Wer Teilnehmer an anderer Stelle als Pöbel beschimpft, nur weil sie seine Meinung nicht teilen, kann auf das Verstäbdnis vieler nicht hoffen, und sich als Opfer darstellen.
Die Verantstalutung war gut, einen Putsch war aber nicht geplant, noch nicht!

Deine Reaktion, a taknarit n jm, zeigt, dass du immer noch verletzt bist!

Den aufmerksamen Lesern, ist wohl nicht entgangen, dass es hier schon seit langem nicht nehr um Argumente und Gegenargumente geht, sondern um Diffarmierungen, Beleidigungen und natürlich auch um Unterschiede in der Intepretation der politischen und kulturellen Themen geht, die mit unterschiedlichen politsichen Hintergründe zu tun haben.

Marokko beweist seine eigene und alte Staatlichkeit der AUSSENWELT und Diplomatie-Welt zunächst mit dem masirischen Königreich " Mauretanien".Im Lande selbst wird aber darüber geschwiegen.
Ein Exkurs über die politischen Begriffe in Nordafrika wird auch nichts bringen, da es hier nicht mehr um eine Diskussion geht.

Was ist ein Staat?
Was ist ein Volk?
Was ist eine Nation?
Wann wird ein Staat zu einem Staat?
Und wann wird eine Nation eine Nation?
Diese Fragen müsste man behandeln, um zu verstehen, ob es es Staaten in Nordafrika gab oder nicht ! Aber es bringt leider nichts.

Festhalten will ich nur folgendes:

viele sind gegen den neuen Diskurs der Masiren, weil all die Denkkategorien, die in Marokko als Nationale Wahrheiten gelten in Frage gestellt werden. Fragen der Staatlichkeit und der Geschichte hängen damit zusammen, und diese oder andere Fragen werden von vielen unabhängigen Historikern und Intellektuellen gestellt.
Es ist eine politische Diskussion und keine wissenschaftliche Diskussion mehr.Es geht um eine Re-definition des marokkanischen Staates bzw. seiner Identität. Und diese Diskussion ist hoch politisch und ideologisch!


A taknarit jm,

Du bist nicht der erste und letzte, der eine alte Staatlichkeit in Marokko so früh wie möglich er-finden will. Die Frage ist nur welchen Staat will man früh ent-decken?
Die Gegner des masirischen Diskurses sind Legion in Marokko und sitzen in Institutionen, die einflussreicher sind als dieses Forum. Historiker mit einem masirsichen Hintergrund, stellen ganze andere Fragen als jene, die sich als Araber und/oder Royalisten fühlen, denken, reden und handeln!

Während die unabhängigen Intellekuellen und Journalisten versuchen, ernsthafte Diskussionen über die strukturellen Probleme des Landes zu führen, werden die offiziellen Blätter nicht müde zu wiederhollen, dass die Monarchie in Ordnung sei und das das Problem im Volk liege. Andere offiziellen Offenbarungen werden auch hier veröffentlicht. Du fragst sogar, ob es in diesem Forum überhaupt noch angebracht sei, über die Monarchie reden zu dürfen.
Mich wundert schon, dass obwohl du wie jeder andere Marokkaner auch von der Monarchie als " Subjekt/Untertan" bezeichnet wird, nicht den Mut und die Ehrlichkeit besitzt, endlich sich als Büger zu füllen und Fragen der Demokratiesierbarkeit der Monarchie stellt!
Das, was du an der Monarchie hast und verteidigst ist:

- Ein politisches absolutistisches System mit einer Person an der Spitze, die keine demokratische Legitimation hat.

- Ein System, das aus dem Parlament eine machtlose Institution gemacht hat

- Du verteidigst ein System, das bis zum heutigen Tag keine Trennung der drei Gewalten durchsetzen will ( Legislative, Jüdikative und Exekutive )

- Du verteidigst ein System, das all die marokkanischen Reichtümer in den Händen einer einzigen königlichen Finanzsekte ( ONA) sind

- Wozu gab es Wahlen, wenn der König sowieso einen Prmierminster bestimmen darf?

- Wozu eine Regierung, die soviel Geld kostet, wenn alles im königlichen Kabinett entschieden wird ?

- Wozu überhaupt Parteien, wenn die königlichen Stiftungen und Kommissionen für die Lösungen der Probleme zuständig sind?

