Es scheint so etwas wie Telepathie zu geben! Ich habe mir gedacht, ich möchte arabische Gedichte oder Geschichten in einem Thread hier schreiben und kramte so im Internet herum....und siehe da..als ich ins Forum komme, was STEHT da??????
GEDICHTE!!! von whatshername
Unglaublich, oder? Eigentlich wollte ichmich nicht auf ausschließlich religiöse Texte konzentrieren, aber hier passt nur was mit Gott. Deshalb das hier:
Von Gott
Als vor Zeiten der erste bebende Laut über meine Lippen drang, erklomm ich den heiligen Berg und sprach zu Gott. Und ich sagte: "Herr ich bin dein Diener. Dein geheimer Wille ist mein Gesetz, und ich folge dir immerdar." Aber Gott antwortete nicht. Er entschwand einem mächtigen Sturme gleich.
Und nach tausend Jahren erklomm ich den heiligen Berg, und wieder sprach ich zu Gott. Und ich sagte: "Schöpfer, ich bin dein Geschöpf. Aus Ton hast du mich geformt, und was ich bin und habe, schulde ich dir." Aber Gott antwortete nicht. Er entschwand tausend eiligen Flügeln gleich.
Und nach tausend Jahren erklomm ich den heiligen Berg, und wieder sprach ich zu Gott. Und ich sagte: "Vater, ich bin dein Sohn. Aus Liebe und Erbarmen hast du mich gezeugt, und in Liebe und Ehrerbietung will ich dein Königreich erben." Aber Gott antwortete nicht. Er verschwand wie Dunst in der Ferne.
Und nach tausend Jahren erklomm ich den heiligen Berg, und wieder sprach ich zu Gott. Und ich sagte: "Mein Gott, mein Ziel und meine Erfüllung. Ich bin dein Gestern, und du bist mein Morgen. Ich bin deine Wurzel in der Erde, du bist meine Blüte am Firmament, und gemeinsam wachsen wir vor dem Antlitz der Sonne." Da neigte sich Gott hernieder und flüsterte süße Worte in mein Ohr. Und wie der See das Bächlein umfängt, das in ihn mündet, so umfing er mich. Und als ich in die Weiten und Täler hinabstieg, war Gott auch dort.
Ein wunderschönes gedicht von dem anderen Prophet Khalib Gibran
aber noch besser ist es wenn du deine eigene Göttlichkeit erkennst und die Kraft die in dir steckt... dann sparst du dir ein paar tausend jahre, und kannst schneller loslegen
Seit 2001, der Deutsche am Atlas.
AGRO ÖKONOM; Conseil de gestion et de Agricol.Farm in MIDELT, Farm Consulting, PLAN VERT und Bewässerung und Solar Pumpen.
Die Servicenummer der Nordtangente des Atlas 0666.366.517
meiner Meinung ist das das Gleiche. Da wir von Gott erschaffen sind ( ich lass jetzt die Atheisten mal außen vor, verzeihts mir bitte), haben wir naturgemäß etwas Göttliches in uns. Ich halte es aber für gefährlich, wenn man sich selbst göttlich findet. Ich persönlich denke, das ist auch eine Art der Verführung. Wir denken gerne, wir leben aus uns selbst heraus. Wenn das aber so wäre, dann müssten wir nicht sterben. Dass große Kraft in uns steckt, bestreite ich nicht und wahrscheinlich hat Einstein Recht, wenn er sagt, dass die Menschheit nur einen Bruchteil ihres Gehirns nutzt.
Der Mensch steht in der Mitte zwischen Gott und dem Nichts und er muss sich entscheiden.
die Gedichte von Khalil Gibran sind sehr schön, wie auch das von dir zitierte. Da haben wir zwei wohl wieder mal den selben Geschmack ( hab auch ein Büchlein von Gibran zuhause in dem ich immer wieder mal lese) Ein Thread für Gedichte ist eine gute Idee
ja, finde ich auch. Nur ist es vielleicht nicht ganz richtig, den Thread im Bereich "Religion" zu platzieren. Katrins Beitrag passte zu Religion, aber nicht jeder Gedichtebeitrag. Vielleicht wäre "Kunst und Kultur" besser oder ein zweiter Thread dort. Was meinen Sie, Herr Alami?
Da hast du recht, also entweder wir machen einen zweiten Thread auf oder dieser Thread wird in "Kunst und Kultur" verschoben (wäre ja schon ein schöner Anfang)...
ich denke es ist egal, ob ein gedicht über religion oder kultur läuft, da kunst immer etwas "göttliches" an sich hat.
ich werde auf ratschlag einer "weisen" für die übersetzung sorgen. es dauert nur eine weile, da ich im moment viel zeit mit meinen freunden hier in nb verbringe. ich brauche einfach etwas "suppe für die seele".
ich umarme euch katrin
Last edited by whatshername61; 28/09/1211:22 PM. Reason: vielleicht treffen wir uns mal in den offtopics wieder, einfach nur um zu relaxen
Dann setzte ich gleich mal ein Gedicht hinein, das ich vor kurzem entdeckt habe und nichts mit Religion zu tun hat.
Als ich mich selbst zu lieben begann
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist - von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: Das nennt man 'VERTRAUEN'.
Als ich mich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, daß emotionaler Schmerz und Leid nur Warnung für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich, das nennt man 'AUTENTHISCH-SEIN'.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, daß alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man 'REIFE'.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude bereitet, was ich liebe und mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich, das nennt man 'EHRLICHKEIT'.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das 'GESUNDEN EGOISMUS', aber heute weiß ich, das ist 'SELBSTLIEBE'.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt, das nennt man 'DEMUT'.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur mehr in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet. So lebe ich heute jeden Tag und nenne es 'BEWUSSTHEIT'.
Als ich mich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, daß mich mein Denken armselig und krank machen kann, als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute 'HERZENSWEISHEIT'.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen zu fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich, DAS IST DAS LEBEN!
von Charlie Chaplin, Gedicht zu seinem 70. Geburtstag
Zu dem ganzen Herzschmerz fällt mir nur noch folgendes ein:
„Es ist Unsinn - sagt die Vernunft. Es ist was es ist - sagt die Liebe. Es ist Unglück - sagt die Berechnung. Es ist nichts als Schmerz - sagt die Angst. Es ist aussichtslos - sagt die Einsicht. Es ist was es ist - sagt die Liebe. Es ist lächerlich - sagt der Stolz. Es ist leichtsinnig - sagt die Vorsicht. Es ist unmöglich - sagt die Erfahrung. Es ist was es ist - sagt die Liebe.“
Ja Eva, Fried ist schön. Gut, dass wir in unserer Sammlung nun auch den orginalen Fried haben (nachdem ich ihn letztens umgestaltet hatte).
Hier ein schönes arabisches Gedicht:
Abu Ishak ibn Hilal as-Sabi
Wie manch Gedicht läßt lang sein Inhalt scheinen, Und wenig Worte nur sinds, wenn dus liest, Und manches, das mit vielen Worten prunket, In dem du nur Geschwätz und Torheit siehst! Das Meer ist weit, doch salzig ist sein Wasser, Und süß der See, drin wenig Wasser fließt.
Jesus fühlte rein und dachte Nur den Einen Gott im Stillen; Wer ihn selbst zum Gotte machte Kränkte seinen heil'gen Willen. Und so muß das Rechte scheinen Was auch Mahomet gelungen; Nur durch den Begriff des Einen Hat er alle Welt bezwungen.
Jesus fühlte rein und dachte Nur den Einen Gott im Stillen;
jesus war nicht gott, er war ein mensch er ist sein prophet sagt der koran, die bibel sagt sohn gottes - in dem teil mit der dreieinigket ist er ein drittel von gott oder
Antwort auf:
Wer ihn selbst zum Gotte machte Kränkte seinen heil'gen Willen.
oh man! das war 1773. das ist haargenau das, was mein erstes gedicht oben aussagt. wenn das einer zu dem zeitpunkt so interpretiert hätte... um die zeit fanden die letzten hexenprozesse in deutschland statt. goethe war damals 24 jahre alt. was wäre der deutschen kultur verloren gegangen...
kirche/religion und glauben waren für mich noch nie die selbe seite einer medallie. solange sich machtinteressen über einen glauben versuchen durchzusetzten, steht hinter diesen entstandenen strukturen immer ein (fehlbarer) mensch oder eine menschliche gemeinschaft, die anderen menschen ihre interessen zum zweck der eigenen breicherung oder machtgier aufzwingen.
Antwort auf:
Und so muß das Rechte scheinen Was auch Mahomet gelungen; Nur durch den Begriff des Einen Hat er alle Welt bezwungen.
womit goethe den beweis antritt, dass jesus ein moslem war und logische konsequenz: er selbet auch.
Hallo Ayoub,
dieses gedicht musste ich mehrmals durchlesen, um es richtig zu verstehen. du hast als einer der ersten auf meine erste frage hier im forum geantwortet und mir sei dem viel über die marokkanische kultur und deine religion erzählt. ich weiß, dass ich bis zur unhöflichkeit direkt und impulsiv bin. euren umgang miteinander, eure regeln habe ich bis heute nicht alle verstanden. ich hoffe, du wirst mir meine unwissenheit und unhöflichkeit irgendwann verzeihen.
ich hoffe, du wirst mir meine unwissenheit und unhöflichkeit irgendwann verzeihen.
Hallo Katrin
Ich bin auch kein Kind von Traurigkeit.Es gibt nichts wofür du dich bei mir, oder ich mich bei dir Entschuldigen sollte. Von meiner Seite ist alles klar.
womit goethe den beweis antritt, dass jesus ein moslem war und logische konsequenz: er selbet auch.
Das Goethe Muslim war dafür gibt es keine eindeutigen Beweise. Goethe aber erlernte die Arabische Schrift. Er hatte in der Islamischen Welt viele Dichtfreunde über die er auch Gedichte schrieb.Z.B. an Muhammad Schams ad-Din (Hafiz) widmete er folgendes Gedicht.
