Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64382
01/08/06 08:24 AM
01/08/06 08:24 AM
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Karim Habbouri
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@Henriette das ist ein guter Beitrag! Ich blicke bei diesen gesetzlichen Feinheiten noch gar nicht richtig durch. Meine Schwester war auf dem Jugendamt, alles abschlägig. Am Telefon wollte man ihr keinen Termin geben. Als sie hörten: Algerien, da haben sie gleich abgelehnt! Was machen denn die Algerier in Deutschland? Sollen die dann ein Kind aus Russland adoptieren? Oder wollen sie nicht adoptieren, so daß dies scheinbar nur das Problem meiner Schwester ist? Das ist die typische Reaktion der Ämter. Sie ist aber nicht Gesetzeskonform. Denn es wird alles verweigert was nicht das Haager Adoptionsabkommen unterschrieben hat. Vor 8 Jahren rügte dieses bereits ein Gericht in Deutschland, in dem ein Ehepaar (marokkanischer Abstammung),ein marokkanisches Kind adoptieren wollten. Den die Ämter blockierten und blieben untätig. Das Gericht sprach hier eine Kafala im deutschen Recht aus. Vor einem Jahr versuchte ein marokkanischer Wissenschaftler seine Familie nachzuholen. Ein Kind war ein Kafalakind (es fiel wegen dem Namen auf). Die Einreise des Kindes scheiterte. In München kenne ich eine deutsche Frau welche ein Kafalakind hat und hier sogar Pflegegeld bekommt (Kind zählt als Pflegekind, Kind stammt aus Ägypten). Die aktuellen Fälle sind der genannte Fall www.safae.de (welche aber nur marokkanisches Recht durchsetzen wollen). Der andere Fall ist eine Marokkanerin welche aus einem Waisenhaus ein Kind angenommen hat. Hier machte der Kindesname den Deutschen Probleme. Das marokkanische Innenministerium änderte den Kindesnamen aber die Einreise bleibt weiter versagt. In beiden Fällen sind die Marokkanerinnen migriert, so dass sie die Behörden auslassen können. In beiden Fällen haben nur die Frauen die Kafala angenommen und damit eine rein marokkanische Sache daraus gemacht. Der einfachere Weg wäre hier der gewesen, den viele Marokkaner wählen. Mann muss die Kinder in Marokko zu seinen eigenen machen (nur für die Einreise). Ich denke in Algerien ist das auch machbar. Mimhaat, seit einiger Zeit durchforste ich das Internet. Ich finde den Link www.adoptionsinfo.de ganz gut. Und www.safae.de ist gut. Diese Seite gehört einem Deutschen. Tolle Seite! Das wäre auch die gleiche Kombination wie bei meiner Schwester, die deutsch, ihr Mann algerisch ist, das andere Paar: er deutsch, sie marokkanisch. Hätten sie das Kind als eigenes Kind ausgegeben, dann wäre es hier und ich hätte mir so manchen Text erspart. Aber vielleicht ist es besser so wenn jemand klagt. Gerade die Marokkaner in München (z.B. Laaboudi von Sahara Wings, Alaoui) oder auch meine Person haben immer gesagt wie man es eigentlich macht. Mein persönlicher Favorit ist aber Belgien. Über Belgien kann man eine Kafala wesentlich besser ausüben. Gesetz Belgien
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64383
03/08/06 01:39 AM
03/08/06 01:39 AM
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Elvire
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Guten Abend, @tangeroise Und diese Kinder haben in einer konservativen, traditionellen Gesellschaft keinen hohen Stellenwert ("sind sie doch nichts weiter als Kinder von ledigen Müttern und Huren"). genau das ist das grosse Problem. Soumaya Naamane-Guesous: "Grossesse de la Honte" In einer unabhängigen Studie über einen Zeitraum von 6 Jahren haben von 5.040 unverheirateten Müttern in Casablanca 1.800 ihr Kind zur Adoption = Kafala freigegeben, was einem Drittel entspricht und in keinem Verhältnis zu abgegebenen Babies in anonymen Babyklappen in Deutschland steht. Quelle: Quantara 16.03.2006 Uneheliche Kinder in der arabischen Welt Ein Tabu bröckelt In manchen Regionen des Nahen Ostens werden junge Frauen schon beim Verdacht auf eine außereheliche Schwangerschaft um der so genannten "Familienehre" willen getötet. Doch jenseits der rigiden gesellschaftlichen Normen wandeln sich die Alltagspraxis und das Bewusstsein. Vor allem in den Maghreb-Staaten Marokko, Tunesien und Algerien wurden in den vergangenen Jahren Unterstützungsangebote für ledige Mütter geschaffen. Und in Ägypten sorgt der Fall eines prominenten unehelichen Kindes für eine bemerkenswerte öffentliche Diskussion. Martina Sabra berichtet. Foto: www.irinnews.org Mann und Frau - zum Sex gehören normalerweise zwei. Doch wenn der Beischlaf ohne Trauschein stattfindet und dabei auch noch ein Kind entsteht, werden in streng patriarchalen Gesellschaften vor allem die Frau und das Kind für den 'Fehltritt' bestraft. Diese Art Doppelmoral - die bis vor wenigen Jahren auch in Europa einschließlich Deutschland herrschte – hat jetzt in Ägypten einen kleinen Skandal ausgelöst: Die ledige Mutter Hend El-Henawy forderte den Schauspieler Ahmed El-Fishawi öffentlich auf, sich als Vater ihrer 15 Monate alten Tochter Lina zu bekennen. El-Fishawi gab zwar öffentlich zu, dass er als Vater in Frage komme, kündigte aber gleichzeitig an, dass er das Kind auf keinen Fall formell anerkennen würde, da er mit der Mutter zum Zeitpunkt der Zeugung nicht offiziell verheiratet gewesen sei. Wenn El-Fishawi bei seiner Version bleiben sollte, wäre das Kind Lina unehelich und hätte wesentlich