...aber die Frage tut sich mir auf, inwiefern du für die unterschiedlichen Konflikte im arabischen Raum Produktionsverhältnisse für relevant hältst? Warum wäre eine Revolution nur eine, wenn sich die Produktionsverhältnisse ändern und Veränderung in welche Richtung?
Hallo Jasmin,
das zu beantworten, würde zu umfangreich werden, um es genau zu tun. Es ist natürlich viel komplizierter.
Der Konkurrenzkampf findet auf vielen Ebenen statt:
• zwischen den Kapitalisten
• zwischen den Arbeitern
• zwischen Kapitalisten und Arbeitern
Dieses geschieht auf allen möglichen Ebenen, dazu die Erklärung, wer alles zum Proletariart (Lohnarbeiter) gehört...
Hier habe ich schon einmal versucht zu erklären.
Arabische Konflikt- und Krisenherde sind kein Ausdruck von Klassenkämpfen, da kämpfen nicht unterschiedliche Klassen gegeneinander, sondern Menschen unterschiedlicher "Klassen", "Schichten" strebten den Sturz von Diktaturen an, was mit Gewalt wieder zerschlagen und unterdrückt wurde. Mit Klassenkämpfen und Produktionsverhältnissen hat das wenig zu tun,
Wenn du es dir durchliest, wirst du verstehen, dass genau dort der Kampf tobt, der oben beschrieben wurde. Klassenkampf vom Feinsten, im dem die Bourgeois den Konkurrenzkampf der Arbeiter untereinander nutzen, um Macht, Einfluss, Absatzmärkte, Bodenschätze... zu gewinnen.
Jetzt müsste ich über Negationen der Negationen, antagonistische Widersprüche und vieles mehr schreiben.
Es ist am Ende wirklich auf den Gegensatz von Wenigen, die die Produktionsmittel besitzen und Vielen, die diese nicht besitzen, zurückzuführen. (Besitz ist als Eigentum von Produktionsmitteln zu sehen nicht als persönliches Eigentum.)
Wenn es einfach durchschaubar wäre, würden auch reinrassige Akademiker es verstehen.
Es ist ja in der Tat so, dass hier im Forum niemand ist, der nicht auch ein Prolet ist. Nur einige wollen es nicht wahr haben und kämpfen gegen die eigene Klasse.
Hahaha, habe mir gerade die Diskussion in "Leben nach dem Tod" durchgelesen. =kopfschüttel=