Und mag die ganze Welt versinken, Hafis, mit dir, mit dir allein Will ich wetteifern! Lust und Pein Sei uns, den Zwillingen, gemein! Wie du zu lieben und zu trinken, Das soll mein Stolz, mein Leben sein.
Folgende Gedichte von ihm will ich euch auch nicht vorenthalten.
Närrisch, dass jeder in seinem Falle Seine besondere Meinung preist! Wenn Islam »Gott ergeben« heißt, In Islam leben und sterben wir alle.
Ich sah mit Staunen und Vergnügen Eine Pfauenfeder im Koran liegen, »Willkommen an dem heiligen Platz, Der Erdgebilde höchster Schatz! An dir, wie an des Himmels Sternen Ist Gottes Größe im kleinen zu lernen Dass er, der Welten überblickt, Sein Auge hier hat aufgedrückt, Und so den leichten Flaum geschmückt, Dass Könige kaum unternahmen, Die Pracht des Vogels nachzuahmen. Bescheiden freue dich des Ruhms! So bist du wert des Heiligtums.
Wer sich selbst und andere kennt, Wird auch hier erkennen: Orient und Okzident Sind nicht mehr zu trennen
Ich habe mich mal an die Übersetzung des ersten Gedichtes gewagt. Wenn es jemand besser kann, lasse ich mich gern belehren. Der junge Mann ist Christ und denkt über seinen eigenen Glauben nach. (Sprengstoff für die Kirche):
Was wäre, wenn ich dir sagte, Jesus kam um die Religion ab zuschaffen? Wenn ich dir gesagt hätte, du solltest die Republikaner wählen, war das wirklich seine Mission? Weil die Republikaner nicht automatisch die Christen meinen. Und weil du alle Menschen blind nennst, würde das nicht automatisch deine Vision sein. Wenn Religion so großartig ist, warum hat sie dann so viele Kriege begonnen? Warum hat sie so viele großartige Kirchen gebaut, aber vergessen die Armen zu ernähren? Sagt mir, dass Er allein stehende Mütter nicht liebt, weil sie geschieden sind Im alten Testament werden die religiösen Menschen aktuell Huren genannt Religion betet Gnade, aber sie praktizieren andere Dinge: Die Neigung gottesfürchtige Menschen lächerlich zu machen, sie taten es mit John dem Baptisten Ich kann ihre Probleme nicht lösen, sie versuchen es zu verbergen, Sie realisieren nicht, dass es nur Parfüm ist, welches auf einen Sarg gesprayt wird Weil das Problem mit der Religion ist, dass sie niemals das Kernstück ist Es ist nur eine Veränderung des Verhaltens, wie eine lange Liste von Pflichten Lass uns die Äußerlichkeiten ablegen, es macht die Dinge nett und sauber Es ist lustig, was sie mit Mumien tun, während sie untereinander die Leichen abmurksen Ich möchte jetzt nicht urteilen, ich möchte nur sagen, sei vorsichtig eine falsche Sicht darzulegen Weil da ein Problem ist, wenn Menschen nur wissen, dass du ein Christ bist, ist das nur ein kleiner Ausschnitt deines Facebooks, In jedem anderen Standpunkt des Lebens weißt du, dass es logischerweise wertlos ist Es ist, als würdest du für die Lakes spielen nur weil du ein Trikot gekauft hast Aber schau, ich spielte dieses Spiel auch; niemand schien mir auf die Spur zu kommen Ich handelte wie ein Kirchenkind, während ich süchtig war nach Pornographie Ich bin sonntags zur Kirche gegangen, und samstags war alles verblasst Tat als wenn ich einfach Sex erschuf und es verschwendete Ich verbrachte mein ganzes Leben in dieser Fassade von Reinlichkeit Aber jetzt, wo ich Jesus kenne, prahlte in meiner Schwäche Wenn Gnade Wasser ist, dann sollte die Kirche ein Ozean sein Weil sie kein Museum für gute Menschen ist, sie ist ein Krankenhaus für die Gebrochenen So kann ich nicht länger meine Versäumnisse verstecken, ich darf nicht meine Sünden verbergen Weil meine Erlösung gehört nicht mir, sie gehört zu IHM Weil, als ich Gottes Feind war und sicherlich nicht sein Fan Sah Gott auf mich herunter und sagte: „Ich will diesen Mann!“ Was ist so anders als religiöse Menschen, und warum nannte Jesus sie Narren Siehst du nicht? Er ist so viel besser als nur irgendwelchen Regeln zu folgen! Jetzt lass mich aufklären, ich liebe die Kirche, ich liebe die Bibel, und ich glaube an Sünde Aber meine Frage ist, „Wenn Jesus heute hier wäre, würde die deine Kirche ihn hereinlassen?” Erinnere dich, er wurde ein Trinker genannt und ein Nimmersatt von „religiösem Mann“ Der Sohn Gottes unterstützte nicht Selbstgerechtigkeit, nicht jetzt und nicht später
Jetzt zurück zum Thema, eine Sache, denke ich, ist wichtig zu erwähnen, Wie Jesus und Religion gegenüberliegende Spektren sind, so ist der Job Gottes das eine, das andere ist eine von Menschen gemachte Erfindung Eines ist die Heilung, das andere die Infektion Während die Religion sagt „Tu es“, sagte Jesus “es ist getan” Die Religion sagt unterordnen, Jesus sagte Sohn Religion verschnürt in Zwänge, aber Jesus ließ dich frei Religion macht dich blind, aber Jesus lässt dich sehen.
Das ist es, was Religion und Jesus zu verschiedenen Forderungen macht Religion lässt den Menschen nach Gott suchen, aber Christentum lässt Gott nach dem Menschen suchen Deshalb ist Erlösung freie Meinung, Vergebung ist mein eigen, nicht basierend auf meinen Bemühungen, nur Cristus´ Gehorsam allein. Weil er die die Dornenkrone nahm und sein Blut an seinem Gesicht herunter tropfte Er nahm, was wir alle verdienten, das ist es, warum wir es Gnade nennen. Während er ermordet wird, schrie er “Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, Als er am Kreutz hing, dachte er an dich Er zahlte für alle Sünden und dann wurde er beerdigt in dem Grab Weshalb ich jetzt an dem Kreutz kniee und jetzt sage „Komm in ihren Raum“ So wisse, ich hasse Religion, weil sie mich buchstäblich stört, Als Jesus schrie “Es ist vorbei”, ich glaube er meinte genau das
Zigarette Gewidmet sei das erste der Sonette, in dem ich völlig mich der Form bemeistert, Der Zauberin,die mich dazu begeistert: Der duftenden Havannazigarette.
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, Ein Birnbaum in seinem Garten stand, Und kam die goldene Herbsteszeit Und die Birnen leuchteten weit und breit, Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl, Der von Ribbeck sich beide Taschen voll. Und kam in Pantinen ein Junge daher, So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?« Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn, Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«
So ging es viel Jahre, bis lobesam Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam. Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit, Wieder lachten die Birnen weit und breit; Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab. Legt mir eine Birne mit ins Grab.« Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus, Trugen von Ribbeck sie hinaus, Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht Sangen »Jesus meine Zuversicht«, Und die Kinder klagten, das Herze schwer: »He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?«
So klagten die Kinder. Das war nicht recht - Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht; Der neue freilich, der knausert und spart, Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt. Aber der alte, vorahnend schon Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn, Der wußte genau, was er damals tat, Als um eine Birn' ins Grab er bat, Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gehen wohl auf und ab, Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab, Und in der goldenen Herbsteszeit Leuchtet's wieder weit und breit. Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her, So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?« Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn, Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«
So spendet Segen noch immer die Hand Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
Theodor Fontane
Zuerst ignorieren sie dich,dann lachen sie über dich,dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.
Wenn du im Recht bist,kannst du dir leisten,die Ruhe zu bewahren;Und wenn du im Unrecht bist,kannst du dir nicht leisten,sie zu verlieren.
Das Rätsel dieser Welt löst weder du noch ich, Jene geheime Schrift liest weder du noch ich. Wir wüssten beide gern, was jener Schleier birgt, Doch wenn der Schleier fällt, bist weder du noch ich.
Blödem Volke unverständlich treiben wir des Lebens Spiel. Gerade das, was unabwendlich, fruchtet unserem Spott als Ziel.
Magst es Kinder-Rache nennen an des Daseins tiefem Ernst; wirst das Leben besser kennen, wenn du uns verstehen lernst.
habe gerade bei einer recherche dieses gedicht entdeckt
Zwei Weise werden stets in Frieden bleiben, Ein Kluger wird sich nie am Toren reiben, Und wenn der Tor mit finsterm Grolle spricht, Erheitert sanft der Weise sein Gesicht. Bei zwei Verständ'gen wird kein Härchen brechen, Auch nicht, wo sanfter Mann und Starrkopf sprechen; Doch wenn auf beiden Seiten Toren stehn, Muß auch die Kette selbst in Stücken gehn.
(Scheich Sadi, Rosengarten, 13.Jh.)