weniger Rechte als "normale" ägyptische Kinder. Die Mutter könnte im schlimmsten Fall wegen Prostitution angeklagt werden. Die ägyptische Öffentlichkeit zeigte sich gespalten. Heimlich schoben jedoch viele der Kindsmutter die Verantwortung für den peinlichen Streit zu. "Sie hätte das Kind doch zur Adoption freigeben oder abtreiben können", meint eine Studentin freimütig und gibt damit eine nicht nur in Ägypten gängige Auffassung wieder. Hohe Dunkelziffer unehelicher Kinder Nicht verheiratet, aber schwanger – das ist in der arabischen Welt immer noch streng tabu. Die politisch Verantwortlichen behaupten fast durchweg, das Problem existiere nicht. Doch die Zahl der Kinder, die in einigen Ländern ausgesetzt oder zur Adoption freigegeben werden, spricht eine andere Sprache, ebenso wie die Masse an Vaterschaftsklagen. In Ägypten sollen nach Angaben der Frauenrechtsorganisation "Women Living Under Muslim Law" zurzeit rund 14.000 derartige Gerichtsverfahren laufen. Da unverheiratet schwangere Frauen fast überall in der arabischen Welt unter Prostitutionsverdacht stehen, ihnen also Geld- und Gefängnisstrafen drohen, versuchen viele Betroffene, "ihr Problem" heimlich zu lösen. Man geht von einer signifikanten Dunkelziffer aus, mit den entsprechenden Risiken für Mutter und Kind. Die marokkanische Sozialanthropologin Jamila Bargach beschreibt in ihrem bereits 2002 erschienenen Buch über Kindesaussetzung und heimliche Adoption in Marokko unter anderem, wie sich die Problematik durch den sozioökonomischen Wandel verschärft hat. Solange Mädchen sehr jung verheiratet wurden, waren außereheliche Schwangerschaften kein großes Thema. Wenn es passierte, wurde die Angelegenheit meist diskret von Müttern und Tanten geregelt. Man schickte die Schwangere in den letzten Monaten zu Verwandten und brachte das Baby nach der Geburt irgendwie unter. Hauptsache, das Ganze wurde nicht publik. Heute sind die Rahmenbedingungen völlig anders: die meisten Frauen im Maghreb heiraten erst mit Mitte oder sogar Ende zwanzig. Gleichzeitig können aufgrund von Landflucht und Urbanisierung immer weniger Frauen auf funktionierende familiäre Netzwerke zurückgreifen. Für Jamila Bargach sind die Leidtragenden vor allem die Kinder: "Uneheliche Kinder werden stigmatisiert, ausgegrenzt und durch Gesetze diskriminiert. Ihre Menschenrechte werden missachtet." Hilfen für Schwangere Lange Zeit boten hauptsächlich christliche Missionsschwestern oder internationale Organisationen wie Terre des Hommes unverheirateten Schwangeren im Maghreb eine Zuflucht. Mittlerweile gibt es in Marokko, Algerien und Tunesien einige "autochthone" Hilfsangebote. In Casablanca finden unverheiratete Schwangere neben Terre des Hommes bei der marokkanischen Nichtregierungsorganisation INSAF umfassende Beratung und für die Zeit kurz vor und nach der Entbindung auch eine Unterkunft. Bei der ebenfalls in Casablanca ansässigen Selbsthilfeorganisation Solidarité Féminine können ledige Mütter mit etwas Glück über die Beratung hinaus eine Ausbildung, eigenes Einkommen und Kinderbetreuung erhalten. In Algerien beraten mehrere unabhängige Frauenorganisationen ledige Mütter in Not und bieten im Notfall ebenfalls Unterkunft an. In Tunesien ist das Angebot am weitesten entwickelt: hier können junge Frauen nach der Entbindung mit ihren Kindern in staatlichen Mütterheimen unterkommen. Von den Staaten der Arabischen Liga hat Tunesien durch fortschrittliche Familien-, Adoptions- und Namensgesetze uneheliche Kinder am weitesten gleichgestellt und parallel das dichteste soziale Netz für ihre Mütter geknüpft. Bemerkenswerte Studie Ansonsten geht bislang Marokko bemerkenswert offensiv mit dem Tabu-Thema um. 1996 veröffentlichte eine unabhängige marokkanische Hilfsorganisation zum ersten Mal Statistiken, wonach im größten Krankenhaus von Casablanca durchschnittlich fünf Prozent der Gebärenden ledig waren – ein überraschend hoher Anteil. Die bis dato umfassendste Studie wurde im Frühjahr 2003 von der Stadtverwaltung Casablanca mit Unterstützung der UN sowie marokkanischer Nichtregierungsorganisationen fertig gestellt. Über einen Zeitraum von sechs Jahren interviewten die Forscher im Großraum Casablanca insgesamt 5040 unverheiratete Mütter, von denen 3240 ihre Kinder selbst aufzogen. 1800 Frauen hatten ihre Kinder nach der Geburt zur Adoption freigegeben. Die durchschnittliche ledige marokkanische Mutter ist der Studie zufolge 26 Jahre alt, in vier von fünf Fällen in städtischem Milieu geboren und aufgewachsen und entstammt tendenziell der Unter- bzw. unteren Mittelschicht. Sie hat viele Geschwister, und das Familienoberhaupt ist meist entweder Bauer, Arbeiter und Kleinhändler. Jede dritte Betroffene ist vaterlos. Fast die Hälfte (45 Prozent) der ledigen Mütter haben keine Schule besucht, der Rest hat höchstens die Mittlere Reife. Nur sehr wenige unverheiratete Mütter haben das Abitur oder studieren. Der Anteil der Frauen, die aufgrund einer Vergewaltigung oder Prostitution schwanger geworden sind, liegt bei 6 bzw. 3 Prozent. Jede fünfte hat versucht, die Schwangerschaft abzubrechen. Ganz unten Die 2003 erschienene UN-Studie belegte, was SozialarbeiterInnen, SoziologInnen und MenschenrechtsaktivistInnen in Marokko schon lange vermuteten: Es gibt viel mehr unverheiratet Schwangere und außereheliche Kinder als erwartet, und das