Guten Abend´,

Claudia vielen Dank für Dein posting.

"Wo immer ihr seid,der Tod wird euch erreichen". Ich möchte noch ein paar kleine Anmerkungen dazu machen, weil, so wie ich glaube, dass manchem Betroffenen nicht klar ist, dass Gräber in Deutschland nach einer bestimmten Zeit eingeebnet werden, um eine spätere Neubelegung zu ermöglichen. Zu solchen Missverständnissen mag auch der im Amtsdeutsch verwendete Begriff "Kauf einer Grabstätte" beitragen, wo es sich doch eher um eine langfristige Miete handelt.

Der wohl umstrittenste Punkt, bei dem sich die islamische Tradition mit den deutschen Friedhofsbestimmungen nicht vereinbaren läßt, ist die Frage nach der Ruhezeit der Toten. In Deutschland liegt die Ruhezeit zwischen acht und 25 Jahren bei Erwachsenen und zwischen fünf und 15 Jahren bei Kindern, während in islamischen Ländern im Prinzip ewiges Ruherecht gewährt wird.

Soweit ich weiss, gibt es hier in Deutschland bislang noch keine islamischen Friedhöfe oder?
Bisher blieb es bei der Einrichtung islamischer Grabfelder auf zumeist kommunalen Friedhöfen. Das erste islamische Grabfeld wurde 1955 auf dem Waldfriedhof in München angelegt, in den darauf folgenden Jahren wurden in mehreren Städten Grabfelder auf bestehenden Friedhöfen eingerichtet.

Das deutsche Bestattungsrecht schreibt eine Bestattung im Sarg vor. Aachen erlaubte für islam. Begräbnisse als erste deutsche Stadt das Begräbnis ohne Sarg, auch in Essen ist es mittlerweile möglich. Ob andere Städte nachgezogen haben, ist mir nicht bekannt.