Hallo,

es ist nicht einfach den verlauf der "diskussion" zurückzuverfolgen. ich reagiere alos auf den letzten artikel:

"... wird durch die Tatsache widerlegt, dass die israelischen Bomben nun auf Ziele niedergehen, die weit von den schiitischen Zentren im Südlibanon und den südlichen Stadtteilen Beiruts entfernt sind."

dagegen spricht wiederum, dass israel sich vor nicht langer zeit aus sud-libanon und vor kurzem aus gaza zurückgezogen hat.

solche artikel helfen nicht. die arabischen medienwelt ist voll davon.

tatsache ist, hizbollah ist im seinem namen, im namen des libanon und im namen der arabischen und islamischen welt auf konfrontation mit israel gegangen, ohne diese zu fragen und ohne die mittel zu haben, einen schutz für das land und für die zivilbevölkerung zu gewähren.

mit anderen worten, hizbollah hat seine welt im engen und im weiten sinne in dieser selbstmörderischen aktion und ihre konsequenzen verwickelt.

natürlich kann man israel wegen der brutalität und der verbrechen kritisieren. aber das alles war der hizbollah bekannt und das wird die toten unschuldigen zivilisten nicht wieder auferstehen lassen, die zertsörten häusser, die zerstörte infrastrutktur und die zerstörte moral eines ganzen volks nicht wieder aufbauen.

hizbollah ist selbst ein rest der bürgerkriegs. der libanon glaubte mit diesem staat im staat weiter bequem leben zu können und die libanesen haben ihre probleme nach dem bürgerkrieg nicht gepackt, um schnell einen souveränen staat, eine souveräne diplomatie und insgesamt eine unabhängige demokratie zu bauen.

hizbollah agiert nicht allein, sondern in enger abstimmung um nicht zu sagen im auftrag des iran (und syriens auch) und opfert somit das land für die geopoltischen interessen dritter.

hizbollah operiert mit mittelalterlichen kategorien und verspricht die "ehre" für eine seit 300 jahren gekränkte arabische und islamische welt wieder herzustellen und die arabische öffentlichkeit, oder das was man die "arabische strasse" nennt, applaudiert diesen "helden". sie hatte aber genauso zu sadam gehalten.

wie sind fern von rationalismus, realpolitik und wahrung der interessen der staaten, länder un völker. und das ergebnis nach allem: ein zerstörtes land, ein präsident der vor der weltöffentlichkeit weint und eine neue "naksa", eine neue niederlage also.

im nachhinein werden die arabischen vertreter da sitzen und sich immense mühen geben, um zu einer geopolitischen situation wie vor dem krieg wieder zu gelangen.

und das ist nicht das ende. in dieser kette scheint syrien das spiel wunderbar zu spielen und droht mit krieg. da hat der artikel in gewisser hinsicht recht: syrien ist im visier. und das land tut alles, um im visier zu bleiben.

gruss
jm