Nein Rainer, das kann ich jetzt so nicht hinnehmen. Weiss nicht warum, wahrscheinlich rein intuitiv, halte ich Fatema Oufkir für eine starke, außergewöhnliche und sehr selbstbewußte Frau, die mich in gewisser weise sehr fasziniert.(So wie etwa Aziz doch von Malika O. fasziniert zu sein scheint.)
Du tust nun wirklich in etwa so, als sei sie eine profilsüchtig, etwas dümmliche Person, die sich mit ihrer Liebesaffäre Hassan bilig in Szene setzen möchte. Das stimmt doch absolut nicht! (Rainer kannst du dich so wenig in einen Menschen hineinversetzen, dass du solche Fehlurteile projezierst?)
Sie beschreibt letztlich in diesem Buch ihr ganzes Leben, Elternhaus, Kindheit, Jugend und natürlich auch ihr Leben als Frau Oufkirs! Und zu diesem Leben gehört nunmal auch die Beziehung zu ihrem etwa gleich alten Liebhaber Hassan. Diese Affäre ist ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens und alles andere als eine billige story, um sich in Szene zu setzen. (Ich kann nicht verstehen, warum du dem Leser hier den Eindruck vermitteln willst, als sei das alles unglaubwürdig und sie habe diese Sachen nur erfunden um sich wichtig zu machen oder etwas Sex in ihr Buch einzustricken. Das ist Quatsch Rainer! Ich finde das ganze sehr glaubwürdig und zweifle nicht im geringsten an der Authentizität dieser Darstellung.)
Also nochmal, diese Liebesaffäre musste von ihr dargestellt werden, weil sie zu ihrem Leben gehört und weil sie natürlich auch wichtig ist für ihre weitere Beziehung zu Oufkir. Das erklärt u. a. die von ihr gewollte Scheidung, es erklärt aber auch ein Stück weit die spätere Wiederheirat, es zeigt uns das das Verhältnis der Ehepartner, obwohl sie viele Jahre jünger war, sich immer auszeichnete durch gegenseitige Anerkennung und Respekt und nicht zuletzt Verständnis. Er war eben im Verlauf dieser etwa 20 Ehejahre nicht der herrische Tyrann, den man vielleicht erwarten würde, dessen Stolz verletzt ist, weil seine Frau ihn betrügt, der sich an ihr und ihrem Liebhaber rächt usw. Die Ehe war, was ja auch realistisch ist, offensichtlich nicht ohne Krisen und Probleme und immer nur Friede, Freude, Eierkuchen (das wird eben auch besonders durch die Affäre deutlich!)aber schließlich war es wohl doch eine gleichberechtigte, partnerschaftliche Beziehung, wie man sie möglicherweise selten findet. Ich denke all das wird hieraus deutlich.
Und nun zum "Unschuldslamm" - woran soll sie denn schuld sein?
und jetzt der "Schlächter von Casablanca" bzw. Mörder dieses Ben Barka - sie sagt ja eben, dass es Anschuldigunen sind. Alle sachlichen Informationen hierüber finde ich interessant, Vorurteile gegenüber Frau Oufkir nicht.
Marie