Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: Summach]
#157668
01/06/15 08:49 AM
01/06/15 08:49 AM
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marocmineral
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Summach,
leider hast du nichts verstanden. Worum geht es denn in diesem Thread? Nicht um Vergangenheitsbewältigung der Deutschen oder Umgang der Franzosen mit der deutschen Geschichte. An unserer Vergangenheit haben wir genug zu knabbern, und das ist auch gut so. Unsere Geschichte sollte nicht vergessen oder verharmlost werden.
Aber hier ist das Marokko-Forum und es geht hier um Marokko und um ein ganz aktuelles Thema, was die Jetzt-Zeit betrifft. Oder meinst du. Amnesty-International schreibt Mumpitz? Das unsere eigene Regierung davon weiß und aus finanziellen Interessen schweigt, ist ein Skandal.
Letztendlich dreht sich die Diskussion um einen Zustand in Marokko und nicht über Frankreich und die Nazis.
So ist dein Beitrag fehl am Platze. Warum am Schluß solch eine Unverschämtheit und Frechheit gegenüber bestimmten Leuten aus dem Forum?
Meinst du, wir wohnen und leben, reisen nach Marokko, weil wir Land und Leute nicht ab können? Das Gegenteil ist der Fall. Das heißt aber nicht, das man nicht über bestimmte untragbare Zustände reden soll und darf. Ich hoffe, du hast das verstanden.
Ist es verkehrt, über Mißstände zu schreiben, damit mehr Menschen davon Kenntnis erhalten?
Interessanter wäre es für uns, deine Meinung zum eigentlichen Thema zu hören.
Piet
Last edited by marocmineral; 01/06/15 09:47 AM.
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: marocmineral]
#157669
01/06/15 09:30 AM
01/06/15 09:30 AM
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Summach
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Lieber Marocmineral,
gerade wollte ich mal nachschauen, was Twikezora irgendwann einmal in diesem Forum zu einem Whichser geschrieben hatte, weiß aber nicht mehr was, es hatte etwas mit dem Forenklima zu tun und der JETZTZEIT in Marokko und jetzt bist Du doch noch da, es ist ja nie so, dass jemand wie Du irgendein Problem damit hat, sich für immer zu verabschieden und zwei Minuten später wieder da zu sein: weißt Du noch wo das stand mit dem Whichser und den Zusammenhang zu den Zuständen in Marokko? Ich weiß es ist offtopic hier im thread, kann es aber nicht mehr finden und würde den link doch gerne ins Forum-zum-Forum zum Verbessern des Forenklimas posten. Das finde ich jetzt whichtiger, sorry.
Und was meintest Du jetzt mit Deinem Posting?
Ich verstehe es nicht.
Liebe Grüsse
Josi
Last edited by Summach; 01/06/15 09:31 AM. Reason: parat
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: Summach]
#157670
01/06/15 10:25 AM
01/06/15 10:25 AM
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marocmineral
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Josi,
noch,mal. damit du verstehst.
Dein Posting gehört nicht zum Thema.(Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung)
Niemand möchte, wie von dir geschrieben, hier irgendwen erziehen, schon garnicht einen Staat, oder? Es geht um Öffentlichmachung und nichts anderes, egal ob Marokko, Deutschland, Frankreich u. a. Hier betrifft es aber nunmal Marokko.
Zum Thema Behördenwichser. Ich halte nichts davon, diesen alten Kram hochkommen zu lassen. Wenn aber jemand so etwas in seinem Reisebericht schreibt, zeugt das nicht unbedingt von gutem Stil, aber derjenige hat das so empfunden. Kein Grund, sich daran hochzuziehen und eine wochenlange Hetzkampagne gegen den Autor zu organisieren.
Nur soviel: Behördenwichser gibt es in Deutschland und in Marokko, eigentlich überall. Meine Erlebnisse mit Behörden in Marokko zu schildern, wäre auch nichts unbedingt schmeichelhaft. Andererseits wird das von den meisten überaus freundlichen Behördlingen wieder wettgemacht. Nur wer in Marokko mal in den Behördenwahnsinn geraten ist, weiß, wovon die Rede ist. Jeder ohne dies Erfahrung sollte sich vielleicht ein bißchen zurückhalten, was bei diesem Thema eben nicht geschehen ist.