Phänomen weitet sich aus – allerdings vor allem aus Unwissenheit und wirtschaftlicher Not, und nicht aufgrund eines Wertewandels. Anders als im Westen sähen die Frauen im Maghreb die Mutterschaft außerhalb der Ehe nicht als eine freiwillige Entscheidung an, erklärt die marokkanische Soziologin Soumaya Guessous, Mitverfasserin einer 2005 erschienenen qualitativen Studie über ledige Mütter: "Keine der Frauen, die ich interviewt habe, hat sich bewusst für das Kind ohne Mann entschieden. Die ledigen Mütter stehen am unteren Ende der sozialen Skala. Sie sind dreifach ausgeschlossen - ökonomisch, gesellschaftlich und familiär." Martina Sabra © Qantara.de 2006 Weitere Informationen zum Thema: Soumaya Naamane Guessous/Chafik Guessous/Association Solidarité Féminine: Grossesses de la Honte. Editions Le Fennec, Casablanca, 2005 (Französisch, arabische Übersetzung ist vorgesehen) Jamila Bargach: Orphans of Islam: Family, Abandonment and Secret Adoption in Morocco. Rowman & Littlefield, Boulder 2002 (Englisch) Elisabeth-Norgall-Preis für Aicha Chenna "Muslimisch im Herzen und weltlich im Kopf" Um ledigen Müttern und ihren Kindern zu helfen, gründete Aicha Chenna vor 20 Jahren die Selbsthilfeorganisation "Solidarité Féminine". In Frankfurt erhielt sie jetzt für ihr Engagement den Elisabeth-Norgall-Preis 2005. Martina Sabra hat Aicha Chenna in Casablanca besucht Qantara.de
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64384
06/08/06 08:14 AM
06/08/06 08:14 AM
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Hallo, zum Thema Entfremdung: 1. Beste Lösung : Sicherstellung, daß das Kind bei der Mutter bleiben kann und daß beide versorgt sind. 2. Zweitbeste Lösung: Für den Fall, daß das Kind bereits aufgegeben oder ausgesetzt wurde: Das Kind findet eine Familie im Inland. 3. Notlösung: Das Kind findet eine Familie im Ausland. 4. Schlechteste Lösung: Das Kind bleibt im Heim. @ Tangeroise : Mag sein, daß es Fälle gibt, in denen Heimkinder später erfolgreiche Karriere gemacht haben. Aber das sind Einzelfälle, glaube mir. Die Heimkinder sind in der Regel - zwar materiell manchmal ausreichend versorgt - aber psychisch traumatisiert oder geschädigt. Kein staatliches Heim kann die Liebe geben, die das Kind braucht. Notlösung: SOS-Kinderdörfer mit dem Konzept der "Ersatzmütter", so daß die feste Bezugsperson zumindest da ist, die den Kindern Bindungsfähigkeit und Selbstvertrauen geben kann. Apropos "Karriere": Unsere letzte marokkanische Untermieterin hat auch ein Kafala-Mädchen in ihrer Familie. Sie sollte das Kafala-Mädchen meiner Meinung nach eigentlich als "Schwester" bezeichnen, da sie ja mit ihr aufgewachsen ist. Das tut sie aber nicht, denn dieses Mädchen arbeitet im Haushalt mit (ihre Meinung). Während sie Elite-Uni besucht. Jetzt gab es Heiratsbewerber für das Kafala-Mädchen. Aber als die Bewerber erfuhren, daß sie nicht "leibliche" Tochter ist, haben sie die Anträge zurückgezogen. @Mimhaat , Deine Worte: Für manche Pärchen die nicht "perfekt" ins Raster passen, ist es so gut wie unmöglich in Deutschland ein Kind zu adoptieren, eben weil es so wenige gibt. Im Ausland hingegen sind die Chancen größer. Mißverständnis: Die Eltern und der Prozeß werden - egal ob Inlands- oder Auslandsadoption - genauestens materiell und psychologisch geprüft, müssen in's Raster passen (siehe Karim's Auszug Fragebogen für Adoptionsbewerber, sowie Pflichtseminare und -gespräche mit dem Jugendamt.) Es stehen aus dem Ausland jedoch mehr Kinder als im Inland zur Verfügung, deswegen reden manche davon, daß es aus dem Ausland "leichter" sei. Mit "leichter" ist aber nicht das Prozedere, sondern die höhere Erfolgschance, ein Kind zu bekommen, gemeint. @ Henriette Bitte beachten, Karim Habbouri und ich beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Ich aus der Sicht der ausgesetzten Kinder, die um ihre Identität gebracht wurden, er aus der Sicht der Verwandtenadoption, bei der die Identität/Herkunft der Kinder bekannt ist. @ Karim, Deine Worte Selbstverständlich kann ein solches Kind erben. Da ist einmal die Ursprungsfamilie, in dem es den Erbrang behält. Ja, ich meinte das gleiche wie Du ! Aber ich kenne nur Findelkinder in Marokko, die von ihren Eltern ausgesetzt wurden. (Identität unbekannt ! Geburtsdatum fiktiv, da lediglich geschätzt. Name des Kindes unbekannt, wird von der Behörde vergeben.) Diese Kinder können nichts erben ! Das Gesetz ist gut gemeint, korrekt, aber geht an der Alltagsrealität der Kinder vorbei. Dann kann man dem Kafalakind notariell 1/3 erben lassen. Ja, aber nur wenn man das als Eltern will ! Wenn nicht, geht das Kind leer aus, obwohl es vielleicht sein Leben lang im Haushalt oder anderweitig mitgeholfen hat. Es ist also immer von der Gnade der Eltern abhängig, im Gegensatz zu den leiblichen Kindern, die rechtlich abgesichert sind. Mein persönlicher Favorit ist aber Belgien. Über Belgien kann man eine Kafala wesentlich besser ausüben. Ja, oder Spanien. Bei meinem letzten Besuch im Waisenhaus traf ich ein spanisches Ehepaar, die eine spezielle Genehmigung ihrer spanischen Behörden erreicht hatten. Interessante News auch: http://www.n-tv.de/694737.html "5.500 Kinder aus dem Ausland - Adoptions-Weltmeister Spanien" (Vergleich: ca. 1500 Adoptionen pro Jahr in Deutschland) Klasse, Deine Homepage ! Hab' schon lange darauf gewartet !