Last edited by whatshername61; 08/10/1208:58 PM. Reason: 2. gedicht
Könnte ich mein Leben noch einmal von vorn beginnen, würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen. Ich würde alberner sein, würde ganz locker werden, nur noch ganz wenige Dinge ernstnehmen. Ich würde entschieden verrückter sein und weniger reinlich. Ich würde mehr Gelegenheiten beim Schopf ergreifen und öfters auf Reisen gehn. Ich würde mehr Berge ersteigen, mehr Flüsse durchschwimmen und mehr Sonnenaufgänge auf mich wirken lassen. Ich würde mehr Schuhsohlen durchlaufen, mehr Eis und weniger Bohnen essen. Ich würde mehr echte Probleme und weniger eingebildete Nöte haben. Nun, ich habe meine verrückten Augenblicke, aber wenn ich noch einmal von vorn anfangen könnte, würde ich mehr verrückte Augenblicke haben - genau gesagt: Augenblicke, einen nach dem anderen, und nichts mehr von Plänen zehn Jahre voraus.
wie gesagt, ich bin gespannt mein englisch reicht einfach nicht, um dem zu folgen. ist einfach viel zu schnell oder spricht der sogar im slang?
so jasmin,
es ist fertig! ich würde ja gern als nr.3 das gedicht eines atheisten finden, aber die scheinen entweder keine lyriker zu sein oder die interessiert religion und kirche überhaupt nicht.
schön dass wir drüber gesprochen haben! hab ich mir schon vorher gedacht. aber warum muss der typ in einer kirche rocken? ist das in einer moschee verboten?
klar ist jesus ein prophet im islam. aber christen sehen jesus ja als sohn gottes an und beten ihn auch an. im islam darf niemand ausser gott angebetet werden, ausserdem ist die dreifaltigkeit widersprüchlich. und genau das wird ja im gedicht thematisiert, nämlich, dass jesus nie behauptet hat, sohn gottes zu sein und nie wollte, dass er angebetet wird, sondern gott alleine.
wegen der hasspredigt: natürlich ist das keine hasspredigt wenn muslime ihre sicht den christen gegenüber kundtun. aber würde dies in einer moschee zur sprache kommen, dann würde das gleich wieder als hasspredigt abgetan werden. das ist es was najib wohl meinte.
aber würde dies in einer moschee zur sprache kommen, dann würde das gleich wieder als hasspredigt abgetan werden. das ist es was najib wohl meinte.
auf's i-tüpfelchen genau das, was ich gemeint habe.
choppy,
ich hab's dir schon einmal gesagt, wären wir nicht vergeben, würde ich deine mutter fragen, ob du mich heiraten willst. nur die beachboys wären dann noch harmonischer als wir.
gruss Najib
um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen: dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.
haha najib, das wäre dann vielleicht wieder zu harmonisch und uns würde langweilig werden obwohl wir uns vielleicht manchmal bei ein paar feministischen diskussionen etwas streiten würden
ich hab's dir schon einmal gesagt, wären wir nicht vergeben, würde ich deine mutter fragen, ob du mich heiraten willst. nur die beachboys wären dann noch harmonischer als wir.
jasmin, ich würde glattweg "JAAAAAA" sagen,
Last edited by whatshername61; 20/10/1205:08 PM. Reason: warum fragst du ihre mutter und nicht sie?
tja das ist pech für dich katrin und selbst wenn du ein mann wärst würde das nicht klappen - ich darf ja nicht mehr als einen ehemann haben. zum glück - ein held ist genug
PS: katrin du hast jetzt deine halbe antwort gelöscht, jetzt macht meine antwort keinen sinn mehr
obwohl wir uns vielleicht manchmal bei ein paar feministischen diskussionen etwas streiten würden
noch nicht mal das. ich bin für gleiche rechte und pflichten für beide geschlechter, obwohl ich nicht davon überzeugt bin, dass sich das auf längere zeiträume hinaus bewährt. das putzrecht würde ich sogar freiwillig abtreten.
gruss Najib
um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen: dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.
najib ich glaub ja, dass du ein ganz angenehmer ehemann bist für eine frau. ich dachte da nur an eine diskussion zwecks erwerbsarbeit etc. und da hatten wir schon etwas konträre meinungen. auf lange zeit haut das oft nicht hin, weil vieles zu verwurzelt ist. richtige gleichberechtigung ist nach wie vor noch utopie. ich habs ja schon mal geschrieben, dass ungleichbehandlung oft unter dem deckmantel der gleichheit und emanzipation stattfindet.
das putzrecht würde ich schon auch gern abgeben, das führt allerdings oft zu katastrophalen verhältnissen - du hast also recht: auf dauer funktioniert das nicht ganz mit den selben rechten und pflichten. solange aber die männer die schweren lasten wie einkäufe etc. schleppen ist das alles in ordnung es müssen ja nicht die selben tätigkeiten vollzogen werden, am ende muss es nur gerecht sein.
ich habe nicht gesehen, dass es najib war. lol den würde ich glattweg nicht heiraten.
also ich würde es mir überlegen, wenn ich noch unverheiratet wäre, aber ich habe hamdulillah ja schon meinen held
Antwort auf:
das wäre schon glatt der erste streitpunkt. putzrecht würde ich gesetzlich als männerarbeit verankern.
wie gesagt das wären dann katastrophale verhältnisse, da müsste frau ihre erwartungrn ziemlich zurückschrauben und sich damit abfinden in der küche zwischen angebrannten töpfen und stapeln von schmutzigen tellern zu essen und statt weißer wäsche, wäsche mit rosa- oder graustich zu tragen
ok, dann frage ich deine mutter, ob ich dich adoptieren darf.
dazu müsstest du natürlich die mutter fragen. jasmin, da hättest du gleich einen haufen geschwister mehr.
Antwort auf:
wie gesagt das wären dann katastrophale verhältnisse, da müsste frau ihre erwartungrn ziemlich zurückschrauben und sich damit abfinden in der küche zwischen angebrannten töpfen und stapeln von schmutzigen tellern zu essen und statt weißer wäsche, wäsche mit rosa- oder graustich zu tragen
woher weißt du, dass es in meiner küche nicht genauso aussieht?
Du sagst,du Liebst den Regen,aber benutzt einen Schirm,wenn es Regnet. Du sagst,du Liebst die Sonne,aber suchst Schatten,wenn sie Scheint. Du sagst,du Liebst den Wind,aber wenn er weht,schliesst du dein Fenster. Darum bekomme ich Angst,wenn du sagst,du Liebst mich.
Um den furchtsamen Verfasser dieser Zeilen zu beruhigen, könnte man entgegnen:
Ich liebe den Regen, denn er reinigt die Welt. Ich liebe die Sonne, denn sie bringt Licht in mein Dunkel. Ich liebe den Wind, denn er fegt den Staub hinweg. Ich liebe dich, weil du bist, was du bist.
LG a´isha
Ein kleines Lächeln, ein freundliches Wort zwischen den unterschiedlichsten Menschen, sind die beste Anerkennung der Menschenrechte Aletha Jane Lindstrom
ein atemzug die luft strömt in den körper wie kleine perlchen bunt und schillernd
spielen und kreiseln nehmen gestalt an und wandeln sich
ein urwald wo vorher stille flattern mit einem male vögel in den prächtigsten farben empor
ein schauspiel mit worten nicht beschreibbar alle sinne beflügelnd und gleichermaßen fesselnd
die erde bebt der geist schwebt und beides vereint
überwältigt von diesen kräften und dieser unsaglichen schönheit das gefühl mit dem wind zu tanzen mit den vögeln zu fliegen mit den pflanzen zu wachsen
wellen des glücks überschwemmen und wollen in fluten hinaus preschen kaum aushaltbar für den verstand
und schon schwemmen sie zurück kommen zur ruhe doch niemals stillstand
zurück bleibt der zarte hauch des zauberhaften glücks
Sonnenuntergang - mein "Rundum" in Gold getaucht Vögel sind stumm, für Grillen - zu früh Stille hören, milde Luft auf der Haut, sanft streichelnd Allein auf der Welt - wie reich ich doch bin
Ein kleines Lächeln, ein freundliches Wort zwischen den unterschiedlichsten Menschen, sind die beste Anerkennung der Menschenrechte Aletha Jane Lindstrom
Ich Rauche nicht, habe jedoch immer eine Streichholzpackung in meiner Tasche. Immer wenn ich kurz davor bin eine Sünde zu begehen, zünde ich ein Streichholz an,wärme mir die Hand und frage mich: Ali,wenn du schon diese Wärme nicht ertragen kannst, wie willst du die Hitze der Hölle ertragen? Mohamed Ali
Als ich 5 Jahre alt war, hat mir meine Mutter immer gesagt, dass Fröhlichkeit das wichtigste im Leben sei. Als ich in die Schule kam, wurde ich gefragt, was ich sein will, wenn ich groß bin. Ich schrieb "fröhlich". Sie meinten, ich hätte den Arbeitsauftrag nicht verstanden. Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.” John Lennon
Sind zwar keine Gedichte aber Super Lebensweisheiten
oohhh was für schöne Gedichte in diesem Thread. Da gibt es ja ein paar wahrhaftige Poet/Innen unter den Mitgliedern.
Habs auch schon versucht:
Allah, warum zögere ich manchmal gebete hinaus erledige sie eilig um tausend dinge zu tun wo doch die momente die stirn auf dem boden und ganz bei Dir die besten sind die ich habe
Allah, warum lasse ich mich manchmal ablenken in den gebeten von tausend dingen die mir durch den kopf gehen wo doch die momente die stirn auf dem boden und ganz bei Dir die schönsten sind die ich habe
Allah warum höre ich manchmal auf tausend stimmen die mir sagen wollen was wahr ist und was nicht wo ich doch im gebet in versunkenen momenten die stirn auf dem boden genau weiss: die wahrheit ist bei Dir
und manchmal in solchen momenten da scheint - ein flash nur - alles ganz klar als ob das allwissen mich kurz berührte um sobald ich es festhalten will zu entgleiten es bleibt der glaube
du bist nicht alt! hahaha. Und selbst wenn Du alt wärest, so könntest Du doch nicht alt werden denn Du bist jung im Herzen. Allein Dein schönes Gedicht, das ich schon vor einigen Tagen lesen durfte, zeugt davon.