Damit sollte das Thema doch wirklich erledigt sein, oder?
Wie wärs, wenn du uns mal deine Meinung zum eigentlichen Thema schreibst?
Gruß
Piet
Last edited by marocmineral; 01/06/15 10:32 AM.
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: Summach]
#157671
01/06/15 10:28 AM
01/06/15 10:28 AM
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Summach
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Ich möchte meinen kleinen Exkurs fortsetzen, warum Deutsche nur sehr begrenzt dazu taugen, andere Nationen Mores zu lehren und Afulkis Hinweis wunderbar war, denn er zeugt exakt von dem Gefühl für den eigenen Wert, auch und inbesondere mit Blick auf die Vergangenheit, die mich mein Leben lang neidisch machen werden, nicht in Marokko geboren worden zu sein.
Ich habe es schon einmal hier geschrieben: keiner von uns kennt das Procedere beim Jüngsten Gericht, niemand weiß, ob der liebe Gott die Zeit und die Muße hat, jeden einzelnen Krauter und Kleingeist auf die Waage zu legen und für zu leicht zu befinden oder ob er es sich nicht lieber einfacher macht und jeweils eine Rasse, eine Kultur, eine Nation oder einen Kontinent auf die Waage legt. Ich vermute mal, er nimmt die genetisch am meisten übereinstimmende Schnittmenge, haut sie mit einem grossen Batzen in die Schüssel, legt die Gewichte auf die andere Seite, wischt noch ein paar Mischlinge wieder vom Schüsselrand, die nichts dafür können, dass sie dorthin geraten sind und tut noch ein paar obendrauf als Dreingabe aus dem menschlichen Abfall, der gemeinhin in jeder Nation herumliegt, die sich freiwillig in die Genmasse reinrechnen wollten ohne für die Kosten aufkommen zu wollen. Mit anderen Worten: die Nachvorneschauer.
Und wie glaubst Du geht das dann für uns als Deutsche aus, wie lautet der Urteilsspruch im Gegensatz zu Nordafrika an einer 3.000 km langen Küste der letzten 10.000 Jahre?
Zu leicht, also weg damit in den Orkus, den ersten - siebten Grad der Hölle, das machen die Ungeister und Teufel unter sich aus, die sich bekanntlich jetzt schon die Hände reiben?
Oder schwer genug, die dürfen kollektiv eintreten ins Himmelreich und Paradies, begleitet von Menschen, die tagein-tagaus nichts anderes gemacht haben, als ihr Leben brav zu führen, zu beten, sich an Sitten und Gebräuche zu halten, niemanden betrogen haben, nicht ehegebrochen und auch sonst ihre Nächsten geliebt haben wie sich selbst? Und man deshalb 2 - 3 Augen zudrücken kann bei den anderen, die es nicht so genau damit genommen haben?
Und ich gehe davon aus, dass der liebe Gott das nicht in 70-Jahresschritten machen möchte, sondern schon Zeit lässt für Umkehr, Sichbesinnen, für Sühne, Ausgleich und Gerechtigkeit und der 10.000 Jahresschritt deshalb so in etwa hinhaut. Und wie sieht es damit bei uns Deutschen aus, bei Dir, Deiner Familie und wie oft hast Du Dich gefragt, ob das, was Dir Dein Vater erzählt hat, plausibel sein kann? Es waren 18 Millionen jungen Männer, die im Krieg waren, da braucht man schon einen Rechenschieber, um einen einzigen Gerechten unter ihnen zu finden....mehr als 20 % einer Gesamtbevölkerung.
Und dann vergleichen wir jetzt mal Marokko und Deutschland, was da rauskommt: an Toten, an Gefolterten, an Massakrierten, auf Scheiterhaufen verbrannten, im 30-jährigen Krieg verbrannt, zerrissen, aufgehängt, gehäutet, gerädert und auf die Folter gespannt. Und schaut dann mit welcher Wucht der liebe Gott Felsbrocken heranschaffen muss, um sie in die Waagschale zu werfen, wenn er das selbstmitleidige, selbstgerechte deutsche Volk zu wiegen hat und auf der anderen Seite die Berberstämme aus Nordafrika aus den letzten 10.000 Jahren: was, wenn es sich so verhält und wer außer dem lieben Gott weiß das so genau?