Viele Grüße, Ulla
"Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will" Francois Rabelais
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64385
06/08/06 08:25 AM
06/08/06 08:25 AM
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Noch etwas: Ich stelle den von mir oben zitierten Artikel hier lieber ein. Man weiß nie wie lange er bei den Zeitungen online gespeichert bleibt: Montag, 31. Juli 2006 5.500 Kinder aus dem Ausland Adoptions-Weltmeister Spanien
In keinem anderen Land der Welt werden so viele Kinder adoptiert wie in Spanien. Mit 12,3 Adoptionen pro 100.000 Einwohner führt es die internationale Rangliste der Adoptionen ausländischen Nachwuchses an. Carlos Nina Deheza ist stolz auf den spanischen Rekord, weil er ein Zeichen dafür sei, "wie dynamisch die spanischen Vermittler arbeiten", sagt der Direktor der nichtstaatlichen Vermittlungsagentur ECAI der Deutschen Presse-Agentur. Die Wartezeiten seien kurz, die Bürokratie überschaubar. Acht von zehn Kindern kommen aus Asien oder Osteuropa zu spanischen Eltern. Mehr als die Hälfte dieser "Wunschkinder" wurden in China geboren, dann folgen russische und ukrainische Jungen und Mädchen. Ein Kind aus China zu adoptieren kostet etwa 8.800 Euro in Eigenorganisation, über die ECAI zwischen 2.000 und 3.500 Euro mehr. Die ECAIs gehören mit 32 Anlaufstellen im ganzen Land zu den privaten Anbietern. Die Organisation ist staatlich anerkannt: "Wir sind keine Agentur, die nur verkaufen will", betont Deheza. Er will auch nicht von Kunden reden, "Nutzer unseres Services" gefällt ihm besser. Und der Service kann sich im Vergleich mit der europäischen Konkurrenz sehen lassen: "Wir vermitteln drei Mal schneller als zum Beispiel Deutschland." Spanier müssen im Schnitt zehn Monate warten, maximal zwei Jahre, bis sie ihr Adoptivkind zu Hause willkommen heißen können. In Deutschland gibt es Wartezeiten bis zu sechs Jahren. Für Deheza sind die hohen Adoptionszahlen vor allem den guten Rahmenbedingungen zu verdanken. "Wir besitzen sieben ECAI-Vertretungen in Russland, sechs in China." Deutschland habe dagegen keine einzige Vermittlungsstelle in China. Die bi- und multilateralen Abkommen zwischen Spanien und den anderen Ländern funktionierten gut. "Überhaupt werden den Adoptiveltern von unserer Regierung keine rechtlichen Hürden in den Weg gestellt." Kein Wunder, dass Deheza auch Anfragen von Ausländern hat. "Um unsere Hilfe in Anspruch nehmen zu können, muss der Bewerber seinen rechtlichen Wohnsitz in Spanien haben, sprich mehr als sechs Monate im Jahr hier leben", erklärt er. Wenn dann noch die spanischen Behörden dem Antrag zustimmten, stehe einer Vermittlung so gut wie nichts mehr entgegen. ECAI hat die Bewerberzahl auf 600 pro Jahr begrenzt. Die Nachfrage würde wohl noch mehr zulassen: In den vergangenen beiden Jahren wurden jeweils knapp 5.500 Kinder aus dem Ausland adoptiert. Innerhalb von fünf Jahren kamen zirka 22.000 Adoptivkinder ins Land. Deheza schätzt, dass mit über 5.000 Kindern pro Jahr die Höchstgrenze erreicht sei. "Zum einen wird es in einigen Ländern immer schwieriger, Adoptivkinder zu finden" - sobald es den Staaten wirtschaftlich besser gehe, steige die Nachfrage nach Adoptionen im eigenen Land. Zum anderen bekommen die Kinder Konkurrenz durch immer bessere Methoden der künstlichen Befruchtung. Mit Blick in die Zukunft orientiert sich ECAI nun mehr Richtung Afrika. Nach einer Stelle in Äthiopien werden schrittweise andere Vertretungen eingerichtet, zum Beispiel im Senegal. Damit weiter jeder Wunsch erfüllt werden könne, sagt Deheza. Denn: "Kinder sind Kinder. Sie verbessern unsere Gesellschaft - sie bringen uns Freude und Liebe." Egal, in welchem Land sie geboren seien. (Simone Herz, dpa)
Viele Grüße, Ulla
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64386
06/08/06 03:50 PM
06/08/06 03:50 PM
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mimhaat
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Hallo Ulla, na das habe ich doch dann noch genauso ergänzt... Nicht das Verfahren ist leichter, sondern die Erfolgsaussichten sind größer, da mehr "Angebot". Und gerade wenn es in Deutschland eine große Nachfrage und wenig "Angebot" gibt, werden eben nur die Besten, der Besten ausgesucht - oder ist das jetzt mein subjektives Empfinden? Ich denke nicht, dass in Deutschland noch Pärchen (oder gar Singles) über 40 realen Chancen auf ein Kind aus einem deutschen Kinderheim haben, oder? Also warum sollten sich solche Interessenten den Aufwand machen und es erst hier probieren. Da würde ich es auch lieber gleich im Ausland probieren... Und danke für den Artikel, der ist sehr interessant. Mir fiel ein, dass ich das auch schonmal gelesen hatte - Spanien als Adoptionsweltmeister - allerdings wesentlich kürzer, eher als Notiz und auf spanisch. Aber ich werde in der Zeitschrift nochmal nachschauen, vielleicht gab es einen Link zum Artikel... viele Grüße
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64388
