Azul merra,
Gestern wurde gegen Mittag das neue Presse-Gesetz im Parlament verabschiedet.Dieses Gesetz wurde von allen unabhängigen Zeitungen und Organisationen abgelehnt, weil es keine Verbesserung für die Pressefreiheit in Marokko bringt.
Unabhängige Journalisten können nur wegen Kleinigkeiten wie Berichte über verbotene Tehmen oder Demonstrationen bis zu 10 Jahre ins Gefängnis gehen und damit rechnen , dass der Verlag runiert wird.
Die marokkanische Gewerkschaft der Journalisten und viele unabhängige Journalisten haben erfolglos auf eine Verbesserung der Gesetznovelle gehofft.
Das Gesetz wurde im königlichen Kabinnet ausgearbeitet und die Regierung hatte einen geringen Einfluß darauf gehabt!
Die marokkanische Sektion der Organisation Reporter ohne Grenzen lehnt dieses Gesetz ab und betrachtet es als einen Rückschritt !
Jedem Journalisten droht Gefängnis , wenn er über die Tabuthemen : Monarchie / Islam / Machzen / Reichtum der Monarchie usw...)etwas schreibt , d.h über Themen, die im Bereich des politischen liegen und politisch diskutiert werden müssen. Solche Themen dürfen nicht in der Presse behandelt werden.
Wahrend einige Zeitungen( Le Journal-Hebdomadaire / Assahifa ) immer noch mit den Auswirkungen der letzten Verbote und Strafgelder kämpfen, wartet der Cherredakteur der Zeitung " Demain-Magazine " auf seine Verurteilung Anfangs Juni !
Und jetzt der Witz der ganzen Geschichte :
Dieses neue Presse-EinschränkungsGesetz wurde gegen Mittag verbschiedet.Am selben Tag wurde eine arabische Zeitschrift " Wijhat Nadar " Gründlos verboten.Diese Zeitschrift ist für ihre Überparteiische und kritische Haltung bekannt. In der letzten Ausgabe haben die Macher eine Übersetzung des Vortrags von Moulay Hicham ( Cousin des M6), der in Paris die Reform der Monarchie und die Beendigung des Machzen-Systems als die wichtigsten Vorausetzungen für die Demokratsierung des marokkanischen politischen Systems und der Gesellschaft insgesamt berachtet.
Wenn einige Journalisten heisse Themen aufgreifen , werden sie von unbekannten Personen ( Geheimdienst) angerufen oder bderoht und wenn sie nicht einlenken , werden dann ihre Zeitungen oder Zeitschriften verboten.
Freundliche Journalisten und Zeitungen erhalten Geld vom Staat und die Unabhängigen Zeitungen und Journalisten müssen sehen wie sie sich finanzieren müssen.
Es hat sich um die Monarchie herum ein Netz gebildet, das Mafia-Struktren aufweist. Keiner weiß mehr wer was für wen arbeitet ! Und wer verbietet und wer gibt Geld !
Ein Journalist fragte einmal, warum berichten die meisten Zeitungen mehr über die europäischen und die arabischen Probleme als über die Probleme der Marokkaner ?
Warum mobilisieren nicht alle Kräfte gegen die Armut und Wassermangel in den ländlichen Regionen oder in den Vorstädten ? Warum erfahren die Menschen nichts über die Finanzskandale ?
Die Antwort kann sich jeder denken und wenn nicht, dann verrate ich es Euch :
Die Menschen müßen von den Problemen des Landes abgelehnkt werden.
Ich wäre froh, wenn das Palästina- Problem gelöst werden würde, damit die Politiker keine Ablehenkungs-Themen mehr haben und den Menschen erklären, wie so ist schwierig eine Politik für Marokko zu machen !