Jocim,

sei mir bitte nicht böse, aber manchmal frage ich mich wirklich, warum Dich Dich in diesem Forum aufhälst! Bist Du so eine Art Missionar und willst "uns" (ich gruppiere mich hierzu mal in die Kategorie "deutscher Frauen" ein) vor den Marokkanern "retten"?

Ich werde Dir etwas sagen und glaube mir, wenn jemand Erfahrung mit "Bürgschaften und Einladungen" hat...dann bin ich das! Ich habe schon einem ganzen Dutzend Marokkanerinnen und Marokkanern Einladungen für deren Brüdern und Schwestern etc. bei den zuständigen Ausländerbehörden organisiert und für sie gebürgt. Und es ist nie etwas passiert und weißt Du auch warum: Es hat etwas mit gegenseitigem Respekt zu tun. Wenn man sich hier in der marokkanischen Community erstmal ein gewissen Ansehen "erarbeitet" hat, dann legen diese Menschen für Dich die Hände ins Feuer und würden einen Teufel tun, Deine Gutmütigkeit und Deinen guten Willen auszunutzen.

Ausnahmen gibt es immer und überall...das weiß sogar ich!

...
 Antwort auf:
bei dieser gelegenheit: es gibt zwei "magische" daten für europäer und marokkaner. das eine ist die dreimonatsfrist, nach dem das visum ausläuft. es ist nicht ert einer kurz vor ende des ablaufs des visums aus den armen seiner "liebe" abgetaucht ins nirgendwo! dann gibt es bei ehesschliessungen die "zweijahresfrist". danach kann ein marokkaner unbegrenztes aufenthaltsrecht in deutschland erhalten (bitte korrgiert mich, wenn ich hier eine falsche information weiter gebe!). nach diesen zwei jahren hat sich nicht erst *ein* marokkaner still und heimlich aus der ehe mit seiner deutschen partnerin verabschiedet
All hamdu lillah dann habe ich ja richtig Glück gehabt...bei mir hat sich noch keiner aus dem Staub gemacht... \:\)

Ja aber warum "verabschieden" sich den die meisten "still und heimlich"...nur um in Besitz des heißersehnten Papieres zu gelangen? Das glaube ich einfach nicht. Entweder bin ich naiv oder laufe seit 11 Jahren mit Scheuklappen durch die Wälder...

Weißt Du was meines Erachtens nach der größte Fehler von "uns" Europäerinnen und Europäern in einer marokkanisch-deutschen Beziehung ist? Wir versuchen nämlich pausenlos unsere Partner "umzuerziehen" und sie "einzudeutschen". Wir therapieren und missionieren an ihnen herum, in der Hoffnung, daß sie vielleicht eines Tages mal "deutsch" werden, nur mit dem kleinen Extra orientalischen Aussehens.

Marokkaner bleiben Marokkaner und so sollten wir sie auch belassen. Dieses dauernde "Herumdoktern" bewirkt nur das Gegenteil...und wenn wundert´s wenn sich der ein oder andere Marokkaner (meistens nach Deinem magischen Terminkalender von 2 Jahren) vom Acker macht, um endlich mal wieder als "Marokkaner" agieren zu können. Ich kenne wirkliche Stories, wo die "deutsche Frau" dann mal zeigen wollte, wie sie ihren marokkanischen Mann im Griff hat und der Gute dann samstags regelmäßig das komnplette Treppenhaus putzen mußte.

Du lachst...? Ich habe am Anfang auch darüber gelacht...mittlerweile sehe ich die Dinge mit anderen Augen.

Wenn man eine wirklich ernsthafte Beziehung mit einem marokkanischen Partner aufbauen möchte, dann sollte man niemals vergessen, welche Erziehung er genossen hat. Ich jedenfalls kenne nicht besonders viele Marokkaner, die in ihrer Heimat die Treppe putzen müssen...warum sollten sie es hier tun...laßt sie doch damit in Ruhe! Wenn der Gute es freiwillig und gerne macht...kein Thema. Aber an ihm herumnörgeln nach dem Motto: Du bist hier in Deutschland und in Deutschland wird gefälligst auch zu Hause mitgeholfen...dann kann das doch nur schiefgehen.

Wie gesagt: Ich kenne Marokkaner, die sich zu wirklich patenten "Hausmännern" entwickelt haben, weil man ihnen die Chance gegeben hat, in diese Rolle hineinzuwachsen. Mit Druck und Nörgelei kommt man niemals voran.

Hey...TREPPENPUTZEN ist nur ein Beispiel okay? Hätte ja auch Spülen, Bügeln, Badewanne scheuern oder sonstwas sein können... \:D

GEGENSEITIGER RESPEKT ist das A und O in jeder Beziehun und in einer marokkanisch-deutschen Beziehung zählt es sogar meines Erachtens doppelt.

Ich kenne genug deutsch-marokkanische Beziehungen, die alleine aus diesem Grunde schon ewig halten. Denn wenn Du Dir erstmal den Respekt verschafft hast, dann bekommst Du auch Respekt zurück.

Ich habe mich im Laufe der Jahre halt "angepaßt", d.h. aber noch lange nicht, daß ich mich nun "unterdrücken" lasse, wie viele meiner deutschen Verwandten und Bekannten dann so gerne behaupten . Es macht mir z.B. einfach Freude, meinem marokkanischen Partner und dessen Freunden den Tee zu servieren. Deswegen bin ich noch lange nicht die "Unterdrückte". Ich weiß, daß mein Partner sogar stolz darauf ist, daß seine "deutsche" Partnerin ihm diesen Gefallen tut und nur so schafft man im Laufe der Zeit eine innere Bindung zu seinem marokkanischen Partner, die sich durch nichts erschüttern läßt.

Und wenn man diesen "Prozeß" beiderseitig erfolgreich durchlaufen hat, dann ist es sogar für die "deutsche" Partnerin ein tolles Gefühl, wenn der Marokkaner mit seinem deutschen Paß nach Hause kommt...und zeige mir dann nur einen einzigen Marokkaner, der seine Frau daraufhin verläßt...dieser verdient es dann generell nicht, überhaupt in einer Partnerschaft leben zu dürfen.

Nichts für ungut Jocim, ich wollte das einfach nur mal loswerden.

Ich jedenfalls stehe offen und ehrlich dazu: Marokkanische Männer haben eben dieses kleine Macho-Männlein in ihrem Inneren wohnen und ich hoffe, daß diese Männlein dort niemals auszieht! Ich mag es nämlich... ;\)

An dieser Stelle: Gruß an eine liebe liebe Freundin, die diese Botschaft mit Sicherheit schmunzelnd bestätigen kann...

So ihr Lieben...ich wünsche euch noch einen schönen Abend...plane noch einen Überfall auf meinen Kühlschrank... :p

Lieben Gruß aus Köln

Anja Maria