06/08/06 10:58 PM
06/08/06 10:58 PM
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Vielleicht ist es ja fuer ein Kid leichter in eine "andere" kultur einzu tauchen/zu leben.Wie viele Menschen verlassen Ihre Herkunftslaender um in anderen Laendern eine scheinbar bessere Zukunft zu finden und wievielen ist es verwehrt ? Ich bin umgeben von solchen menschen und bin wohl selbst einer davon. Geboren im Erzgebirge ,aufgewachsen in Nordbayern.Stets ein Fremder,als ich 9o zurueck wollte nach Sachsen das ich im Alter von 2 Jahren verlies,begegnete mir Misstrauen,ich koennte ja mein Geburtshaus im Erzgeirge wieder haben wollen..eben das gleiche was meinem Vater 1949 gesagt wurde,in Franken:wos wolld ihr hier,ihr fresst as bloss die woar weg... Ich habe mir einen Auspruch von Koenig August zu eigen gemacht :macht euern dreck alleene :-) ihr hab mir nee scheene kultur... Mit meiner marokkanischen Ehefrau lebe ich eben besser im multikulturellen London. Und wir hier im Hause muessen eben tagtaeglich zusammen raufen,aber es geht,andere Kultur... na und und nun?
gruss aus london adam
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64389
06/08/06 11:15 PM
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mimhaat
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Hallo, also ich sehe da generell keinerlei Problem mit Entfremdung, ein zur Adoption freigegebenes Baby aus dem Ausland zu holen... bei älteren Kindern mag das eine andere Grundlage haben... aber generell bezweifel ich, dass die Mehrheit von Heimkindern in der Welt die Möglichkeit zur "Karriere" bekommt. Meistens scheitert es doch schon am Zugang zu weiterführenden Bildungseinrichtungen - sowas kostet, warum sollte ein Staat das finanzieren wollen nach der Volljährigkeit... (ich muss auch ihr vor allem an Osteuropa oder Südamerika denken). @ Ulla: Jetzt gab es Heiratsbewerber für das Kafala-Mädchen. Aber als die Bewerber erfuhren, daß sie nicht "leibliche" Tochter ist, haben sie die Anträge zurückgezogen. Sowas ist wirklich zum Kopfschütteln. Ich habe ja nun schon andere Gründe von geplatzten Verlobungen gehört, aber das... Genauso die "Argumente" deiner Untermieterin. Das muss doch sehr deprimierend sein für dieses Mädchen oder? lol - @ che... richtig Heimat ist immer dort, wo man sich die Heimat einrichtet. Sowas ist nicht genetisch veranlagt. viele Grüße
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64390
07/08/06 01:45 AM
07/08/06 01:45 AM
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Rachida Azercane
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imhat zitat: Sowas ist wirklich zum Kopfschütteln. Ich habe ja nun schon andere Gründe von geplatzten Verlobungen gehört, aber das... ------------------------------- das sit aber ganz normal, in einem Land wo man Tradition pflegt und die Abstammung eine Rolle spielt da wird darauf geachtet dass eine Braut oder Bräutigam eine Familie hat, seine Abstammung bekannt ist und kein Folge einer Sünde sei. so ist das in Marokko auch in den modernsten Milieus. es stimmt dass Aicha chenna für les mères celibataires kämpft und ugbeb hilfe eine Zukunft aufzubauen damit sie ihre Babys behalten und da sie eh Opfer von Männern sind. Dennoch es ist eine Chande ein unehliches Kind zu sein, die Kaffala jungen Menschen heiraten dann auch solche und so bleiben diese Menschen unter sich, selbst wenn ein Mann käme und so eine Frau ehlichen würde, wird sie ablehnen da sie weiss dass er oder seiner Familie sie irgendwann als Bintlhram(Tochter der Sünde) beschimpfen kann. Wir brauchen nicht so schokiert zu tun denn auch hier vor 50Jahren war es nicht anders.Oder? ist eben eine andere Religion andere Mentalität andere Tradition und man soll die anderen auch in ihrem Ander-Artigkeit respektieren. Zeitlang war es ganz schik Kinder aus Asia zu adoptiren dann aus Afrika nun will man aus Marokko oder Algerien, warum? ich weise daraufhin dass im Osten Bulgarien, Polen Rumenien 1000Von Kindern in Heimen vegetiren warum adoptiert man sie nicht, immerhin sind sie blond und werden später nicht als Ausländer gehänselt ich möchte dass Kinder keine Fremdfeindlichkeit erleiden und wenn sie in Marokko sind haben sie auch eine chance von einer marokkanischen Familie in Obhut genommen zu werden Barmherzig erzogen werden und sie sind in ihrer Gesellschaft und keine braune Kinder mit blonden Eltern ja so siehe ich das. eine Tante von meiner Mutter hat ein Mädchen adoptiert-kafala(die nichte ihrers Mannes)und ihr 1/3vermacht den rest als noch lebte verkauft und somit hat sie Häuser und Läden bekommen im Islam soll kein Inzest geübt werden da ist aber die Gefahr groß wenn ein Kind dessen Abstammung unbekannt ist dass er später seine Schwester oder seinen Bruder heiratet deshalb darf ein adoptiertes Kind den Namen des Kafils nicht annhemen. es würde soviel gesagt aber nach dem Kosovo krieg gab es viele Kinder (Bosnische)ohne Zuhause sogar in Marokko wurden sie zur doption angeboten man wollte verhindern dass diese Muslimische Kinder nicht bei christlichen Eltern aufwachsen. und ich denke dass Marokko dies ebenso nicht wünscht. es geht also nicht nur um die Entfermdung sondern um die religion. ein Baby hat zwar keine Religion wirst du sagen :rolleyes:
