Guten Tag Essarghini !

Einen Satz von Dir möchte ich aufgreifen, da ich denke, daß es sich um ein Mißverständnis handelt:

 Antwort auf:
Als die Amerikaner die Taliban aus Afganistan verjagt haben, haben sie erwartet, dass es in den Strassen
von Kabul nur noch von halb nackten Frauen wimmeln wird. Sie waren also schockiert als sie feststellten,
dass nur eine Handvoll Frauen es gewagt haben, ohne Schleier auf die Strasse zu gehen. Eine große Enttäuschung für die Soldaten !!
Tatsache ist, daß viele Menschen im Westen gehofft haben, daß die afghanische Frau - wenn sie es denn will - die Burka nur noch trägt, wenn sie es möchte (freiwillig!) - auf "halbnackt" hat übrigens wohl niemand gehofft, das ist - so nehme ich an - Deine Sprache, um mit Übertreibungen ein Bild deutlich zu machen.

Tatsache ist aber, daß es sich viele afghanische Frauen wohl zwar gewünscht hätten, keine Burka mehr tragen zu müssen. Aber da die Köpfe und der Geist der afghanischen Männer sich nicht geändert haben (die jede Frau ohne Kleidungsschutz tendentiell als Freiwild betrachten, das es beutemäßig zu erlegen gilt), tragen sie die Burka weiterhin - zum Schutz vor den afghanischen Männern.

Merke wohl: zum Schutz vor den afghanischen Männern, nicht vor den westlichen !

Ich hoffe, das regt zum Nachdenken an.

Nur nebenbei: Das Schicksal Afghanistan's und seiner Menschen hat mich und meine Familie auch privat über Jahre hinweg sehr berührt, da mein Mann mit seiner Familie fast 10 Jahre seiner Kindheit in Kabul verbracht hat. Damals - in den fünfziger und sechziger Jahren - war Afghanistan ein aufstrebender Staat - mit Industrie, Universitäten und gebildeten Männern und Frauen (in den Städten ohne Burka). Und nach der Zeit der Taliban ? Gott schütze diese Menschen.

Und zu Deinen letzten Sätzen:

 Antwort auf:
Zum Schluss möchte ich sagen, dass der aus Traditionen bereinigtem Islam der Frau mehr Rechte gegeben hat als entzogen. In der menschlichen Geschichte, werde ich mal behaupten, hat keine andere Religion und kein anderes System die Stellung der Frau so aufgewertet wie der Islam.
Ja, im Vergleich zu der vor-islamischen Zeit, als jeder Mann ungehindert viele Frauen (auch 30 oder 100 ;\) ) haben durfte, sie wie Sklavinnen kaufen und verkaufen durfte - ja, da war der Islam ein Fortschritt für die Rechte der Frau. Aber wenn man islamische Vorstellungen der Rechte der Frau von heute vergleicht mit den Werten und Rechten anderer Gesellschaften ?

 Antwort auf:
Der Islam will die Frau schützen und sie nicht als billige Ware den Medien und Werbungskoncerne überlassen, die sie als sexuelles Objekt verkaufen und sehr viel Geld mit Ihrem Körper verdienen.
Das Christentum will genau das gleiche. Nur als Beispiel.

Und darüber hinaus wird Dir wohl jede westliche Frau bestätigen, daß sie nicht als billige Ware gesehen und so behandelt werden will, auch wenn die Medien den Körper "Frau" meiner Meinung nach leider viel zu häufig gezielt als Werbung einsetzen. (Für wen - für Männer!)

Aber um zu dieser Haltung zu gelangen, dazu braucht man keine Religion, sondern schlicht Bildung und ein gewisses Niveau an Werten, oder ?


Viele Grüße, Ulla

"Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will" Francois Rabelais