Hier mein absoluter Lieblingstext zum Thema Alter:
«Weil jeder Papalagi besessen ist von der Angst um seine Zeit, weiß auch jede Frau und jedes kleine Kind, wie viele Mond und Sonnenaufgänge verronnen sind, seit er selber zum ersten Male das große Licht erblickte. Ja, dieses spielt eine so ernste Rolle, dass es in gewissen, gleichen Zeitabständen gefeiert wird mit Blumen und gr0ßen Essensgelagen. Wie oft habe ich verspürt, wie man sich für mich zu schämen müssen glaubte, wenn man mich fragte, wie alt ich sei, und wenn ich lachte und dies nicht wusste. „Du musst doch wissen, wie alt du bist.“ Ich schwieg und dachte: Es ist besser, ich weiß es nicht. Wie alt sein, heißt, wie viele Monde gelebt haben. Dieses Zählen und Nachforschen ist voller Gefahr, denn dabei ist erkannt worden, wie viele Monde der meisten Menschen Leben dauert. Ein jeder passt nun ganz genau auf, und wenn recht viele Monde herum sind, sagt er: „Nun muss ich bald sterben.“ Er hat keine Freude mehr und stirbt auch wirklich bald.»
aus: "der Papalagi" (Der Südsee-Häuptling Tuiavii aus Tiave hat (anfang/mitte des letzten Jahrhunderts) eine Reise nach Europa gemacht und erzählt seinen Landsleuten über die Sitten und Gebräuche dort. Die Weißen heißen in Tuiavii's Sprache Papalagi.)
Der Abschnitt ist aus dem Kapitel "der Papalagi hat keine Zeit", das Kapitel fängt so an:
»Der Papalagi liebt das runde Metall und das schwere Papier1 , er liebt es, viel Flüssigkeiten von getöteter Frucht und Fleisch von Schwein und Rind und anderen schrecklichen Tieren in seinen Bauch zu tun, er liebt vor allem aber auch das, was sich nicht greifen lässt und das doch da ist - die Zeit. Er macht viel Wesens und alberne Rederei darum. Obwohl nie mehr davon vorhanden ist, als zwischen Sonnenaufgang und Untergang hineingeht, ist es ihm doch nie genug. Der Papalagi ist immer unzufrieden mit seiner Zeit, und er klagt den großen Geist dafür an, dass er nicht mehr gegeben hat. Ja, er lästert Gott und seine große Weisheit, indem er jeden neuen Tag nach einem ganz gewissen Plane teilt und zerteilt. Er zerschneidet ihn geradeso, als führe man kreuzweise mit einem Buschmesser durch eine weiche Kokosnuss. Alle Teile haben ihren Namen: Sekunde, Minute, Stunde. « ...............
sondern freudig und lustvoll jeden Tag genießen, sodass du im Winter deines Lebens eine große Schatztruhe voll von wunderbaren Erinnerungen hast und nicht um Versäumtes trauern musst.
LG a´isha
Ein kleines Lächeln, ein freundliches Wort zwischen den unterschiedlichsten Menschen, sind die beste Anerkennung der Menschenrechte Aletha Jane Lindstrom
A1icha - herzlichen Dank für die Aufmunterung. Und auch den anderen fürsorglichen Menschen für die Nachfragen.
Mir ist das jetzt auch etwas peinlich. Ich wollte nicht, dass man sich um mich sorgt während ich in Wirklichkeit hastig beim Chinesen Ente mit Reis in mich am reinstopfen bin.
Aber wer "A" sagt, muss auch "B" sagen. Hier die Erklärung, was mich beim Hören des Liedes für ein paar Minuten versteinert und traurig Löcher in die Luft starren lies:
Die Kombination aus Whatshernames Gedicht und meiner Erwiderung darauf ist schon lebendig und traurig genug, aber dass ein Tim Bendzko das ganze auch noch visualisiert, so als hätten wir ihm das Drehbuch geliefert (Wind, Wahnsinn, "sich aufreiben", Verdrängung, Winter, Wald, Spuren, Hoffnungslosigkeit, Hoffnung, "Verdrängung gelingt nicht", unüberwindbare Barrieren, blätterlose Bäume, Erzwingen von Glück und Erfüllung, die Leere, hinterherlaufen), hat mich noch mal verstärkt daran erinnert, mit welcher Achterbahn der Gefühle ein Mensch während seines Lebens konfrontiert wird - Atemzug für Atemzug. Und ich denke auch, dass jeder für sich selbst wissen muss / herausfinden muss, ob er/sie dann schlussendlich angekommen ist oder nicht. ("Jeder Atemzug hängt am seidenen Faden, nur so lange bis wir da sind".)
Und traurig sein ist auch in Ordnung. So wie ich auch oft glücklich bin und es in Ordnung ist. Das alles macht doch unser Leben aus. Zu akzeptieren, dass dies Normalität ist, macht das Sein viel einfacher. Was bringt es schon mit seinem eigenen Leben zu hadern und immer wieder und wieder auf derselben Stelle zu treten? Anderseits: Wie soll man Glücklichsein schätzen können, wenn man Traurigkeit nicht kennt?
Die Mitte, das Gleichgewicht, die Ausgewogenheit ...sind Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Unterschiedlichste Spuren/Wege können zu den Schlüsseln führen. Die richtige Spur muss jeder für sich selbst finden.
Ich weiß, dass ihr das alles selbst auch wisst und trotzdem wollte ich den Lauf des Lebens noch mal hervorheben.
Bei mir ist also alhamdulillah alles in Ordnung.
Und zum Abschluss - mein Weg zu den Schlüsseln:
Abdullah Ibn Umar berichtete: Allahs Gesandter packte meine Schultern und sagte: „Lebe in dieser Welt, als ob du ein Fremder oder jemand auf der Durchreise wärest.“ (Hadith: Buchari )
"Man kann sie (die Prüfungen) bestehen, indem man sich immer wieder vor Augen hält, dass wir uns hier lediglich im Diesseits befinden, und das diese Welt irgendwann ein Ende haben wird. Wir befinden uns hier nur auf der Durchreise. Die Liebe zu Allah macht es uns möglich, jegliche Prüfungen zu bestehen, und seien sie noch so hart." Quelle**
** Die Quelle habe ich nicht auf Seriosität geprüft - mir ging es nur um die Überlieferung (Hadith) und eine kurze Erklärung dazu.
Man muss den Dingen die eigene, stille ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann, alles ist ausgetragen - und dann geboren...
Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne Angst dass dahinter kein Sommer kommen könnte.
Er kommt...! Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor Ihnen läge, so sorglos, still und weit.
Man muß Geduld haben gegen das Ungelöste im Herzen und versuchen, die Fragen selbst lieb zu haben, wie veschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.
Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antworten hinein.
-Rainer Maria Rilke-
...sich gegenseitig die Wahrheit ans Herz legen und sich gegenseitig zur Geduld anhalten.
(diesen Versteil hatte ich auf arabisch gepostet aber das wurde in Zahlen umgewandelt - was habe ich falsch gemacht?
Und danke Shakir für die Erinnerung. Und den Hadith.
Abdullah Ibn Umar berichtete: Allahs Gesandter packte meine Schultern und sagte: „Lebe in dieser Welt, als ob du ein Fremder oder jemand auf der Durchreise wärest.“ (Hadith: Buchari )
"Man kann sie (die Prüfungen) bestehen, indem man sich immer wieder vor Augen hält, dass wir uns hier lediglich im Diesseits befinden, und das diese Welt irgendwann ein Ende haben wird. Wir befinden uns hier nur auf der Durchreise. Die Liebe zu Allah macht es uns möglich, jegliche Prüfungen zu bestehen, und seien sie noch so hart." Quelle**
** Die Quelle habe ich nicht auf Seriosität geprüft - mir ging es nur um die Überlieferung (Hadith) und eine kurze Erklärung dazu.
Lebe wie ein Fremder (Gharib) in dieser Welt den sie ist Vergänglich
Wetterbericht von heute: Es ist kalt, es regnet und morgen ist Siebenschläfer.
Dieser Sommer ist schön.
Weisheit des Alters
Ein 92-jähriger Mann beschloss nach dem Tod seiner Frau, ins Altersheim zu gehen. Die Wohnung schien ihm zu groß, und er wollte für seine letzten Tage auch noch ein bisschen Gesellschaft haben, denn er war geistig noch in guter Verfassung.
Im Heim musste er lange in der Halle warten, ehe ein junger Mann zu ihm kam und mitteilte, dass sein Zimmer nun fertig sei. Er bedankte sich und lächelte seinem Begleiter zu, während er, auf seinen Stock gestützt, langsam neben ihm herging.
Bevor sie den Aufzug betraten erhaschte der Alte einen Blick in eines der Zimmer und sagte. „Mir gefällt es sehr gut.“ Sein junger Begleiter war überrascht und meinte, er habe doch sein Zimmer noch gar nicht gesehen. Bedächtig antwortete der alte Mann. „Wissen Sie, junger Mann, ob ich den Raum mag oder nicht, hängt nicht von der Lage oder der Einrichtung, sondern von meiner Einstellung ab, von der Art, wie ich ihn sehen will. Und ich habe mich entschieden, glücklich zu sein. Diese Entscheidung treffe ich jeden Morgen, wenn ich aufwache, denn ich kann wählen. Ich kann im Bett bleiben und damit hadern, dass mein Körper dies und jenes nicht mehr so reibungslos schafft - oder ich kann aufstehen und dankbar sein für alles, was ich noch kann. Jeder Tag ist ein Geschenk, und solange ich meine Augen öffnen kann, will ich sie auf den neuen Tag richten, und solange ich meinen Mund öffnen kann, will ich Gott danken für all die glücklichen Stunden, die ich erleben durfte und noch erleben darf. Sie sind noch jung, doch nehmen Sie sich den Rat eines alten Mannes zu Herzen. Deponieren Sie alles Glück, alle Freude, alle schönen Erlebnisse als Erinnerungen auf einem Spezialkonto, um im Alter über einen Schatz zu verfügen, von dem Sie zehren können, wann immer Sie dessen bedürfen. Es liegt an Ihnen, wie hoch die Einlagen auf dem Konto sind. Ich verrate Ihnen noch zwei einfache Tricks, mit denen Sie ihr Konto rasch wachsen lassen können: Hegen Sie in Ihrem Herzen nur Liebe, und in ihren Gedanken nur Freude. In dem Bewusstsein, so ein Konto zu besitzen, verliert die Zukunft ihre Ungewissheit und der Tod seine Angst.“
Der junge Mann hatte staunend zugehört und bedankte sich nun mit einem strahlenden Leuchten in seinen Augen. Freudig drückte er den Arm des Alten und meinte: „Vielen Dank, soeben habe ich ein Erinnerungs-Konto bei meiner Bank eröffnet, und dieses Gespräch ist die erste Einlage.“
Mit diesen Worten öffnete er die Tür, um dem neuen Bewohner sein Zimmer zu zeigen. Mit einem Schmunzeln sagte dieser: „Mir gefällt es sehr gut.“
Wetterbericht von heute: Sonne, 27°C, überall in Deutschland beginnen die Ferien
Dieser Sommer ist schön.
