Marokko bestreitet Aussetzung in Wüste

Hunderte afrikanische Flüchtlinge sind algerischen Agenturberichten zufolge in der Wüste im Süden Marokkos aufgefunden worden - ausgehungert und durstig. Marokko bestreitet, Flüchtlinge in der Westsahara ausgesetzt zu haben. Illegale Immigranten würden in dem Land nicht ihrem Schicksal überlassen.

Algier - Die Afrikaner seien "in einem Zustand völliger Erschöpfung, ausgehungert und durstig", meldete die algerische Nachrichtenagentur APS heute unter Berufung auf die Nachrichtenagentur von Sahara (SPS). Sicherheitskräfte hätten die Flüchtlinge in vier Gruppen in der Wüste im Süden von Marokko entdeckt und gerettet. Die Afrikaner seien aus dem Norden nach Westsahara gebracht worden. Das Uno-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) hatte sich gestern "äußerst besorgt" über das Schicksal afrikanischer Flüchtlinge im Süden von Marokko geäußert.

Marokko wies Berichte von Hilfsorganisationen über eine angebliche Aussetzung von Flüchtlingen in der Wüste der Westsahara scharf zurück. "Von den Hunderten von Immigranten, die sich illegal in Marokko aufhalten, wurde kein einziger an der Grenze im Süden des Königreichs seinem Schicksal überlassen", betonte die staatliche Nachrichtenagentur MAP unter Berufung auf "verantwortliche Kreise".

"Wenn es in der Wüste Immigranten gibt, kann es sich nur um neu hinzugekommene Illegale handeln", die von der anderen Seite des Grenzwalls nach Marokko gelangen wollten, ließ die Regierung erklären. MAP wies darauf hin, dass sich die Berichte auf die Anrufe von Afrikanern per Handy aus der Wüste stützten. "Man fragt sich in Rabat, wie die Batterie eines Handys, das sich 30 Leute teilen sollen, eine Woche in der Wüste halten soll."

Die marokkanischen Behörden bemühen sich derzeit verstärkt um eine Rückführung schwarzafrikanischer Flüchtlinge in ihre Heimatländer, nachdem Hunderte Flüchtlinge in die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an der Nordküste Marokkos vorgedrungen waren. Wie marokkanische Behörden heute mitteilten, wurden über eine Luftbrücke rund 1500 illegale Immigranten von Oujda (Ostmarokko) nach Senegal und Mali ausgeflogen.

Die Afrikaner waren festgenommen worden, nachdem sie vergeblich versucht hatten, auf spanisches Gebiet zu gelangen. Zunächst sollten nur 930 Senegalesen und Malier abgeschoben werden. In den vergangenen Tagen seien aber weitere illegale Immigranten in das Auffanglager geströmt.


Gruß vom Klaus - der mit 4x4 und Dachzelt unterwegs ist ...