Ja, ich verstehe gut, dass alle Deutschen kollektiv am liebsten immer nur "nach vorne schauen wollen" (Kandidaten, die das auch in diesem Forum propagieren, hatten wir immer wieder, es sind dieselben, die sich als hartnäckige Kritiker der marokkanischen Verhältnisse outen, um nicht zu sagen Rassisten).
Nun noch etwas aus der JETZTZEIT:
In der Süddeutschen Zeitung stand vor zwei Monaten über eine ganze Seite von einer Konferenz der südlichen Länder in Europa, die sich zu einer Südeuropa-Union zusammen schliessen wollen nach dem Muster von Nord- und Süd- bzw. Lateinamerika. Ein Lateineuropa, das aus den Ländern Spanien, Portugal, Südfrankreich, Italien und so weiter bestehen soll. Und wie lautet das dort gefasste Manifest in seinem Kern?
"Wir wollen nicht so werden wie Deutschland, wir wollen unsere südliche, unsere einzigartige, unsere lebenfrohe, lebensbejahende Lebenskunst nicht abschaffen lassen durch einen Austerizid und wir werden uns dagegen zur Wehr setzen",.
Das Deutsche der JETZTZEIT kommt aus den abrasierten Wurzeln der DAMALSZEIT und ist unvergessen in ganz Europa und nicht nur in Griechenland, wo plötzlich der Raubzug der Deutschen im zweiten Weltkrieg auch wieder ein Thema ist und die Zahlen einem die Haare zu Berge stehen lassen, was aus diesem Land alles seinerzeit ohne Ausgleich abtransportiert worden ist. Klar ist Nachvorneblicken da nur eine von vielen Möglichkeiten, sich nicht mit der Aussensicht auf Deutschland abeschäftigen zu müssen.
Ich kann das jedoch jeden Monat in Frankreich spüren, wie die Flut steigt und da kannst Du, Marocmineral, Dich gerne in Marokko im letzten Deutschenschlupfloch verkriechen wie Kusturicas "Underground" Weltkriegssoldaten: ein menschliches Wesen ist man deshalb noch lange nicht.
Josi
P.S.: nochmal die Leseempfehlung: Götz Aly, Volk ohne Mitte
"In die Jetztzeit
Aly will auf eine gesellschaftliche Disposition hinaus, die es in den meisten Ländern Europas vor 1933 gab, aber in Deutschland ihre entgrenzende Fassung schuf und zur Konsequenz trieb: die der Formbarkeit und Uniformierbarkeit, die der antifreiheitlichen Atmosphäre.
Und das meint für ihn mehr als nur spießige Enge, gemütliches, xenophobes Beieinanderhocken. „Volk ohne Mitte“ meint ein Deutschland – und er will dies durchaus ins Heutige begriffen wissen – , dessen Milieu der Mitte mehr raunt als meckert, als die Freiheit beherzt zu lieben weiß. Und zwar klassenübergreifend.."
http://www.taz.de/!5013146/
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: marocmineral]
#157673
01/06/15 10:48 AM
01/06/15 10:48 AM
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Summach
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Für Dich ganz persönlich:
Ich spreche Dir jede Berechtigung ab - und zwar Du als Marocmineral wie Du hier auftrittst im Forum als Deutscher - über andere Nationen herzuziehen, dass sie foltern, für wen sie foltern, was sie dafür bezahlt bekommen von uns, damit wir den Dreck nicht mehr selber machen müssen, wie die Abmachungen für das Foltern erpresst wurden mit Fischereirechten und Förderungen der Europäischen Union und ob Gelder der EU davon abhängig gemacht wurden, dass dafür in Marokko gefoltert wird für uns, die Sauberen, die Guten, die Nachvorneschauenden.