Es war einmal ein Leben. Das hatte sich verlaufen und auf diesem Wege auch etwas verloren. Es wusste nicht, dass es sich verlaufen hatte. Und das Verlorene vermisste es nicht.
Eines Morgens wachte es auf und verstand plötzlich die Welt nicht mehr. Es wurde immer trauriger und trauriger und als es in den Spiegel schaute, begriff es, dass es nicht mehr lachen konnte. Es machte sich auf die Suche nach dem Lachen. Manchmal, wenn es andere Leben traf, bekam es ein Gefühl davon, was es bedeutet, wieder lachen zu können. Das Leben traf viele andere Leben, sehr unterschiedliche. Fremde Welten und Gefühle stürzten auf es ein und es begann die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Es begann den anderen Leben zuzuhören, ließ sich ihre Geschichten erzählen und war bei vielen glücklichen Ereignissen dabei. Es erfuhr von neuen Leben, Leben die zu einem wurden und Leben, die neues Leben schufen. Es lernte und lernte. Es half und verschenkte Liebe und fand viele Leben, die sich mit seinem verbanden. Es überwand Entfernungen und suchte und suchte und…
Sein Lachen blieb verschwunden. Den richtigen Weg fand es ebenfalls nicht. Es wusste nicht mehr weiter. Die Leben, denen es verbunden war, schenkten ihm Vertrauen, gute Wünsche und tiefe Freundschaft. Eines Tages traf es auf ein anderes Leben, dass es faszinierte. Es hatte einen Traum in jener Nacht. Zu ersten Mal seit unendlich langer Zeit schien es das Lachen wieder entdeckt zu haben. Als es aufwachte, war das Lachen, ohne eine Spur zu hinterlassen, verschwunden. Es hatte sich aufgelöst wie der Morgennebel in den sumpfigen Wiesen seiner Heimat.
Das Leben konnte nicht verstehen, dass sich das Lachen einfach nicht an ihm festhalten wollte. Es fasste einen Entschluss. Ab heute wollte es glücklich sein. Es wollte keinen Weg mehr suchen.
Da verstand das Leben. Zuerst muss man ein Leben beenden, bevor man ein Neues beginnt. Es ist gleichgültig, wo man ist, dachte das Leben. Es ist wichtig was man tut, wo man ist. Ab heute ist der erste Tag meines neuen Lebens, dachte das Leben und stellte fest, dass es sich gar nicht verlaufen hatte. Es war bereits auf dem Weg. Es war ein kleiner, noch nicht betretener Pfad, doch er führte voran, mal bergauf, mal an steilen Klippen vorbei, mal schien die Sonne, mal regnete es und manchmal schien der Mond und spendete ihm sein Licht.
Das Leben begann laut zu lachen. Es sah all die anderen Leben um sich herum. Sah wie sie glücklich waren und jeden Tag irgendwo ein neuer Traum in Erfüllung ging. Da war sich das Leben sicher, es würde nicht mehr suchen. Es würde jeden Tag einmal laut lachen. Es konnte sich gar nicht verlaufen, weil jeder Weg, den es beschritt eine Möglichkeit war. Jeder Tag war ein Neuanfang mit neuen Chancen.
Das Leben begann zu träumen:
Es war einmal ein Leben. Das hatte sich nicht verlaufen, es beschritt nur unbekannte Wege. Und es hatte auf diesem Wege auch nichts verloren. Es hatte nur das Lachen für eine Weile tief in sich verborgen gehalten.
Du unterschreibst immer mit "good riddance" das bedeutet aber soviel wie: "ein Glück, dass ich den los bin" ! Ich kenne das so und Leo bestätigt das auch auf seiner Seite. Was willst du denn damit sagen? Unbenommen, das Gedicht ist sehr schön!
good riddance ist im Zusammenhang mit dem vorher gesagten oder geschriebenen zu verstehen, da diese Wortkombination verschiedene Bedeutungen hat. In diesem Fall heißt das wohl salopp übersetzt: Und Tschüss.
Du musst es ja wissen, du Klug .... obwohl ich dich eigentlich gar nicht gefragt habe? Ich denke die Verfasserin wird das schon selbst erklären können.
tagbasil, um mal in deiner Sprache zu reden: Sag mal, was bist du denn für einer. Habe ich mit dir geredet? Behalte deinen Senf für dich. Hast du irgendwelche Probleme? Ich empfehle mal eine Therapie bei den anonymen Motzbrüdern. Danach mal ein Kurs Englisch an der Volkshochschule und am wichtigsten: Der Kurs über den mitmenschlichen Umgang. Da hast du noch viel zu lernen. Einsame Spitze: Hier mit Halbwissen prahlen und dann noch meckern, wenns jemand merkt. Ich könnte kot........
ich glaube, ich muss mir mein Outfit für Marokko noch mal durchdenken, wenn die Jungs da so abgehen, wie in dem Video. Shakir ist auch schon am sabbern.
danke katrin, naja, bei mir wird es wohl "etwas" ruhiger sein!!! ausser vogelgezwitscher, hundegebell und hühnergegacker gibts da nicht viel! (leider auch flug- u. autolärm) jedenfalls freue ich mich riiiiiesig. gruss silla
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: Silla]
#153708 21/04/1402:45 PM21/04/1402:45 PM
Dass du in unsere Familie kamst, war nie geplant. Du warst einfach anders. Jemand wie du. Ja klar. Aber warum bei uns? Warum in unserer Familie? Und wenn du schon da bist, solltest du dich anpassen, nicht auffallen, auf keinen Fall einen zu großen Platz einnehmen oder eine eigene Meinung haben.
Die Jüngste war es, die kam und sagte, sie wolle jemanden wie dich. Wir nickten und reagierten nicht auf sie. Sie würde diesen Wunsch schon irgendwann vergessen. Sie war viel zu jung, um es zu verstehen. So ging das Jahr um Jahr. Immer wieder bat sie uns, jemanden wie dich in die Familie zu lassen. Einige hatten nichts dagegen, wenn du dann gehorchen würdest, nichts durcheinander bringen würdest. Einige hoben den Finger und sagten, das passt nicht. Sie würde dich irgendwann vergessen und dann würdest du uns unsere Zeit stehlen, uns auf der Tasche hängen. Aber sie ließ nicht locker.
So entstand der Beschluss. Wenn sie es wirklich will, sollte sie in ihrer Freizeit dorthin gehen, wo ihr lebt. Bei euch sein und denen helfen, die ihre Hilfe brauchen. Sie sollte das ein Jahr lang tun und wenn sie dann noch will, würden wir über den Weg reden. Keiner von uns hätte gedacht, dass sie es wahr macht, geschweige denn ein Jahr aushält. Es war auch nie die Rede davon, dass sie ihre gesamte Freizeit dort in eurem Heim verbringen soll. Aber sie zog das durch, wie eine Erwachsene. Eure Heime werden immer irgendwo auswärts gebaut, damit ihr die Allgemeinheit nicht so belastet mit eurem Anblick. Wer will schon das Elend und den Krach in seiner Nähe haben. Soll doch alles immer schön sauber und ruhig sein. Solche wie ihr will niemand. Keiner will darauf aufmerksam gemacht werden, dass es Gewalt und Ignoranz auf dieser Welt gibt. Sie zog es also durch. Ging jede freie Minute in euer Heim. Manchmal kümmerte sie sich um einen von euch besonders, half ihm einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Manche kamen zurück, weil es für sie zu schwer war, sie nicht akzeptiert wurden. Andere wiederum haben den Schritt hinaus in die Freiheit geschafft. Wieder andere waren zu krank und starben, ohne jemals ein zu Hause zu finden. Ich begann Hochachtung zu empfinden vor diesem Kind. Diese Stärke, diese Willenskraft, diese Professionalität, die sie an den Tag zu legen begann! Sie war erfolgreich in diesem einen Jahr. Alle, um die sie sich kümmerte, fanden den Weg hinaus aus dem Heim, fanden einen Platz, an dem sie leben konnten. Obwohl sie freiwillig dort und Kind war, bekam sie inzwischen Aufgaben, wie eine Erwachsene. Manchmal war es schwer für sie. Sie war gestresst von der Schule, den Rassisten, denen sie ausgesetzt war, nur weil sie etwas anders war, ihre Haare anders trug. Rassismus, existiert selbst dort, wo sich nur bio-deutsche treffen. Wenn es keine Juden, Moslems oder Schwarze mehr gibt, kommen die Behinderten, Alten, Homosexuellen, Punks... Rassismus bahnt sich immer einen Weg. Sie musste auch lernen für ihren Abschluss. Schließlich war der Beruf, den sie für sich wählte, sehr beliebt. Sie musste sich von den anderen unterscheiden, besser sein. Nach den langen, anstrengenden Tagen und Wochen vergaß sie euch nie. Egal wie die Woche für sie lief, am Wochenende und in den Ferien war sie wieder bei euch.
