der inszwischen verstorbene algerische schriftsteller rachid mimouni sieht das wahre verhängnis der marokkanischen gesellschaft
im sex und frauen.die marokkanische anthtopologin und frauenärztin ghita al khayat spricht in ihrem buch " les femmes du maghreb" von verantwortungslosen und dummen frauen.diese und viele andere vielleicht pauschalurteile füllen arbeiten über das wesen der frau in einem islamischen land wie marokko.
das urteil von ghita al khayat ist heftig. mit sicherheit wird es weder silla noch katja gefallen.es ist aber von einer marokkonerin, die sehr genau weiss, wovon sie redet.
die verantwortunglosigkeit und dummheit der frauen führt al khayat allerdings auf das patriarchalische familienmodell,das im falle marokkos nicht in frage gestellt werden darf, weil auf der religion basierend ist.
ein paradox des marokkanischen staates heute ist, das dieser staat familienplanung propagiert durch verhütungsmassnahmen, jedoch das patriarchalische familenmodell zur richtschnur des familienrechts erhebt.
das familienrecht, die Mudawwana, fusst auf dem religiösen recht, schari´a,die eben durch den o.g. vers der frau die rolle als gebärin im dienste der gemeinschaft zuschreibt. ( hassan ist in seiner teifen struktur in dieser wahrnehmung des anderen geschlechtes verhaftet und begreift sie als selbst-
verständlichkeit) eben diese wahrnehmung schreibt der frau vor, ihre tugend zu schützen, ihrem mann gehorsam zu leisten, ihre kinder zu stillen, mutter, vater und verwandte des ehemannes zu ehren und dadurch auch die tribalen bindung zu stärken.
wegen der Mudawwana darf nur der mann die ehe brechen und die scheidung aussprechen. Vor dem gesetz ist allein der ehemann familienoberhaupt und dies allein deshalb, weil ihm die versorgungspflicht der familie zusteht.
Gegen dieses eindeutig von den religionsverwaltern unterstützten privileg des mannes haben frauenorganisationen protestiert. 1992 konnten die marokkanischen frauenorganisationen eine unterschriftenpetition von über einer million unterschriften gegen die bestimmungen der Mudawwana sammeln.ihre proteste wurden als anfriff auf die religion gedeutet und deshalb mit aller härte bekämpft.die frauen gaben nicht so schnell auf und erzwangen eine modifizierung der mudawwana, die zwar nicht ganz vorteilhaft für die frau ist, aber immerhin gezeigt hat, dass auch solche sakralen texte wie die mudawwana überprüfungsdürftig sind.
im letzten jahr hat die jetzige regierung mit ihrem programm der integration der frau in der entwicklung durch ihre alphabetisierung und beschäftigung begonnen.teilen des konservativen lagers liessen die imame in den moschee propagieren, das projekt der regierung sei aposthasie und müsse bekämpft werden. mit solchen derart billigen argumenten konnten sie über 50 000 frauen mobilisieren für eine demonstration gegen das vorhaben der regierung, die tatsächlich in casaq stattfand am selben tag, als fürworter des projektes in rabat vor dem parlament demonstrierten.
vor allem ein punkt an dem projekt hat die gegner bewegt. das projekt sieht vor, durch gesetz das heiratsalter auf 18.jahre zu begrenzen,d.h. frauen dürfen erst ab 18 aufwärts heiraten, während sie früher im kindesalter verheiratet wurden.
das heiratsalter unter 18 ist zwar nirgendwo im quran festgelegt, dennoch argumentierten die gegner des prjektes damit, dass das projekt ein angriff auf eine heilige dimension der gemeinschaft sei.
diese beiden beispiele der gegnerschaft gegenüber frauenfreundliche schritte in marokko zeugen davon, wie tief die wahrnehmung der frau als gebärin der gemeinschat sitzt.
der umgang mit der frau ist nicht der selbe wie der umgang des bauern mit seinem acker.
es ist eine juristische angelegenheit und keine landerwirtschaftliche,d.h. gehen wir mit der frau als rechtsubjekt oder als besitzt um? mr. hassan wird bestimmt dazu was zu sagen haben.
dies ist nur ein hauch vom modernen ijtihad.
Aziz