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64391
07/08/06 03:39 AM
07/08/06 03:39 AM
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mimhaat
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Hallo, @ Rachida... ich will überhaupt gar nichts zu Traditionen sagen... mir tut nur dieses Mädchen leid. Ich glaube jede evtl. zukünftige "Braut" fühlt sich schlecht, wenn sie plötzlich fallen gelassen wird. Und es klärt auch nicht das Verhalten ihrer "Adoptivschwester". Das hat gar nichts mit "schockiert sein" und mangelden Respekt zu tun - so lange ich niemanden offensiv dabei beleidige, ist es nur eine Meinungsäußerung. Aber davon mal völlig abgesehen - es werden auch viele Kinder aus Osteuropa adoptiert und es hat nichts damit zu tun, dass sie blond sind und weniger "Probleme" später haben. Ich weiß auch nicht, ob es wirklich Massen von Leuten sind, die ein Kind aus dem Maghreb wollen - ich habe nicht das Gefühl. Und die, die so ein Kind wollen, sind ja nun offensichtlich auch zum Teil Muslime und suchen vielleicht gerade deshalb dort. Sie könnten aber genauso Kinder aus Osteuropa adoptieren und sie islamisch erziehen... Auslandsadoption ist eine Sache - speziell aus islamischen Ländern, ist eine andere. Ich habe nicht die Idee ein Kind aus einem islamischen Land zu adoptieren, von daher schreibe ich lieber allgemein von Auslandsadoptionen. Und wenn man realistisch hinschaut - nach Osteuropa, Lateinamerika, Schwarz-Afrika und Asien, dann kann man wohl mit Recht sagen, dass es für viele Waisen oder auch so zur Adoption freigegebenen Kinder dort einer der besten Lösungen ist ins Ausland vermittelt zu werden. Denn allein schaffen viele Länder es weder finaziell noch sozial diese Problematik in Griff zu kriegen. Wenn islamische Länder das anders regeln, ist es doch ok. Ehrlich gesagt habe ich wenig Verständnis für Nicht-muslimische Paare, die unbedingt ein Kind aus einem arabischen Land wollen. Da muss ich mich schon nach den persönlichen Hintergedanken fragen. In sofern stimme ich da schon mit dir überein. Allerdings kann ich auch die Einstellung zu Kafala-Kindern nicht verstehen - Tradition hin oder her... Wie es bei uns vor 50 Jahren war, spielt dabei eher weniger eine Rolle. Vor 500 Jahren war auch vieles anders. Ich lebe aber heute und hier, beurteile auch so - andere Mentalität, andere Gesellschaft... das sollte man auch so respektieren. viele Grüße
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64392
07/08/06 12:44 PM
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Momhat dann sind wir d´accord du bist so clever, ich habe mir überlegt ob ich dich nich adoptieren soll :rolleyes:
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64393
07/08/06 05:06 PM
07/08/06 05:06 PM
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Hallo, @ tangeroise...ja, d´accord klingt gut . Weniger d´accord bin ich mit dem, was aus meinem Nick alles hier so gemacht wird - momhat, mimhut, momhut... lol :rolleyes: Und zum Rest... puh, ich bin heute noch nicht auf Ironie eingestellt nix mit Konter im Moment... viele Grüße
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64394
07/08/06 07:40 PM
07/08/06 07:40 PM
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Adoptionen..warum ist es allgemein so schwer sich in einem anderen Land niederzulassen,falls man im "falschen" Land geboren wurde ? Adoptionen allg. sind nicht einfach,gut so...?Wir haben letztes Jahr versucht Pflege(forster)eltern zuwerden...aussichtslos.Zuviel Buerokratie...oder auch die falsche Vorstellung.Wie bei den meisten Mitbewerbern,das Kind sollte moeglichst jung(unbeeinflusst etc.) sein.Ja die meisten Moechtegern Forsterparents wollen Babys...der Bedarf ist aber fuer problematische Teennager vorhanden...So lebt also eine marrokanische Nichte bei uns...was ebenfall stressig war und ist,in Bezug auf Visa ...Vor 9 Jahren habe ich die Pflege fuer eine andere Nichte uebernohmen,ohne Probleme,nur sie ist in den USA geboren und hat zusaetzlich die deutsche Staatsangehoerigkeit... Das alles hat nichts mit Religion zutun,ich behalte meine Religion in mir selbst und demonstrie Sie nicht nach aussen. Ich mag es nicht und mochte es nie wenn jemand in meinem Namen spricht. Also lassen wir uns von all diesen Pfeifen nicht fuer Dumm verkaufen,wenn die Westliche Welt von Freiheit spricht,meint Sie eben Westliche Freiheiten und nicht allgemeine Freizuegikeit. Eben die Freiheit andere auszugrenzen,wie heisst das im deutschen Grunfgesetz:Niemand darf auf gRUND SEINES GESCHLECHTS,RASSE,Religionetc.benachteiligt werden .......aeh ???soweit er deutsch ist meint das wohl...
