Hicham,

Für mich hast du keinen soldien Boden unter den Füssen. Was du von dir zur Eingangsfrage gelassen hast, ist wahrlich ein Unsinn.
Wenn du schon debattieren willst, dann sollst du dich mit " ahli al burhan " vertraut machen. Deine Plattitüden führen nicht weiter und geben sogar Anlass zur Sorge, denn so wie du angeblich argumentierst, verweist eher auf blinde Gläubigkeit und blinden Gehorsam gegenüber Autoritäten im Islam als auf individuelles Bemühen.
Man könnte in deinem Fall von zwei Annahmen ausgehen:
1- Entweder du bist von irgendwem indoktriniert und es ist dir nie gelungen, dich davon loszulösen. Wie es scheint, sitzt deine dunkle Brille ziemlich tief.
2- Oder du bist festüberzeugt, dass du mit derartigen simplen Erklärungen deine Pflicht der Bekämpfung des Bösen und Unerlaubten ( AL Munquar) erfüllst.

Egal von welcher annahme man/frau ausgeht, findet man/frau dich abstossend.
Wie kannst du behaupten, dass nur Gläubige/ Muslime freien Zugang zu Qur´an haben, nur weil sie dem Arabischen mächtig sind?
Hier spitzt sich alles zu und du kommst jeder/jedem zu ethnozentriert vor. Dabei weisst du vermutlich, dass der qur´anische Diskurs die Menschheit abgesehn von ihrer ethnischen, linguistischen oder sozialen Zugehörigkeit anspricht. Der viel zitierte Spruch Mohammeds, mit dem Muslime gewöhnlicherweise die Toleranz im Islam angeben, darf dir hoffentlich bekannt sein: Er sagt in etwa, dass es keinerlei Unterschied zwischen Arabern und Arabisch-nicht-kundigen ( A`gami) gibt. Dies dürfte deinen Quatsch, weswegen, Nicht- Araber sich nicht anmassen dürfen, den Qur´an zu lesen, aufheben.

Dein Vorwurf der Ungläubigkeit Chibo und anderen gegenüber spricht für deine Strategie der Ablehnung, die Deinesgleichen erstaunlicherweise von Islamabad bis Rabat eigen ist. Sie drückt sich in der Ablehnug alles Vernünftige aus und in dem Beharren auf die Gläubigkeit. Eine gefährliche Strategie, stellt aber ihre Befürworter zufrieden, weil sie ihnen die Loyalität der Masse gewährleistet. Sie bildet nachweislich ein integraler Bestandteil ihrer Offensive.
Die wichtigste Komponente dieser Strategie ist die folgende: wer mit mir als Gläubigen diskutieren will, muss meine Axioma/ Musalamt hinnehmen. Ansonsten ist jede Auseinandersetzung von vorneherein zurückzuweisen. Dieser strategische Umgang kehrt sehr oft in den Debatten mit Deinesgleichen wieder. Wer sich zumutet, fragend mit dem Islam umzugehen, wird exkommuniziert, verbannt, seines Amtes enthoben, sowie dies der Fall bei Nasser Abou Zaid 1995 in Ägypten war.
Du schriebst: " Koran zitieren:natürlich kann man es nur mit Muslimen machen und sogar mit praktizierenden Muslimen, sonst gibt es keine Basis für die Diskussion."
Hier sticht deutlich genug deine Strategie der Ablehnug. Das " NUR " in deinem Satz hat eine ausschliessende Funktion. Wer nicht Muslim ist, oder Muslim aber nicht Praktikant, gilt nicht als Dialogberechtigt. Ein gefährliche Angelegenheit, bei der der ANDERE negiert wird, zweck Selbstbestätigung. Wenn das so ist,dann fehlt jede " Basis für Diskussion". In dieser deiner Perspektive ist das Recht auf Differenz, anders Denken und individuelle Lebensgestaltung nicht möglich.

Was ich persönlich von dieser Haltung halten soll, das sage ich dir gleich: Du bist noch nict soweit, zu begreifen, dass der Islam als Din deshalb erfolgreich war, weil er seiner innerer Dynamik wegen eine OFFENE RELIGION ist, die die Autorität des spezialsierten Klerus nicht zulässt. Das ist der Grund warum die sogenannten Rechtschulen Im Islam zu einer späteren Zeit entstanden sind, als dann drigend notwendig wurde, irgendwelche Ordnugsbestimmungen zu kodefizieren. Das kam dann erst im 9.Jahrhundert. Die fruchtbaren und spannenden Debatten ( Vgl Dar AL Hikma Im Bagdad)die damit ausgelöst wurden, wurde immerhin bis zum ausgehenden 12.Jahrhundert fortgesetzt.

Tatsächlich braucht "Allah braucht keine 'blinden Jasager'zu seinen Suren." Dieser Satz fasst zusammen und erklärt das oben Gesagte. Angehörige islmaischer Länder haben shcon begonnen, sich selbst dank ihrer Vernunft handlungs und- denkfähigen Menschen zu entwicklen: Anscheinend missfällt dieser Prozess viele, die einen gehorsamen Gläubigen lieber hätten und dabei nicht müde werden, leute wie dich zu züchten und einzusetzen.

" Die vernunft öffnet dem Menschen die nahen Wege zum Gott" so ungefähr Ibn Ruschd.

Umniya