Weiter würde ich Dich für sehr viel glaubwürdiger halten, wenn Du vor der eigenen Türe denselben Eifer an den Tag legen und nicht dafür plädieren würdest, dass da der Schwamm drüber soll, aber die Excel-Listen für Marokko peinlich genau führst - obwohl Du ja ohnehin zu den Menschen gehörst, die schon fürs Nichtkehren des Gehweges eine klitzekleine Folter befürworten würden, nichts Nachhaltiges, nur so eine Lehrstunde in Reinlichkeit und Ordnung, die mit etwas Unterstützung durchaus nach dem Mod1, Mod2 und Mod3-Prinzip funktionieren würde, die Liste für die Verfehlungen wären durchnumeriert, es gäbe nur ein Anrufen und wer das Codewort nicht kennt, hat halt Pech gehabt.
Ich selbst habe - und es ist mir ein grausiger Gedanke noch immer - in Agadir neben der Polizei gewohnt und habe Menschen die ganze Nacht schreien gehört bis ich nicht mehr glauben konnte, dass ein Mensch dann noch eine Stimme haben kann. Und nein, es hat mich nicht froh gemacht, es hat mich krank gemacht und ich wünsche keinem Deutschen, dass er dort hineingerät, aus welchen Gründen auch immer. Denn ich kenne auch Staatsanwälte, die Pädophile dort reingesteckt haben und als nächsten Schritt dann in die Wüste in ein Männergefängnis, die schon seit 30 Jahren keine Frau mehr gesehen haben.
In jeder marokkanischen Familie wird das Abends beim Essen zum Besten gegeben.
Aber ich bin natürlich dagegen: gegen unsere Doppelmoral in Sachen Foltern in Marokko und sich selbst die Finger nicht schmutzig machen, gegen verrohte Menschen, die sich zum Folterknecht ausbilden lassen, gegen Folter an sich und überhaupt und wenn dann nur im Fall von - wie oben schon beschrieben, aber auch da natürlich schon deshalb nicht, weil es ja auch sein kann, dass man aus Versehen einen völlig unschuldigen Sextouristen ergriffen hat, der aus reinen Studiengründen sich in Marokko aufhält und nur zufällig auf einem Kind erwischt wurde, dem er eigentlich einen Stylo geben wollte, dafür aber das Geld nicht ausgereicht hat, das das Kind dabei hatte.
Aber auch da bin ich dagegen, so jemanden zu foltern.
Ich distanziere mich deshalb entschieden von JEDER Folter aus JEDEM Anlaß und in JEDEM Land.
Josi
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: Summach]
#157674
01/06/15 11:12 AM
01/06/15 11:12 AM
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Summach,
das nenne ich doch mal eine Stellungnahme. Warum nicht gleich so, anstatt am Thema vorbeizureden.
Finde ich toll, das du so über meine Person urteilst. Das zeigt, das du nichts verstanden hast und nicht richtig liest. Aber gut, das du das alleinige Recht hast, anzuprangern und zu verurteilen. Du kennst mich nicht persönlich und saugst dir irgendwelche Vermutungen aus den Fingern. Das, was du anprangerst, lebst du damit in einem kleinen Rahmen selber aus. Eigentlich bist du auf dem richtigen Weg, doch es hapert an Benehmen und Respekt. Brauchst dich aber nicht wundern, wenns dafür einen verbalen Arschtritt gibt.
Ach so: Ist das Erstellen von sensiblen Themen nur bestimmten Personen vorbehalten?
Piet
Last edited by marocmineral; 01/06/15 11:12 AM.