gruss aus london adam
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64398
08/08/06 12:26 AM
08/08/06 12:26 AM
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Joined: Jul 2002
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Elvire
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Guten Abend, das sit aber ganz normal, in einem Land wo man Tradition pflegt und die Abstammung eine Rolle spielt da wird darauf geachtet dass eine Braut oder Bräutigam eine Familie hat, seine Abstammung bekannt ist und kein Folge einer Sünde sei. liebe @tangeroise, ich will nicht Öl ins Feuer giessen, aber ich persönlich finde es inhuman, ein Kind als Folge einer Sünde zu sehen. Wo bleibt denn da die vielgepriesene Barmherzigkeit? Soll ein uneheliches Kind zeit seines Lebens stigmatisiert sein? Was heisst hier Sünde? Eine Hausangestellte wurde von ihrem Freund, mit dem sie seit 5 Jahren liiert ist, schwanger. Sofort liess er sie im Stich und behauptete obendrein, das Kind wäre nicht von ihm. Die junge Frau fiel in eine starke Depression und fürchtete sich auch vor ihren Brüdern derart, dass sie Selbstmord begehen wollte. Meine marok. Freundin und ihr Mann holten die junge Frau ins Haus und dort konnte sie auch ihr Baby zur Welt bringen. Meine marok. Freunde übernahmen die Kafala. Der Embryo hatte in der pränatalen Phase einen Stress unglaublichen Masses! Mittlerweile liegen genügend Forschungsergebnisse über dessen Auswirkung im späteren Leben vor und ein solch kleiner Erdenbürger kommt schon "vorbelastet" auf die Welt. In solchen Fällen wäre es zum Wohle des Kindes angebracht, dass die marok. Justiz auf die Möglichkeit des Vaterschaftstest zurückgreift und somit das Kind zumindest einen biologischen Vater hat; islamische Ärzte haben gegen diese Tests keine Einwände. Leider wird dies in der Praxis noch nicht praktiziert. Du sprichst in einem posting den islamischen Glauben an, den die "elternlosen" Kinder beibehalten müssen. Gut und schön, dagegen ist nichts einzuwänden, nur ist die Einhaltung dieses Kriteriums kein Garant, dass es dem "Waisen" gut geht und die "Kafala"-Eltern es auch gut behandeln. Weisst du, dass junge Buben aus marok. orphelinats z.b. in arabische Länder kommen, um dort als Jockey eingesetzt zu werden? Mit 15, 16 oder 17 Jahren sind sie körperlich ruiniert (irreperabler Wirbelsäulenschaden). Mir schauerts. Dein Argument, dass wegen evtl. dunklerer Hautfarbe das "Adoptivkind" in einem europ. Land gehänselt wird, kann ich zwar folgen. Aber wie ist es denn bei binationalen Ehen, wo ein Elternteil evtl. etwas dunkelhäutiger ist? Hört ein Kind aus dieser Partnerschaft manchmal nicht auch "blöde" Bemerkungen? Für mich ist dein Einwand insofern nicht relevant und ich sehe darin keinen Grund ein marok. "Waisen"-kind nicht nach Europa zu holen (abgesehen davon, dass es rein technisch aufgrund der strikten Regelung nicht möglich ist). Mittlerweile macht sich eine italienische ONG stark, um evtl. eine Lockerung der "Kafala" zu erreichen. siehe Bericht: "Pour promouvoir l’adoption, la Ligue Marocaine pour la Protection de l’Enfance a annoncé la création prochaine d’une association de parents adoptifs, en partenariat avec une ONG italienne et la contribution du Centre Lalla Meryem de Rabat. L’objectif affiché est d’accompagner les futurs parents dans les démarches à suivre en matière de Kafala. La Ligue s’est également fixée pour objectif de promouvoir la Kafala en accompagnant des familles kafiles socialement et juridiquement, notamment en assurant la liaison entre ces dernières et le juge des tutelles et en les aidant à préparer les documents nécessaires." http://www.lereporter.ma/article.php3?id_article=1564 Nicht alle orphelinats werden gut geführt und ich erinnere mich sehr wohl (und du vielleicht auch) als S.M. M VI Anfang April 2005 unangemeldet "La maison des enfants Ain Chok" in Casablanca besuchte. Die Zustände waren dort grausam und ekelerregend! Eine wahre Ruine. Ich will hier nichts und niemanden anprangern, aber schönreden nützt auch nichts. Bienfaisance : Le coup de colère royal Samedi dernier, SM le Roi Mohammed VI a effectué une visite-surprise à un orphelinat de Aïn Chok à Casablanca. Découvrant l'état de délabrement des installations, le Souverain a ordonné l'ouverture d'une enquête. http://www.aujourdhui.ma/couverture-details33609.html
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64399
08/08/06 12:37 AM
08/08/06 12:37 AM
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Joined: Jul 2005
Posts: 1,911 Deutschland
Rachida Azercane
Moderatorin
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"liebe @tangeroise, ich will nicht Öl ins Feuer giessen, aber ich persönlich finde es inhuman, ein Kind als Folge einer Sünde zu sehen. Wo bleibt denn da die vielgepriesene Barmherzigkeit? Soll ein uneheliches Kind zeit seines Lebens stigmatisiert sein? Was heisst hier Sünde?" dies ist nicht meine Haltung so denken die meisten marokkanerInnen auch ich hatte irgendwann ein Kind zu adoptieren atakafoulou -dann hatte ich aber die Befürchtung ich könnte ihn nicht die Liebe, die ich meinen eigenes Kind zukommen lasse, nicht gerecht geben kann oder dass ich ihm gegenüber ungerecht sein könnte dabei dachte ich immer an einem Kind von der Familie ich habe in meinem Bericht auch gesagt dass Aicha Chenna sich für die ledigen Mütter strak macht Zentren für Ausbildung gegründet hat( auch mit Guessouss) damit diese Frauen die ja Opfer sind eine Zukunft haben und ihre Kinder selbst erziehen können und bei sich behalten können also ich finde dein Angriff auf mich unbegründet. die meisten marokkaner verdrängen dass diese Frauen Opfer sind und verurteilen sie und ihre Kinder. Tatsache bleibt dass keiner eine Lakita zur Frau haben möchte da kann ich daran nichts ändern du am wenigsten
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64400
08/08/06 12:58 AM
08/08/06 12:58 AM
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Joined: Jul 2002
Posts: 1,624 Süddeutschland
Elvire
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Süddeutschland
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Salam,
@tangeroise,
bitte fühle dich doch nicht angegriffen; mir ist schon klar, dass du "nur die Stimme des Volkes" widergabst und du selbst ein grosses Herz hast. Das Gros der marok. Gesellschaft, die bis heute nicht die Not - weder die seelische noch die materielle ihrer unterpriveligierten Mitmenschen, die am Rande der Gesellschaft leben -sieht, oder nicht sehen will, sollte anfangen mehr Carisma zu zeigen!
