Hallo Küberl,
ich weiß nicht was für Schauergeschichten dauernd über Marokko existieren. Ich war schon über 20mal in Marokko und mir oder Freunden ist nicht annähernd so was passiert. Kaufanmache ja, aber Entführung? ich weiß nicht ob da jemand aus einer vielleicht zwiespältigen Situation mit Rauschgiftdealern eine Räuberpistole gemacht hat. Dealer gibts in Marokko genug, aber meist werden auch die angemacht, die typischerweise danach ausschauen. Wer also Rastlocken oder lange Haare oder womöglich noch die Farben der Rastafaris trägt wird viel häufiger wegen Kiff bzw. Haschisch angemacht als jemand der schon etwas gesetzter auftritt oder mit kurzen Haaren und halbwegs gepflegt auftritt.
Wer also eher in lässig, langhaarigem Outfit herumläuft, muß sich nicht unbedingt deshalb verkleiden oder verändern, muß aber darauf gefaßt sein, auch wesentlich öfters angesporchen zu werden. Wer sich dann noch auf eine Einladung oder einen Deal einläßt gerät hüfig in verfängliches Situation in der man nur mit Cleverness und guten Nerven wieder rauskommt. Sonst wird man entweder erpresst und soll zahlen oder landet als vermeintlicher Rauschgiftdealer bei der Polizei. Deshalb Finger weg und Einladungen von Einheimischen nur annehmen wenn man das Gefühl hat, dass es sich um wirklich seriöse Leute und um eine ernst gemeinte Einladung und nicht um einen Deal handelt. Dafür braucht man etwas Gespür, dass man mit etwas gesundem Mißtrauen im Laufe der Reise bekommt. Frauen haben in der Regel weniger Probleme was die Rauschgiftanmache betrifft als Männer. Man sollte halt die normalen Anstandsregeln in islamischen Ländern beachten und sich vernünftig anziehen. Wir waren im März zu fünft unterwegs (nur Frauen) und hatten wiedermal keinerlei Probleme.