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: marocmineral]
#157676
01/06/15 02:22 PM
01/06/15 02:22 PM
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Der Artikel in der Süddeutschen ist hier nachzulesen: http://www.sueddeutsche.de/politik/europas-linke-der-traum-vom-neuen-sueden-1.2377279Für Dich veröffentliche ich ihn nur, damit ein deutsch lesen könnender Marokkaner, der nicht aus seinem Land einfach ausreisen kann, besser beurteilen kann wer sich zu seinem Erziehungsberechtigten aufschwingen möchte: das gehört zur Aufklärung ebenso wie die Aufklärung über Folterungen in Marokko im Auftrag der EU und/Oder den USA oder ganz aus eigenem Spaß an der Freud. Die Erziehungsberechtigtenposition ist nicht die eines allseits geachteten Vorarbeiters, den alle in Europa beneiden um seine Kraft und Ausdauer - ohne Fleiss kein Preis! - sondern die des Aussenseiters, den keiner leiden kann, der gerade einmal dafür taugt, die Schulden der anderen zu bezahlen, ihnen Geld zu leihen wie weiland andere Geldverleiher, die er selbst auch weniger gut leiden konnte und nun will es die Ironie des Schicksals, dass er sich in exakt dieser verhassten Rolle wiederfindet und noch nicht einmal Zuneigung für seine Milliarden an EUR bekommt, sondern Hohn und Spott. Denn nichts anderes sind die "Lateineuropäischen" Manifeste, sie zielen auf Deutschland und nur auf Deutschland. Keiner mag den Deutschen Austerizid-Fetischisten, niemand traut ihm und jeder ist sich inzwischen darüber im Klaren, dass er so keinesfalls leben möchte wie er und geniert sich auch nicht mehr, mit der einen Hand zu nehmen und mit der anderen die Leier zu spielen und zu trinken und zu tanzen mit dem Geld der anderen. Jedenfalls in den Ländern, die von Deutschen so gerne bereist werden ist man sich einig, dass man es den Deutschen zeigen müsse und sei es auch nur, wenn sie mal wieder für 4 Wochen der Pflicht, dem Hamsterrad und der Notdurft entkommen sind und sich nun als Zaungäste bei Demonstrationen wiederfinden, deren Ziel sie selbst sind bzw. ihr Land und ihre Kanzlerin. Ein Marokkaner weiß das ja nicht unbedingt von seinem Platz vor den geschlossenen Toren der europäischen Burg, aber wenn schon Mittelmeerländer, dann nicht nur Lateineuropa, sondern auch Marokko: deshalb gehört es auch hierher, um diesen hochfahrenden Ton von "es tut sich was in Marokko, ist aber immer noch Lichtjahre von Deutschland entfernt" etwas herunterzudimmen: "Kürzlich fand das "Erste Forum des Südens" in Barcelona statt. Ergebnis war ein "Manifest von Barcelona", in dem etwas schwärmerisch ein südlich inspirierter "New Deal für Europa" gefordert wurde, also eine Abkehr vom "Merkelismus". Damit ist das Prinzip gemeint, wonach die Staaten die Banken retten, damit diese die Wirtschaft retten, was sie nach Ansicht der Südeuropäer aber nicht tun."Und weiter: "In populären sozialen Netzwerken Spaniens wie menéame.net wird nun die Forderung lauter, es sei Aufgabe des Südens, die Systemfrage in der EU zu stellen. Der Blog ctxt.es, gegründet von krisenbedingt entlassenen spanischen Starjournalisten, spricht von einer "Rebellion an der südlichen Peripherie". In einem Editorial heißt es: "Die Misshandlung" von Ländern wie Griechenland, Zypern, Portugal oder Spanien habe einen "Bruch, fast die Zerstörung eines bewährten Verhandlungsmodells in Europa mit sich gebracht". Vor allem die Dialogfähigkeit des Nordens wird bezweifelt. Agamben schlug in einem von großen Zeitungen in Frankreich, Spanien und Italien veröffentlichten Manifest vor, ein "lateinisches Reich" solle sich deutscher Bevormundung in der Euro-Krise entgegenstellen."Und weiter: "Aus den konservativen Blättern des Hegemons im Norden schallte sogleich der Vorwurf zurück, Agamben sei ein deutschfeindlicher Anachronist, der aufwiegele und zurück zur Siesta wolle. Der Philosoph antwortete, das Ziel seiner Kritik sei nicht eigentlich Deutschland gewesen. Aber leider stehe Berlin nun mal für die Unfähigkeit, Europa über den rein wirtschaftlichen Standpunkt hinaus zu denken. Nun sei der Moment gekommen, "die menschlichen Handlungen jenseits dieser einzigen Dimension neu zu organisieren."Dass es Menschen wie Twikezora, wie Marocmineral und all die anderen ausnützen, dass ein Marokkaner aus seinem Land heraus nicht sehen kann, wer ihn da glaubt nacherziehen zu müssen und gleichzeitig den Preis für die Nähe, die Menschlichkeit und die intakte Kultur damit glauben herunterhandeln zu können (Whichser, die sie sind), dafür sind diese Iniativen selbstbewusste Lehrstücke, mit denen man noch zu rechnen haben wird: "Die Stärke der südlichen Kulturen liege darin, so Morin, den Wert des Lebens nicht nur quantitativ zu bemessen, wie es der angloamerikanische Kapitalismus tue, sondern es von seiner Qualität her zu definieren.
