Das mit dem Abschütteln des ehemaligem Protektoratsdaseins hat scheinbar durch das weiterhin als frankophon geltende Land Marokko immer noch nicht so richtig geklappt!
Marokko hatte schon einmal 1973 unter der Ägide des damals zuständigen Landwirtschaftsminister (und späterem Botschafter in Deutschland), S.E. Abdelkader Bensilame, eine sog. Marokkanisierung bzw. Enteignung durchgeführt mit dem Ziel, besonders die nach der marokkanischen Unabhängigkeit in 1956 immer noch herrschende französiche Wirtschaftsvormachtstellung in Marokko zu brechen. Danach blieben logischerweise besonders westliche Investoren aus, die man dann ab 1991 über ein Investionsfördergesetz wieder ins Land holte.
Es ist wohl immer noch so, daß es französiche Firmen im Vergleich zu Firmen anderer Länder ungleich leichter haben, Geschäftsaufträge zu bekommen. Ob es an den Französischkenntnissen oder an einem besser funktionierenden "Schmiergeldtopf" der Franzosen liegt, darüber streiten sich die Gemüter!!!

Das erklärt natürlich nicht die immer noch zu hohe Analphabeten- und Armutsquote etc. in Marokko, an der z.B. die Weltbankpolitik mit ihren Vorgaben für Grundnahrungsmittelpreise etc. sowie die Europäische Gemeinschaft mit der Verteidigung Ihrer Agrar- und Fischmärkte nicht ganz unschuldig sein sollen! Als Folge davon waren in Marokko schon einige blutige "Brotaufstände". Erst der junge König nimmt sich seit seiner Machtübernahme dieser sozialen Mißstände im vollen Umfang an, so daß in Zukunft mit etlichen Verbesserungen zu rechnen ist!!!