Zum Glück gibt es mittlerweile viele Frauen, die sich einbringen und NOG's gründen und sich so der Strassenkinder und Jugendlichen, die sich selbst überlassen sind, annehmen. Vielleicht nimmt die Zahl der engagierten Frauen in den nächsten Jahren zu, damit die gesellschaftliche Ächtung der ledigen Mütter abnimmt. Hoffen wir.
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64402
08/08/06 01:59 AM
08/08/06 01:59 AM
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Joined: May 2006
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mimhaat
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Achtung off-Thema: tangeroise: das liegt daran dass das verdammte o neben der "i" ist böses o!! (und soooo wahr, ich kenne das doch auch) Ich nehm´s ja auch niemanden übel - nur mal anmerken, mit der kleinen Hoffnung auf nicht völlige Verstümmelung... viele Grüße
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
#64403
08/08/06 11:33 AM
08/08/06 11:33 AM
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Joined: May 2003
Posts: 42 NRW
Rima
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Joined: May 2003
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NRW
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salaam,
ich habe in unserer moschee zu diesem thema nachgefragt. man braucht sich über entfremdung nicht den kopf zerbrechen.
denn unsere religion hat uns die antwort schon gegeben.
„ wenn jemand eine waise, die sich unter den muslimen befindet, zu sich nach hause nimmt, um ihr essen und trinken zu geben, dem wird allah, wenn er keine unverzeihbare straftat begeht, sicherlich ins paradies einlassen.“ (tirmidhi, birr, 14)
so meint also unser prophet: es ist egal, aus welchem land die eltern kommen und welche nationalität sie haben. das einzige und wichtigste ist, dass die eltern an den propheten glauben und das kind mit respekt vor unserer religion erziehen.
eure rima
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
[Re: Karim Habbouri]
#96510
11/09/09 12:38 PM
11/09/09 12:38 PM
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Joined: Aug 2009
Posts: 18 Norddeutschland
MalikaM
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Norddeutschland
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Lieber Karim,
du schreibst in deinem - schon etwas zurückliegenden - Beitrag unter anderem, dass die deutsche Gerichtsbarkeit schon einmal eine Kafala ausgesprochen hat.
Das würde mich brennend interessieren.
Mein algerischstämmiger Mann und ich haben zwei Adoptiv-/Kafala-Kinder aus Algerien, wegen des zweiten Kindes gab es enorme Probleme mit den deutschen Behörden, da wir den Antrag nach dem Inkrafttreten des "Haager Abkommens über den Schutz von Kindern und der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen Adoption von 1993(?)" stellten. Das Abkommen trat 2002 in Deutschland in Kraft, unser Antrag für das zweite Kind war 2004.
Wir haben immer noch nicht alle Schwierigkeiten gemeistert und wenn es tatsächlich mal ein Urteil in Deutschland gab, das die Kafala als Form der Kindesannahme bestätigt hat, dann wäre das sehr wichtig für uns.
Würdest Du dich auf diesen Beitrag bitte noch einmal zu Wort melden? Oder melde dich bei mir per e-mail (über dieses Forum). Du kannst auch über meine homepage "kafala.de" gehen, auch dort ist ein e-mail-Kontakt angegeben. Ich würde mich wirklich sehr freuen, von Dir zu hören!
Freundliche Grüße, Malika M
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Re: Adoptionsbewerber für Marokko/Algerien in Deutschland ?
[Re: Henri Fuhrmann]
#100095
24/12/09 10:28 PM
24/12/09 10:28 PM
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Joined: May 2009
Posts: 992 Fes, Marokko
Koschla
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Joined: May 2009
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Fes, Marokko
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Ich habe nicht alle Beiträge dieses sehr interessanten Threads gelesen und möchte eine Frage stellen. Vielleicht kann mir sie jemand beantworten. Mein Mann (Marokkaner) und ich (Deutsche) leben in Marokko und werden in Kürze, so Gott will, ein Kind seiner Schwester annehmen. Sie selbst hat mich gefragt, ob ich das tun würde, da sie zuviel um die Ohren hat und das Kind gut aufgehoben und geliebt wüsste. Wie verhält es sich nun, wenn wir in Urlaub nach Deutschland oder in ein anderes europäisches Land fahren und die Kleine natürlich mitnehmen möchten? Geht das so ohne weiteres? Sie wird den Namen ihres Vaters behalten, also nicht wie wir heißen. Es wird also unweigerlich auffallen. Mein Mann meinte, da gäbe es eine Vollmacht. Ich würde mich sehr über Informationen freuen. Danke schon mal.
Last edited by Koschla; 24/12/09 10:29 PM.
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Most Online12,010 Dec 24th, 2014
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