Hättest du ein gesundes Politikverständnis, müsstest du dich zunächst für die Demokratisierung des politischen Systems einsetzen, wie es alle andere gesellschaftlichen Kräfte in Marokko auch tun.

Gab es einen marokkanischen "Staat" vor den Franzosen oder nicht ?

Die Probleme beginnen immer mit der Bezeichnung bzw. Namen.
Gab es und gibt es überhaupt einen eigenen Begriff für den Staat in Marokko ( Arabisch, Tamazight, Marokkanisch) ?

Will man über die masirsichen politischen Begriffe und Institutionen reden, die älter sind, dann musst du zur Kenntnis nehmen, dass es folgende Begriffe bzw. Institutionen gab und gibt, die auf eine prämodernen Staatlichkeit hinweisen:


1- Tâda = Der Bund ( zusammenschluss mehrer Stammesöderation für einen politischen Zweck )
2- Leff = Federation der Stämme für einen militärischen Zweck
3- Amghar = gewählter politischer Führer eines Stammes bzw. Einer Stammesföderation für ein Jahr
4- Agellid = Der Führer aller Stämme
5- Amezwar = Militärischer Führer
6- Anfluss = Zuständig für die Finanzen
usw...

Der Ausdruck, der für eine Autorität im Marokkanischen für eine "Staatstlichkeit" steht ist der Begriff " Al-Makhzen"!! Und es bei vielen Marokkanern ruft dieser Begriff ANGST und Ferne hervor, er wird mit Gewalt in Verbindung gebracht!
Als die Franzosen mit dem König verhandelten, fanden sie ein "Pays du Makhzen" et "Pays du Siba" ( Das Land des Machsen und Selbständige Regionen).
Dieser politische Dualismus dauerte bis 1934 an. Dank der Franzosen konnte der Makhzen, als politischer Partner der Kolonialadministration, den neuen marokkanischen Staat mit einer zentralistischen Administration aufbauen, die sich an dem französischen Vorbild orientiert. Es ist nicht schlim es zu zugeben.
Der Diskurs der Masiren macht darauf aufmerksam, dass es große Unterschiede gibt, zwischem den Organisationensstrukturen des Blad al-Makhzen und den autonomen Regionen in Marokko aufmerksam.
Und so gesehen ist der marokkanische Nationalsstaat etwas neues, eben eine französische Erfindung.
Es sind die philosophischen Schriften von Fichte, Herder und Hummboldt, die zum modernen Nationalstaat westlicher Prägung geführt haben.
Die islamische Welt kennt keinen Nationalstaat, sondern nur den Gottesstaat "Al-Umma Islamiya" oder Insitututionen wie " Das Kalifat", der Kalif " Der Imam ". Und die standen nicht zu Debatte, wenn du die gemeint hast. Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen einem Gottesstaat und einem Nationalstaat!
Es gibt keine philosophischen Grudlagen des Nationlastaates in der islamischen Welt. Zwei Muslime haben versucht eine islamische Staatsphilosophie zu entwickeln: Al-Farabi und ibn Khaldoune: der erste wurde nicht beachtet, weil die Theologen ihm vorwarfen, er beschäftige sich mit Philosophen wie Platon und Aristotles. Der zweite hatte das OPech in einer Zeit zu leben, in der die islamische Theologie die Übermacht gewann, die dann alle anderen Diskurse blokierte.Die Schriften beider Philosophen blieben Jahrhunderte lang UNTER MUSLIME unbeachtet,bis die Europäer sie entdeckten und wieder bekannt machten.


Zu Hicham aus dem Rif,
ich hätte gern mit dir über die Poetik von Aristotles geredet, da du dich ja erst hier als Kenner der grieschichen Stilistik ausgibt. Auch über meine und deine Metaphern hätte ich mit dir geredet, wenn du dich gemeldet hättest.
Aus einem Gespräch kann man ja immer mehr hollen, vorausgesetzt die Gesprächpartner können etwas beitragen. Ich habe alle gebeten, sich zum Thema zu äußern.Den Mut, den die virtuelle Welt uns bietet ist nur ein Übermut!
Aber mach dir keine Sorgen um mich, ich lebe weiterhin mit Poesie und damit sehr glücklig!

Gruß
Mohand


Tidt n umya!