Hi Gerlach,
ich habe gestern im Cafe de la place in Essaoura Dubblin getroffen. Er hat mir von Alexanders Platz erzählt. Er kam mir traurig vor. Er sagte, seit der Wende hat man dem ALexaders Platz seine Seele verputzt; das rote Rathaus erträgt keine Aufnahmen japanischer Touristen. Vielleicht kommen noch einaml die Unzufriedenen aus dem Ostteil und reissen den Fernsehturm nierder. Denn jetzt können sie sich nicht mal eine Tasse Kaffée leisten. Wie traurig! Ich habe Dubblin von deiner Spassgesellschaft mitgeteilt. Er hat gelacht und iregndwas gemurmelt. Wahrscheinlich auf berlinisch. Ich habe es auf jeden Fall nicht verstanden. Seine Memik dabei liess mich vermuten, dass er von der Idee nicht ganz begeistert war. Ich habe ihm auch von der Love Parade erzählt. Darauf zitierte er aus einem Artikel im Spiegel, in dem irgendwo von der Fansiciety die Rede war.
Dann habe ich vom König Hassan erzählt. Er sagte, er war tatsächlich ein Genie, weil er von 1961 bios 1999 in einem Land geherrscht hat, das sich nie beherrschen liess. Dubblin war aber nicht einverstanden mit dem Konzept der genauer dosierten Demokratie.
Wie sehen gerade Ramonet zusammen mit dem jüdischen Königsbarater Azoulay das Hotel Salam verlassen. Es interessiert mich so sehr zu erfahren, was sie sich erzählen.
Ich werde jetzt dich verlassen und den beiden hinterherlaufen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Azoulay Ramonet von den Stimmen von Essaouira erzählen wird. Ramonet wird mit Sicherheit sehr schnell das Thema wechseln und den Königsberater auf Canettis Huldigung der Erzähler auf Jama- el Fan aufmerksam machen.
Gruss von Alfred und Essaouira