Hallo zusammen,

dies ist ein ganz schwieriges Thema.
Habe es selber vor Jahren durchkauen müssen, um dann eine Lösung zu finden, mit der mein Herz und mein Hirn zufrieden war.
Da ich selber Kind einer Rosenkriegehe bin, war mir von jeher klar, dass ich nur heiraten werde, wenn die Scheidung geklärt ist.
Tja, und dann sollte es auch noch ein Marokkaner sein.
Ich habe mir also die Familie dort genau angesehen, weil wenn tatsächlich das Schlimmste vom Schlimmen eintreten sollte, dann sollte es doch zumindest eine Familie sein, die ansonsten ein gutes Familienleben hat.
Auch mit meinem Mann habe ich über meine Ängste gesprochen und wollte von ihm wissen, wie wir vorgehen würden wenn wir uns trennen und wie wir das Sorgerecht und Besuchsrecht regeln würden.
Alles in allem war ich damals erstaunt wieviel Verständnis er für meine Ängste hatte. Zudem ist er der Meinung, dass ein Kind bei seiner Mutter bleiben sollte, zumindest bis es 14 ist.
Wir einigten uns, dass wir immer versuchen würden eine vernünftige Lösung für alles zu finden, und immer zum Wohl des Kindes entscheiden würden.
Da wir beide gläubig sind, haben wir Allah als unseren Zeugen hinzugerufen.
Und es kam tatsächlich so. Wir haben uns getrennt.
Noch nicht so lange her, aber wir haben das relativ gut hinbekommen. Unsere Tochter hat das gar nicht richtig als Trennung realisiert.
Wir wohnen nach wie vor im gleichen Ort.
Ich könnte ohne die tatkräftige Unterstützung meines Ex und meines Schwager gar nicht arbeiten gehen.
Mit meiner Familie in Marokko verstehe ich mich auch noch prima.Wir waren erst vor ein paar Monaten unten und haben im Familienhaus 10Tage verbracht.
Im ganzen gesehen muss ich sagen, dass ich in eine moderne Familie eingeheiratet habe. Von den 10 Geschwistern die sie sind, leben 5 schon in der 2.Ehe, 3 sind nicht verheiratet und 2 in 1.Ehe. 3 von den 10 leben in D, die Anderen in Ma.
Alles in allem bin ich bis heute froh um meine marokkanische Familie.
Mein deutsches Umfeld kann es oft gar nicht fassen, dass es muslimische Bilderbuchväter und Exehemänner gibt.


Ich möchte mit meiner Geschichte keine Bedenken aus dem Weg räumen. Man muss immer genau hinschauen und wissen mit wem man sich einlässt.Und man muss auch immer alles miteinkalkulieren.
Aber es kann auch gut ausgehen.Das möchte ich damit sagen.

Wichtig ist vorher darüber zu reden
Dabei erkennt man schon wie jemand mit dem Thema umgeht.
Wer versucht eventuelle Gefahren unter den Teppich zu kehren,
der muss mit Überraschungen rechnen wenn es soweit ist.


Sende noch viele Grüsse an alle.
Bis dann


give peace a chance.