Grüß Gott!

Ein kleiner, nicht unbedeutender Nachtrag:
"Illusion" soll keinesfalls 'negativ' besetzt sein. Negativität bzw. Positivität wird der Illusion erst durch das Individium selbst bzw. durch eine vorherrschende Definition der jeweiligen Sozialstruktur 'gegeben'. (Aids bzw. andere Krankheitsbilder 'positiv' - ist das positiv? Mag sein, aber eher doch NICHT, oder?)

Die einzige Realität ist die Illusion, der Fantast ist der einzige Realist! Was sonst, wer sonst? Wer bitte?

Warum bedeutet "Gott" für praktisch alle Menschen dieser Welt ein "alter Mann"? Warum wurde da ein Bild gespeichert, das einem alten Mann gleichkommt, mit Bart, Kreisglatze usw...? Das deshalb, weil das kleine Kind vom Babyalter an immer wieder den Begriff "Gott", "Lieber Gott", vorgesetzt bekommt. Immer wieder Gott, Gott, Gott, so lange, bis sich das ungeduldige Kindlein frägt, na, jetzt bitte sagt mir ihr Erwachsenen endlich einmal, wie schaut der aus, wie greift sich das an usw..., was ihr mir immer als Gott vorsetzt. Ich will endlich Bilder sehen! Und weil es, bzw. wenn es keine Bilder, keine klaren, ernsthafte Bilder "bekommt", dann platzt (bildlich gesprochen) dem Kleinkind der Kragen, weil es ein Bild dringend braucht! Es gibt einfach kein Bild, viel Rede, aber kein Bild (außer vielleicht das vom alten Mann) - und entscheidet sich das Kind unbewußt für seine erste wichtigste Person in seinem Leben, für den Vater, für seinen Vater (DER Gott, DER Vater). Von nun an ist Gott das Bild des Vaters. Das wird unverrückbar ins Unbewußte versenkt, denn es hat endlich ein Bild für die unzähligen Worte.

Und jetzt: Wie erlebt das Kind seinen Vater? Als Tyrann oder als gütigen, herzensintelligenten Menschen voller Wärme, voller Zuneigung, voller Vertrauen, voller Urvertrauen, voller .... alles?

Für das Kind ist dies nun der Inbegriff für "seinen" Gott! Jetzt können die Menschen erzählen was sie wollen, nachvollziehbares, nicht nachvollziehbares, Wahres, Lüge, Unwissen - es ist egal, JETZT, das Bild "steht" und wird ausschließlich durch das ständig genährt und ergänzt, korrigiert, wie es seinen Vater erlebt. Diese "Arbeit", dieses ständige aktuell halten des Bildes von meinem Gott/von meinem Vater (oder nicht) trägt der Mensch über seine gesamte Lebensperiode, bis zum letzten Pulsschlag und womöglich darüber hinaus! Natürlich können Zweifel und das ganze Auf & Ab des Lebens eintreten, schwierige Lebenssituationen, wo du dich wie von Gott verlassen (mein Gott, warum hast du mich verlassen?) fühlst, und verstoßen - und man nicht merkt, daß man von ihm getragen wird, sich von ihm "gewogen" (Wiege) fühlen darf!

Was die Menschen dieser Welt für ein Bild von Gott in sich tragen, zeigen die Handlungen der Menschen. Man sieht, was für ein Gottverständnis, was für einen Vater in ihnen weiterlebt und wie sie selber es wieder weitergeben. Verbal, nonverbal.

... AvP.