Pünktlich nach einem Jahr stand sie vor uns und erinnerte uns an das Versprechen. Sie wollte jemanden wie dich. Man darf seine Versprechen nicht brechen und die Richtlinien für die Auswahl begannen: Nicht zu alt, nicht zu groß, ruhiger Typ, darf nicht gefährlich aussehen, keine langen Haare... Aber was ist nicht alt, was bedeutet groß, ruhig, gefährlich? Wir hätten drüber diskutieren sollen... Es kam wie es kommen musste. Sie stand vor dir, schaute dir in die Augen... Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie wollte dich und du wolltest sie. Sie besuchte dich täglich. Niemand durfte sie begleiten. Schon nach einer Woche waren alle Untersuchungen abgeschlossen, die Papiere fertig und du kamst zu uns. Zehn Jahre warst du jetzt bei uns. Du hast dir jeden Platz in dieser Familie erobert, den es zu erobern gab. In deinen Papieren bestätigten sie dir offiziell, dass du gefährlich seist. Ich muss heute noch lächeln, wenn ich daran denke, wie ruhig du warst. Beim Anblick von Waffen wurdest du laut, warst kaum zu beruhigen. Alle mochten dich: wir, die Nachbarn, Freunde... Du hattest jedes Sonderrecht, dass wir dir zugestehen konnten. Manchmal vergaßen wir, dass du eine andere Rasse warst, anders warst als wir. Du warst ein Mitglied in unserer Familie.
Sie ging fort, ein neues Leben zu beginnen. Du bliebst. Wenn sie Zeit hat, besucht sie uns. Du warst immer der erste, der sie empfing und bekamst die längste Begrüßung. Jedes Mal wenn sie ging, warst du ein paar Tage traurig. Jetzt wollte sie wieder kommen. Hat sich schon so sehr auf dich gefreut. Wir haben es dir nicht erzählt, um dich nicht durcheinander zu bringen. Denn mit unserer Sprache tatest du dich schwer. Du hast sie nie richtig begriffen, nur eines wusstest du: Bei uns warst du sicher. Aber du wurdest krank. Bitte, dachte ich, halte nur noch die drei Wochen durch. Dann brachst du plötzlich zusammen, konntest nicht mehr laufen. Kurz entschlossen fuhr ich dich zum Arzt. Ich dachte, eine Spritze und du würdest wie immer wieder oben auf sein. Aber dieses Mal war es anders. Deine Gliedmaßen waren kalt, dein Atem flach, du konntest nicht stehen, deine Beine versagten den Dienst. Der Arzt war ernst. Schüttelte den Kopf. Ich schrie: "NEIN!!! Es muss einen Weg geben! SIE kommt in zwei Wochen." Der Arzt sah mich an: "Er würde sich nur quälen. Ich könnte eine Infusion legen. Aber er müsste laufen, damit sein inzwischen viel zu großes Herz den Sauerstoff und die Medizin in den Kreislauf pumpt. Er hat Wasser in der Lunge und im Bauch. Seit seinem letzten Zusammenbruch bekommt er alle Medizin, die möglich ist. Ich könnte ihnen einreden es hilft aber..." Diese Worte sprach er nicht zu Ende. Er legte alles bereit für die Infusion und auch alles für den letzten Weg. Telefonate gingen hin und her. Ich hörte sie weinen am anderen Ende des Telefons: "Nein, wir müssen ihn gehen lassen. Er quält sich nur." Ich erinnerte mich, wie sie vor ein paar Wochen zu mir sagte. Es kann sehr schnell gehen. Ich antwortete optimistisch: Wenn du nächstes Mal kommst wird er fit sein.
Nun musste ich die letzte Entscheidung treffen. Deine Beine waren nicht mehr durchblutet, sie waren kalt, dein Körper, der sonst immer heiß wie ein Backofen war, fühlte sich lauwarm an. Ab und zu versuchtest du den Kopf zu heben, doch er sank immer wieder auf den Behandlungstisch. Ich nickte dem Arzt zu. Es gab Schwierigkeiten, deine Venen zu finden. Ich hatte Angst, dass du Schmerzen spürtest. Aber du reagiertes nicht. Deine Beine waren schon abgestorben. Du schliefst ein, während ich dir aufmunternde Worte und Lobe ins Ohr flüsterte. Nein, ich belog dich nicht. Ich sagte nur nicht, was auf dich zu kam. Du vertrautest mir und warst ruhig. Die nächste Spritze lag bereit, eine noch tiefere Narkose, von der du nicht zurückkehren würdest. Wieder und wieder schüttelte ich den Kopf, als der Doc die Spritze ansetzen wollte. Ich wollte sicher sein, dass du tief schliefst...
Dann war es vorbei.
Du warst anders, eine andere Rasse, du konntest gefährlich sein, warst es nie. Du solltest in diesem Heim verrotten, aber sie hat dich gerettet. Du hast viel für unsere Familie getan und warst ein Teil von ihr. Du warst schwarz, gefährlich, manchmal laut und ausgelassen, du hast Einfluss auf unsere Familie genommen und dir deinen Platz in ihr erobert.
Ja, er war ein Asylant, ein Ausgestoßener, ein Ungewollter. Er war eine andere Rasse.
Hast du beim Lesen wirklich die ganze Zeit sicher gewusst, wer unser Familienmitglied war? Hast du nicht einmal den Verdacht gehabt, es könne sich um einen Menschen handeln? Aber wie behandeln wir Menschen? Wie denken wir über sie? Wie gehen wir mit unserer eigenen Art um? Wie ist es möglich, dass Menschen für Geld, Macht, territoriale Ansprüche, Rohstoffe... töten? Was tun wir dagegen, als zuzuschauen und diese Kriege im Fernsehen zu beobachten? Sind unsere Gedanken wirklich frei von Rassismus? Was tun wir für die, die sich hoffnungsvoll an uns wenden, weil sie vor Krieg und Gewalt fliehen? Wie schwer tun wir uns, wenn jemand, der anders ist, in unsere Familien kommt? Respektieren wir Anderssein?
in Memory of a Pit Bull
Ein weißes Schaf in einer schwarzen Herde ist auch ein schwarzes Schaf.
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#153712 22/04/1408:58 PM22/04/1408:58 PM
ich habe gesehen, dass der Gedichte-Thread verschoben wurde. Dass er nicht unbedingt in die Rubrik "Religion" passt, ist okay. Aber in den Halkas finde ich ihn falsch. Habt ihr gesehen, dass er allein in den paar Stunden, in denen er wieder oben war über 150 Klicks gezogen hat? Es ist ein Thread, in dem nicht dauernd gestritten wird, wie zum Beispiel in dem Post-Thread. Ich finde, dass so ein kultureller Thread unserem Forum gut steht, vor allem für von-außen-Reinkiecker, also in die Topics. Vielleicht könnt ihr ihn bitte in das Kultur-Forum schieben.
Salam Katrin
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#154108 29/05/1411:51 AM29/05/1411:51 AM
Faten El-Dabbas ist 23 Jahre alt. Sie studiert Politikwissenschaften und ist deutsch-palästinensische Slam-Poetin. 2012 gewann sie den ersten i,Slam-we,Slams und belegte beim großen bundesweiten Finale den zweiten Platz. Sie engagiert sich beim Zahnräder Netzwerk e.V. und JUMA und ist studentische Mitarbeiterin beim Deutschen Roten Kreuz im Bereich der Sicherheitsforschung und des Bevölkerungsschutzes.
Sami El-Ali ist Berliner und Moslem. Seit der Sarrazin Debatte ist es dem 23-jährigen wichtig zu zeigen, dass Muslime im Land der Dichter und Denker dichten und denken können.
Der Typ ist lustig.
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#154527 21/07/1407:17 PM21/07/1407:17 PM
ja mir ist übel von dem was da im namen des islam im namen meiner religion getan wird von leuten fanatischen verblendeten fehlgeleiteten die sich für fromm halten für korantreu für "Allahs kämpfer" übel MIR IST ÜBEL ICH MÖCHTE SCHREIEN wie in aller welt kommen menschen dazu (menschen?) die sich muslime nennen! anders- und nicht ganz gleich-gläubige zu vertreiben zu köpfen zu schlachten auch noch damit zu prahlen wie furchtbar WIE FURCHTBAR! ich schäme mich weine ICH MÖCHTE SCHREIEN hilflos
ja, es ist einfach zu sagen „das hat nichts mit islam zu tun was die da machen“ wenn die doch hingehen und behaupten sie täten was sie tun im namen des islam trotzdem: es ist so es hat nichts mit islam zu tun! nur mit grausamkeit mit verblendetheit mit blindheit mit dummheit schlimme krankheit ist in ihren herzen
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, Durch des Frühlings holden, belebenden Blick, Im Tale grünet Hoffnungs-Glück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in raue Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur; Aber die Sonne duldet kein Weißes, Überall regt sich Bildung und Streben, Alles will sie mit Farben beleben; Doch an Blumen fehlt's im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen Nach der Stadt zurück zu sehen. Aus dem hohlen finstern Tor Dring ein buntes Gewimmel hervor. Jeder sonnt sich heute so gern. Sie feiern die Auferstehung des Herrn, Denn sie sind selber auferstanden, Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, Aus Handwerks- und Gewerbes Banden, Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus Straßen quetschender Enge, Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur sieh! wie behend' sich die Menge Durch die Gärten und Felder zerschlägt, Wie der Fluss, in Breit' und Länge, So manchen lustigen Nachen bewegt, Und, bis zum Sinken überladen Entfernt sich dieser letzte Kahn. Selbst von des Berges fernen Pfaden Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel, Hier ist des Volkes wahrer Himmel, Zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.
(Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749-1832; Osterspaziergang, Faust, die Tragödie erster Teil)
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#158246 27/06/1512:01 AM27/06/1512:01 AM
Der Hodscha ist unterwegs zum Dorf. Er hat seinen Sohn auf den Esel gesetzt und geht selbst nebenher. Da kommen ein paar Leute vorbei und sagen: »Schau dir das an! Der alte Mann muss zu Fuß gehen und der Junge sitzt auf dem Esel. Er sollte sich was schämen!« Der Hodscha, der dies hört, lässt seinen Sohn absteigen und setzt sich selbst auf den Esel. Doch schon nach einer Weile hört er, wie sich zwei, die am Wegrand sitzen, unterhalten: »Der große Kerl sitzt auf dem Esel und lässt den armen Jungen nebenher gehen. Gibt es denn kein Mitleid mehr auf der Welt?« Da holt der Hodscha seinen Sohn mit auf den Esel und so reiten sie beide weiter. Kommt ein Bauer des Weges und meint: »muss dieses schwache Tier denn euch beide tragen? Das ist ja unglaublich. Der arme Esel wird sich das Rückgrat brechen.« Der Hodscha steigt daraufhin ab und nimmt auch seinen Sohn vom Esel herunter. So gehen sie weiter, der Esel voraus und die beiden hinterdrein. Als sie nicht mehr weit vom Dorf entfernt sind, hören sie, wie ein Mann zum anderen sagt: »Schau dir bloß die zwei Hohlköpfe an! Der Esel spaziert voraus und die zwei marschieren hinterher. Wie kann man nur so dumm sein?« Da sagt der Hodscha zu seinem Sohn: »Du hast es gehört, das beste ist immer, man tut, was man selbst für richtig hält. Den anderen kann man nie etwas recht machen. Und der Mund ist auch kein Sack, dass man ihn einfach zubinden könnte.«
Weitere Geschichte von Nasreddin Hodscha findet ihr HIER
Gott, voller Weisheit, hehr und mild schuf uns nach seinem Ebenbild Gewiß, wir Menschen sind gescheit, doch wo ist unsre Menschlichkeit? Erscheint uns jemand edel, groß, so täuscht das: er verstellt sich bloß! Erst wenn er Böses tut und spricht, zeigt er sein wahres Angesicht!-
Um obiges nun zu beweisen, laßt alphabetisch uns verreisen, dann kann man sehn, was so geschah! Wir fangen vorne an, bei A !!!
A (Amerika)
Amerika, du Land der Super- lative und dort, wo James Cooper zwar seinen "Lederstrumpf" verfaßte, man aber die Indianer haßte, weshalb man sie, halb ausgerottet, in Reservaten eingemottet, sich dafür aber Schwarze kaufte, sie schlug und zur Belohnung taufte, doch heute meidet wie die Pest, sie aber für sich sterben läßt- wie beispielgebend stehst du da für Menschlichkeit! O USA!
B (Briten)
Jedoch auch sie, die vielen Briten, die Schott- und Engländer, sie bieten für unser Thema Menschlichkeit so manchen Stoff seit alter Zeit! Nur waren's statt Indianer Inder, die sie ermordeten, auch Kinder; und ähnlich Schreckliches erfuhren danach die Iren und die Buren, die man durch den Entzug des Fetts verschmachten ließ in den Kazetts! Jedoch bei Völkern, welche siegen, wird sowas immer totgeschwiegen...
C (Christen)
Dann wäre da, bar jeden Ruhms, so manche Tat des Christentums, die, eben wegen seiner Lehre, am besten unterblieben wäre! Man denke da zum Beispiel an Inquisition zuerst und dann an Waffensegnung mit Gebeten, um andre Gläubige zu töten! Auch dieses: lieber Menschenmassen verelenden und hungern lassen, statt man Geburtenreglung übe- auch das zeugt nicht von Menschenliebe!
D (Deutschland)
Nun: Wollt ihr, daß im Alphabet es mit dem D jetzt weitergeht? Ist es nicht besser, wenn ich ende? Wascht nur in Unschuld eure Hände und greift, kraft eigenen Ermessens, zum güt'gen Handtuch des Vergessens...
Doch hilft das Waschen nicht und Reiben: Die Flecke bleiben!
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: marocmineral]
#158253 27/06/1504:12 PM27/06/1504:12 PM
Das Meer ist weit, das Meer ist blau, im Wasser schwimmt ein Kabeljau. Da kömmt ein Hai von ungefähr, ich glaub’ von links, ich weiß nicht mehr, verschluckt den Fisch mit Haut und Haar, das ist zwar traurig, aber wahr. --- Das Meer ist weit, das Meer ist blau, im Wasser schwimmt kein Kabeljau.
auch Heinz Erhardt
Gruß Najib
um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen: dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.
Allah hat meine Gebete erhört ich werde in eine neue Welt reisen meine Gedanken kreisen Allah hat meine Gesicht erhellt raus aus Tamazgha der Weg führt nach Europa Allemagne reicht mir seine Hand ich wühle mich fröhlich im Sand - ein letztes Mal laufe ich durch das Tal vorbei an der Wasserquelle und schreie mir das Glück aus der Seele ich werde mich nicht umdrehen – keine Träne vergießen versprochen
ich bin hellwach im Haus riecht es nach Weihrauch Mama freut sich und die Verwandten kommen zu Besuch Papa ist stolz Und Lahsen auch ich bin frei – entbunden vom ewigen Fluch
nehme mir eine Pause gehe nochmal in das Dorfcafe´ ein Bad in der Menge nur kurz - die Zeit kennt keine Gnade zwei Küsse für jeden Freund Staubdickicht doch ich entrinne eher ich mich versehe
Lahsen zieht mich ins Taxi noch kurz Abschied nehmen vier Küsse für meine Familie und tausend Küsse für Allemagne ich werde mich nicht umdrehen – keine Träne vergießen versprochen
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#158807 22/07/1511:11 PM22/07/1511:11 PM
A scorpion was wandering along the bank of the river, wondering how to get to the other side. Suddenly he saw a fox. He asked the fox to take him on his back across the river. The fox said, "No. If I do that, you'll sting me and I'll drown." The scorpion assured him, "If I did that, we'd both drown." So the fox thought about it and finally agreed. So the scorpion climbed up on his back and the fox began to swim. But halfway across the river, the scorpion stung him. As the poison filled his veins, the fox turned to the scorpion and said, "Why did you do that? Now you'll drown too." "I couldn't help it," said the scorpion. "It's my nature."
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#158811 23/07/1510:57 AM23/07/1510:57 AM
Gespräche zwischen Sokrates zu Glaukon Teil 1 - Das Höhlengleichnis
Danach, fuhr ich fort, betrachte nun unsere menschliche Natur in Bezug auf Bildung und Unbildung mit folgendem Zustand: Stelle dir nämlich Menschen vor in einer höhlenartigen Wohnung unter der Erde, mit einem nach dem Licht hin geöffneten und längs der ganzen Höhle hingehenden Eingang; darin Menschen, die von Kindheit auf an Schenkeln und Hals gefesselt sind, so dass sie dort bleiben und nur nach vorn schauen müssen, aber den Kopf wegen der Fesseln nicht umzudrehen vermögen; das Licht scheine ihnen von oben und von fern von einem Feuer hinter ihnen; zwischen dem Feuer und den Gefesselten sei oben ein Querweg; entlang diesem stelle dir eine kleine Mauer gebaut vor, wie sie die Gaukler vor dem Publikum haben, über die sie ihre Wunder zeigen.
Ich stelle mir das vor, sagte er.
So stelle dir nun weiter vor, entlang dieser Mauer trügen Leute allerhand Gerätschaften, die über die Mauer hinausragten, auch Statuen und Bilder von anderen Lebewesen aus Stein, Holz und sonst allerlei Stoff, wobei, wie natürlich, einige der Vorübertragenden reden, andere schweigen.
Ein seltsames Gleichnis, sagte er, und seltsame Gefangene!
Leibhaftige Ebenbilder von uns! sagte ich. Haben solche Gefangene zunächst wohl von sich selbst und von einander etwas anderes gesehen als die Schatten, die von dem Feuer auf die ihnen gegenüberstehende Wand fallen?
Unmöglich, sagte er, wenn sie gezwungen sind, ihr ganzes Leben lang den Kopf unbeweglich zu halten.
Wie aber die vorübergetragenen Gegenstände, ist es da nicht ebenso?
Allerdings.
Wenn sie nun miteinander reden könnten, würden sie wohl nicht das für wirklich halten, was sie sehen?
Notwendig.
Weiter: Wenn der Kerker auch ein Echo von der gegenüberstehenden Wand hätte, sooft jemand der Vorübergehenden redete, glaubst du wohl, sie würden glauben, etwas anderes rede, als der vorübergehende Schatten?
Nein, bei Zeus, sagte er, ich nicht.
Überhaupt also, fuhr ich fort, würden solche Leute nichts für wahr halten als die Schatten jener Gerätschaften?
Ja, ganz notwendig, sagte er.
Wohnstätte der Gefesselten in der Höhle --> durch das Gesicht die uns erscheinende Raumwelt
Prüfe nun, fuhr ich fort, wie ihre Lösung aus den Fesseln und die Heilung von ihrem Irrwahn verliefe, wenn ihnen wirklich folgendes widerführe. Wenn einer entfesselt und genötigt würde, plötzlich aufzustehen, den Hals umzudrehen, umherzugehen, in das Licht zu sehen, und wenn er bei all diesen Handlungen Schmerzen empfände und wegen des Flimmerns vor seinen Augen nicht jene Dinge anschauen könnte, deren Schatten er zuvor sah, was würde er wohl dazu sagen, wenn ihm einer erklärte, er habe vorhin nur Nichtigkeiten gesehen, jetzt aber sei er dem wahren Sein schon näher und habe sich zu schon wirklicheren Gegenständen gewandt und sehe daher nunmehr auch schon richtiger? Und wenn man ihm so denn auch jeden der vorüberwandernden wirklichen Gegenstände zeigte und ihn durch Fragen zur Antwort nötigte, was es sei, glaubst du nicht, dass er ganz in Verlegenheit käme und glaubte, das zuvor Geschaute hätte mehr Realität als das jetzt Gezeigte?
Ja, bei weitem, antwortete er.
Und nicht wahr, wenn man ihn zwänge, in das Licht selbst zu sehen, so würde er Augenschmerzen bekommen, davonlaufen und sich wieder dem zuwenden, was er ansehen kann, und glauben, dies sei wirklich deutlicher als das, was man ihm zeige?
Ja so, meinte er.
Wenn ihn aber, fuhr ich fort, einer aus dieser Höhle mit Gewalt den rauhen und steilen Aufgang, ohne loszulassen, hinaufzöge, bis er ihn an das Licht der Sonne gezogen hätte, dürfte er da nicht Schmerzen empfinden und aufgebracht sein, dass er gezogen wird, und, nachdem er an das Licht gekommen, die Augen voll Blendung haben und so gar nichts von dem sehen können, was jetzt als wirklich angegeben wird?