Als südliche Werte nennt er Empathie, Familiensinn, Zwischenmenschlichkeit, Ästhetik, Gastfreundschaft, Lebensbejahung vor Effizienz - alles Leistungen, die leider abseits des Tourismus schwer zu kapitalisieren seien, wie Morin selbst einräumt. Deshalb sei der Süden im Konkurrenzkampf der Märkte unterlegen. Morin glaubt aber fest, der Süden könnte dem Norden viel mehr geben, als man dort denke. Denn in Wahrheit sei nicht das Modell des Südens bankrott, sondern das des Nordens."
Dass hier irgendjemanden Folterungen von Marokkanern an Marokkanern auch nur am Rande interessieren würde, glaubt noch nichtmal der Threaderöffner - denn dann würde er ja als abgesicherter, großherziger Mitteleuropäer ja bei der nächsten Gelegenheit zur Polizeistation in Agadir gehen - dort wo ich die nächtlichen Schreie gehört habe - anklopfen und fragen, ob er sich die Zustnde dort einmal näher ansehen dürfe? Nachdem er ja seine Botschaft und seinen Konsul und viele aufgeregte NGO's hinter und neben sich weiß, kann ihm ja nicht viel mehr passieren, als dass der zuständige Folterhauptmann ihm die Türe vor der Nase zuschlägt - im besten Fall hat er aber etwas getan für die Menschlichkeit. Ich würde mich das nicht trauen, gebe ich ehrlich zu. Josi
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: Summach]
#157678
01/06/15 04:15 PM
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summach, Dass hier irgendjemanden Folterungen von Marokkanern an Marokkanern auch nur am Rande interessieren würde, glaubt noch nichtmal der Threaderöffner Ach ja, die Forenmitglieder interessiert das deiner Meinung nach nicht? Sind die alle zu blöd oder zu dumm oder haben keine Meinung, oder wie soll ich das verstehen? Interessant. Hellseherin? DU schreibst doch selber eben über dein Erlebnis in Agadir. Warum dürfen wir nicht über so etwas reden oder schreiben? Was hat das Thema mit Kultur zu tun? Nix, nix und nochmal nix. Ist aber weiter oben schonmal besprochen worden. Vielleicht mal durchlesen. Wo ist hier ein böses oder diskrminierendes Wort über die Marokkaner und deren Kultur gefallen? Es geht doch um staatliche und behördliche Dinge, die in anderen Ländern genauso passieren. Ich finde solche Dinge Oberscheisse. Man sollte drüber reden können. Ob man für sich eine Lösung finden kann, weiß ich nicht, das ist nicht in ein paar Tagen abgehandelt. Zumindest sich innerlich damit auseinandersetzen kann doch nicht falsch sein. Mach dich hier nicht auch noch zum Affen. In deinem Kopf läuft momentan ein falscher Film ab. Schalte bitte mal zurück auf normal. Piet
Last edited by marocmineral; 01/06/15 04:41 PM.
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: Summach]
#157685
01/06/15 07:39 PM
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whatshername61
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Hallo Josi, willkommen zurück. Ich bezweifle, dass mm dich versteht. Es ist immer leichter mit Fingern auf andere zu zeigen, statt vor der eigenen Tür zu kehren. Falls du die Wichsersache noch suchst: Klick Es ist der Link zur Pistenkuh. Afulkis Beitrag fasst alles zusammen Klick Ansonsten finde ich, dass dieser Thread zu den Interessantesten des Forums zählt, weil sich hier mal wieder die Charaktere entpuppen. Solltest du (die Pistenkuh) etwas weiterlesen, wirst du dir sicher das Grinsen nicht verkneifen können. In einer Passage musste Pistenkuh, die/der zu Besuch bei einem marokkanischen "Freund" war, das Essen bezahlen Wie schrieb ich gerade in einem anderen Thread? "Marokkaner haben ein sehr feines Gefühl für Heuchelei..." Ergänzung: ...und Freundschaft ist für sie eine gegenseitige Sache." LG Katrin
When the rich wage war is the poor who die. LP
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: Summach]
#157697
01/06/15 10:48 PM
01/06/15 10:48 PM
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Shakir.
