Unter Verdacht - Türkische Islamisten in Deutschland

Mi, 27.11.02, 20.15 Uhr
Do, 28.11.02, 07.30 Uhr
Die islamistische Gemeinschaft Milli Görrus ist mit ca. 40.000 Mitgliedern die größte islamische Gruppe in Deutschland. Der Verfassungsschutz beobachtet sie, insbesondere nach den Terroranschlägen. Hinter den Kulissen der streng nach außen abgeschotteten Gemeinschaft tobt ein Kampf. Es geht um die Frage, inwieweit sich Milli Görrus zu den Prinzipien von Demokratie und Rechtstaatlichkeit bekennt.

Seit den Anschlägen von New York und Washington stehen auch muslimische Vereine in der Bundesrepublik unter Verdacht. Je mehr bekannt wurde über die Verbindungen der Täter vom 11. September nach Deutschland, desto stärker gerieten diese Vereine ins Visier der Experten für innere Sicherheit. Beobachtet werden nicht nur offen verfassungsfeindliche Gruppen wie der Kalifatstaat in Köln, sondern auch solche Organisationen, die bisher nur für wenig Aufsehen sorgten.

Besonders schwierig ist die Lage für die größte islamische Gruppierung in Deutschland, die Gemeinschaft Milli Görrus mit ihren 40.000 Mitgliedern, die aber gleichzeitig nur ein Prozent aller Muslime in Deutschland vertritt. Milli Görrus unterhält nicht nur zahlreiche Moscheen und ein komplexes Firmenimperium, sondern bietet auch umfangreiche Jugendarbeit an. Die Autorin hat Kontakte zu dieser nach außen streng abgeschotteten Gemeinschaft bekommen.

Gezeigt wird eine Organisation im Umbruch, in der langsam jüngere Muslime die Führung übernehmen und sich für einen "Islam deutscher Prägung" einsetzen, wogegen es in den eigenen Reihen auch heftige Widerstände gibt.

Dokumentation von Margarethe Steinhausen (2002)

Quelle : Unter Verdacht - Türkische Islamisten in Deutschland by PHOENIX.de