir haben drei Kinder. Der Mensch ändert sich, die Einstellungen und auch der eigene Glauben sind keine feste Sache. Also wenn ihr heute darüber sprecht, ob euer Kind später mal dieses oder jenes machen darf, kann das bis dahin ganz anders aussehen …
Ich selbst hatte z.B. vor 10 Jahren noch ganz andere Grenzen gesetzt als heute. Die strittigen Punkte könnten je nach Glaubenstärke sein: Gelatine, Musik, Kindergeburtstage, malen bzw. bildliches Gestalten, Kleidung (Rocklänge), christl. Feiertage, Feiern mit den deutschen Verwandten (Alkohol), Klassenfahrten, Übernachtungen bei Freunden …

Die einzelnen Themen sind nicht pauschal als haram oder halal einzustufen (außer natürlich Alkohol/Schweinefleisch). Es hängt immer vom einzelnen Kind und seiner Umgebung ab. Also womit das eine klar kommt, kann für das andere schwieriger sein.
Bevor ich Kinder hatte, hätte ich vieles der oben genannten Punkte abgelehnt. Inzwischen haben wir uns mehr geöffnet, nicht aus Schwäche, um mitzumachen und bloß nicht aufzufallen, sondern aus einer Stärke heraus. Meine Kinder haben ein gesundes muslimisches Selbstbewusstsein, das nicht dadurch erschüttert wird, wenn sie das Lied „In der Weihnachtsbäckerei“ mitsingen. Im übrigen wissen sie mehr über Jesus als viele ihrer christlichen Freunde.

Was mal wird, wenn die pubertären Probleme auf uns zukommen, weiß ich nicht. Aber ich denke, man kann die Probleme nur dann lösen, wenn man sie hat.
Wie heißt es doch so schön in Marokko: Verkauf nicht die Fische im Meer!

Islamische Grüße