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Liebe Josi,
deine Beiträge gehen so sehr in die Tiefe und sind so herausfordernd - gerade zu diesem Thema, dass man sich nicht traut, etwas hierzu zu schreiben, weil man Angst hat, man würde die falschen Worte nutzen.
Ja dann - könnte ich ja auch meinen Mund halten und diesen Beitrag auch direkt löschen.
Nicht ganz.
Du hast mir schon mal geschrieben, dass ich bei diesem Thema nicht mitreden kann - hast mich dafür auch noch beglückwünscht. Das zeige ja nur, was für eine weiße Weste ich zu diesem Thema habe und wie eifersüchtig du ja eigentlich darauf bist. So sinngemäß plus von mir interpretiert.
Ich denke, dass es sehr wichtig ist, seine eigene deutsche böse Vergangenheit nicht zu vergessen bzw. sich ihr immer bewusst zu sein.
Aber womit ich immer ein Problem habe - deshalb kann ich mich auch nicht mit dem Christentum anfreunden - ist die Erbsünde.
Als ich im Durchschnitts-Deutschen noch nicht diesen Fremdenhass sah, haben sie mir leid getan, wenn man sie ständig mit der Vergangenheit ihrer Vorfahren konfrontiert hat. Ich habe ihnen auch zugestimmt, wenn sie sich über Nazi-Vorwürfe beschwert haben.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie lange nun Deutsche Buße tun müssen für eine Vergangenheit, die ihre Großeltern oder Urgroßeltern verbrochen haben. Vielleicht bin ich da immer noch der Naivling. Kann dieser Hass denn weitervererbt sein? Ist er denn nie wirklich verschwunden?
Das sind Fragen, welche ich auch heute nicht beantworten kann. Jedoch ist mein Gefühl seit Jahren leider ein anderes - sie tun mir nicht mehr leid. Ich schaue sie nur traurig an.
Ich fühle einen Hass auf meine Herkunft, den ich so nie gesehen habe. Der ist latent immer vorhanden. Und er war schon früher vorhanden als ich ihn überhaupt nicht wahrnahm.
Warum nicht wahrgenommen?
Vielleicht gab ich "uns" die Schuld, weil wir ja nur Gäste in einem fremden Land waren und die Gastgeber ruhig verwundert über unsere "andere Kultur" sein durften. Ich hatte also Verständnis dafür. Dieser "Verwunderung" bin ich schon während meiner ersten Kontaktphase mit Deutschen begegnet. Als ich als 6-jähriger mit Henna-Händen in den Kindergarten ging und ich erschrockene Blicke erntete, wusste ich, dass ich aus einer anderen Welt kam, ich also ein Fremder war.
Scheinbar war es aber keine Verwunderung - sondern Rassismus, was mir da entgegen wehte. Und damit meine ich jetzt nicht die Henna-Geschichte, sondern spätere Erfahrungen.
Heute kommt auch noch der Islam-Hass dazu, dass ich gar nicht so trennen kann.
Jedenfalls fällt es mir schwer, Katrin, Najib, Keela oder dich an die deutsche (eure?) Vergangenheit zu erinnern.
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Wo ich aber mitreden kann:
Twikezoras Attitüden und Herrschaftsansprüche über Marokko erschrecken mich sehr.
Ich nehme sie als Deutsche wahr, welche Marokko verändern will - ihr Tonfall, ihre Gedankengänge - und diese beängstigende Arroganz getreu dem Motto "Bringen wir den Afrikanern mal Zivilisation."
Wer ist sie, dass sie so mit den Marokkanern umgehen möchte?
Und da ist es völlig egal, ob ihre Vorfahren eine böse Vergangenheit haben oder nicht. Sie hat sich nicht in Marokkos Angelegenheiten einzumischen, solange ein Teil ihres Herzens nicht auch marokkanisch ist.
Ich fühle mich wahrscheinlich weitaus deutscher als sie sich marokkanisch fühlt und würde mir niemals diesen Ton erlauben. Ich motze nicht mal über hohe Steuern, weil ich weiß, dass damit öffentliche Güter finanziert werden.
Und wenn ich für eine Einheitskrankenkasse bin, dann sage ich das mit meinem deutschen Teil des Herzens, weil ich diesen Beitrags-Irrsinn nicht nachvollziehen kann.
Und wenn ich über das Jugendamt schimpfe, dann - weil sie herzlos sind und keiner Aufsicht unterstehen. Sie tun und lassen können, was sie wollen.
Über Polizisten, die in mir Schwarzkopf einen potentiellen Kriminellen sehen, würde ich niemals schimpfen.
Ich respektiere Deutschlands Gesetze mehr als Deutsche sie respektieren.
Aber vielleicht ist es eben das - dass der Durchschnitts-Deutsche keine Achtung kennt? Und deshalb so ist wie er ist - egal, um was es geht.
Ich weiß nicht, ob ich schreiben konnte, was ich gerne rüberbringen wollte. Ich bin müde und auch überfordert.
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: Shakir.]
#157719
02/06/15 06:50 AM
02/06/15 06:50 AM
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Keela
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Aber vielleicht ist es eben das - dass der Durchschnitts-Deutsche keine Achtung kennt? Und deshalb so ist wie er ist - egal, um was es geht. Shakir, das ist für mich der Kern. Ich bin in meinem Alltag immer wieder entsetzt über diesen Mangel. Da wundert es mich nicht, dass dies auch im Ausland und auch hier "Anderem" gegenüber immer wieder (auch bei mir vielleicht immer noch manchmal) zu solch abwertendem Verhalten führt. Mit "Anderem" meine ich tatsächlich alles anders-als-man-selbst. Je "anders" desto weniger Achtung und Respekt. Gruß Keela
Ich bin nicht dumm, ich hab' nur voll so Pech beim Denken...
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: Keela]
#157720
02/06/15 08:34 AM
02/06/15 08:34 AM
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Das erinnert mich gerade daran, dass meine Mutter mal auf der Fähre Tanger-Tarifa einem Deutschen den Marsch blasen wollte, der ein paar Reihen vor uns saß und lauthals verkündete, Marokko sei ja ganz schön, aber die "Marokesen" würden ihn nerven... Ich hielt sie zurück, weil ich meinte, es sei zwecklos mit jemandem zu diskutieren, der nur 2 Gehirnzellen hat. Danach habe ich meine Feigheit bereut. Der nächste, der mir mit so einem Spruch über den Weg läuft, kann sich auf was gefasst machen.
LG
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Re: Marokko: Folter als Mittel der Unterdrückung
[Re: 21merlina]
#157730
02/06/15 06:53 PM
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whatshername61
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Hallo Merlina, eine sehr gute Freundin von mir hat mal eine Ein-Mann-Demo gemacht, weil eine "rechte Organisation" die Stadt für ein Wochenende überflutete. Ich hätte mich das in dem Moment so nicht getraut, habe allerdings aufgepasst, dass uns keiner von hinten angreift. Anschließend hat sie sich bei mir dafür entschuldigt!!! Bei mir? Ich habe sie in diesem Moment bewundert. Das nächste Mal werde ich mutiger sein. Liebe Grüße in das hoffentlich sommerlichere (im Vergleich zu Deutschland) Spanien Katrin Ah ja, Shakir Aber womit ich immer ein Problem habe - deshalb kann ich mich auch nicht mit dem Christentum anfreunden - ist die Erbsünde. Ganz so abwegig ist das nicht. Es wird zwar nicht genetisch weitervererbt, aber es gab schon mal eine Untersuchung dazu. Ergebnis: Die Verhaltensweisen, wie zum Beispiel alles aufheben, nicht verderben lassen, man könnte es ja noch mal brauchen, werden durch Vorleben weitergegeben. So ähnlich ist das auch mit dem Fremdenhass. PS: Du musst mich gar nicht an die deutsche Vergangenheit erinnern, die ist mir täglich bewusst. Aber danke, dass du uns expliziet erwähnt hast. (Österreicher haben auch eine deutsche Vergangenheit :D) @ Eule Da fällt mir ein, "Schöne Grüße" nach Marokko :)))
Last edited by whatshername61; 02/06/15 06:58 PM. Reason: Erbsünde
When the rich wage war is the poor who die. LP
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