Wohl nicht, sagte er, jedenfalls nicht sofort.
Also dürfte er, glaube ich, der Gewöhnung bedürfen, wenn er die Dinge oben schauen soll. Und zunächst dürfte er wohl die Schatten am leichtesten anschauen können und die Spiegelbilder der Menschen und der übrigen Wesen im Wasser, später aber sie selbst. Danach würde er die Dinge am Himmel und den Himmel selbst erst nachts, indem er Sternen- und Mondlicht betrachtet, leichter schauen als die Sonne und das Sonnenlicht am Tag.
Ohne Zweifel.
Und zuletzt, denke ich, könnte er wohl die Sonne, nicht ihre Spiegelungen im Wasser oder auf sonst einer Fläche außerhalb von ihr, sondern sie selbst für sich an ihrem eigenen Platz anblicken und ihrem Wesen nach schauen.
Ja, notwendig, sagte er.
Und danach dürfte er über sie die Einsicht gewinnen, dass sie die Urheberin der Jahreszeiten und Jahreskreisläufe ist, dass sie über alle Dinge im sichtbaren Bereich waltet und von allem, was sie dort sahen, gewissermaßen die Ursache ist. Ja, entgegnete er, offenbar muss er danach dazu gelangen.
Aufstieg nach oben --> Betrachtung der oberen Welt Lichtschein des Feuers --> Kraft der Sonne
Wie nun? Wenn er an seinen ersten Aufenthaltsort zurückdenkt und an die dortige Weisheit seiner Mitgefangenen: wird er da wohl nicht sich wegen seiner Veränderung glücklich preisen, jene aber bedauern?
Ja, sicher.
Wenn es aber damals bei ihnen gegenseitig Ehrungen und Auszeichnungen gab sowie Belohnungen für den, der am schärfsten beobachtete, was vorüberzog, und sich am besten daran erinnerte, was vor, nach und mit ihnen zu kommen pflegte, und daraus am gekonntesten vorhersagte, was kommen werde, meinst du, dass er danach verlangen werde und diejenigen, die bei jenen geehrt werden und EInfluss haben, beneidet? Oder dass es ihm geht, wie Homer sagt, und er viel lieber "als Tagelöhner bei einem anderen dürftigen Manne das Feld bestellen" und eher alles in der Welt über sich ergehen lassen will, als jenes Scheinwissen zu haben und so zu leben?
So, sagte er, glaube ich es: er würde eher alles auf sich nehmen als auf jene Weise zu leben.
Bedenke nun, fuhr ich fort, auch folgendes: Wenn ein solcher wieder hinunterginge und sich auf den selben Platz setzte, hätte er da die Augen nicht voll Finsternis, wenn er plötzlich aus dem Sonnenlicht käme?
Ja, ganz sicherlich, sagte er.
Wenn er nun aber, während sein Blick noch verdunkelt ist, in seinem Urteil wieder mit jenen ewig Gefangenen wetteifern sollte, und zwar ehe sich seine Augen wieder angepasst haben, und diese zur Gewöhnung erforderliche Zeit dürfte nicht ganz kurz sein, würde er da kein Gelächter vervorrufen, und würde es nicht von ihm heißen, weil er hinaufgegangen sei, käme er mit verdorbenen Augen zurück, und es lohne nicht einmal den Versuch hinaufzugehen? Und wenn er sie gar entfesseln und hinaufführen wollte, würden sie ihn nicht ermorden, wenn sie ihn ergreifen und ermorden könnten?
Ja, gewiss, antwortete er.
Dieses Gleichnis, mein lieber Glaukon, fuhr ich fort, ist nun in jeder Beziehung auf unsere vorherigen Ausführungen anzuwenden. Die sich uns visuell offenbarende Welt vergleiche mit der Wohnung im unterirdischen Gefängnis, und das Licht des Feuers in ihr mit dem Vermögen der Sonne; den Aufstieg und die Schau der Dinge über der Erde stelle dir als den Aufschwung der Seele in die nur erkennbare Welt vor, und du wirst meine Hoffnung nicht verfehlen, da du sie doch zu hören verlangst; ein Gott mag aber wissen, ob sie richtig ist! Aber meine Ansichten hierüber sind nun einmal die: im Bereiche der Erkenntnis ist die Idee des Guten nur zu allerletzt und mühsam wahrzunehmen; hat man sie aber gesehen, muss man einsehen, dass sie für alles die Ursache jeder Regelmäßigkeit und Schönheit ist, indem sie sowohl in der sichtbaren Welt das Licht und die Sonne erzeugt, als auch in der erkennbaren Welt selbst als Herrscherin Wahrheit und Einsicht gewährt, und dass derjenige sie (die Idee des Guten) erblickt haben muss, der in seinem eigenen oder im staatlichen Leben verständig handeln will.
Ja, ich teile deine Ansicht, so sehr ich es vermag.
Sicht des Zurückgekehrten --> Erhebung des Denkenden in das Reich des Denbkaren
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#158817 23/07/1509:28 PM23/07/1509:28 PM
Die Nächstenliebe leugnet keiner, doch ist sie oft nur leerer Wahn, das merkst am besten du in einer stark überfüllten Straßenbahn. Du wirst geschoben und mußt schieben der Strom der Menge reißt dich mit. Wie kannst Du da den Nächsten lieben, wenn er dich auf die Füße tritt?!
Last edited by marocmineral; 23/07/1509:29 PM.
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#158819 24/07/1502:44 AM24/07/1502:44 AM
Gespräche zwischen Sokrates zu Glaukon Teil 2 - Das Sonnengleichnis
Es gibt doch, wie wir behaupten, eine Vielheit von Schönem, sagte ich, eine Vielheit von Gutem und so überhaupt von jedem, das wir es auch in der Rede näher bezeichnen.
Ja.
Wir setzen aber auch wieder ein Schönes an sich, ein Gutes an sich, und so überhaupt alles, was wir erst als eine Vielheit hinstellten, nach der einheitlichen Idee eines jeden, als wäre es eine Einheit, und bezeichnen es als das, was ist.
Es ist so.
Und von dem einen behaupten wir, dass es sichtbar und nicht denkbar, von den Ideen wiederum, dass sie nur denkbar und nicht sichtbar sind.
Ja, allerdings.
Womit an uns sehen wir nun die sichtbaren Dinge?
Mit dem Gesichte, erwiderte er.
Nicht wahr, sprach ich, und mit dem Gehöre die hörbaren und mit den übrigen Sinnen alle sinnlich wahrnehmbaren Dinge?
Wie sonst?
Hast du denn nun auch, fragte ich, bemerkt, wie der Bildner der Sinne das Vermögen des Sehens und Gesehenwerdens viel edler geschaffen hat?
Nicht doch, antwortete er.
Nun, so gib einmal acht: Bedarf Gehör und Stimme irgend eines anderen Dings, damit das eine hört, die andere gehört wird, so dass in Ermangelung jenes Dritten das eine nicht hören, die andere nicht gehört werden könnte?
Nein, sagte er.
Ich wenigstens glaube, fuhr ich fort, dass auch nicht die meisten anderen Sinne, um nicht zu sagen keiner, etwas derartiges bedarf; oder kannst du einen angeben?
Ich wenigstens nicht, antwortete er.
Von dem Sinne des Gesichtes und der sichtbaren Welt siehst du aber ein, dass er eines solchen bedarf?
Wieso?
Wenn in Augen sich ein Sehvermögen befindet und der Besitzer es zu gebrauchen sucht, wenn andererseits auch Farbe darinnen ist, so weißt du, dass, falls nicht ein eigens dafür geschaffenes Drittes vorhanden ist, der Gesichtssinn nichts sieht und die Farben unsichtbar sind.
Nun, von was sprichst du denn da? fragte er.
Von dem, was du bekanntlich, sagte ich, Licht nennst.
Ja, richtig bemerkt, sprach er.
Nach keinem schlechten Vorbilde also ist der Gesichtssinn und das Vermögen des Gesehenwerdens durch ein edleres Band verbunden als bei den übrigen Verbindungen, wofern das Licht nichts Wertloses ist.
Nein, wahrlich, antwortete er, wertlos ist es auf keinen Fall.
Welchen der Himmlischen kannst du nun als Urheber davon angeben, dessen Licht unseren Gesichtssinn ganz klar sehen und die sichtbaren Gegenstände gesehen werden lässt?
Nur den, erwiderte er, den alle Welt dafür ansiehst. Denn nach der Sonne fragst du offenbar.
Verhält sich nun das Gesicht zur Sonne naturgemäß so?
Wie?
Die Sonne ist der Gesichtssinn weder selbst, noch das Ding worin er sich befindet, was wir bekanntlich Auge nennen.
Ja, freilich nicht.
Aber am sonnenartigsten ist er doch wohl unter allen Sinneswerkzeugen.
Ja, das allerdings.
Und nicht wahr, das Vermögen, das er besitzt, erhält er von dorther gespendet wie etwas, das ihr von dorther zufließt?
Jawohl.
Nicht wahr, auch die Sonne ist kein Gesichtssinn, wohl aber die Ursache davon und wird von eben diesem gesehen?
Ja, sagte er.
Unter dieser Sonne also, sagte ich, denke dir, verstehe ich den Sprössling des Guten, den das Gute als sein Ebenbild zeugte, und was es selbst im denkbaren Bereich in Bezug auf Denken und Gedachtes ist, das ist diese im sichtbaren Bereich in Bezug auf Gesicht und Gesehenes.
Wie, sprach er, erkläre mir es noch weiter!
Wenn man die Augen, entgegnete ich, nicht mehr auf das richtet, auf dessen Oberfläche das helle Tageslicht fällt, sondern nur nächtliches Geflimmer, so sind sie, wie du weißt, stumpf und scheinen fast beinahe, als wäre kein rechtes Sehvermögen in ihnen.
Ja, sicher, sprach er.
Richtet man sie aber auf das, worauf die Sonne scheint, sehen sie, meine ich, klar, und in eben den selben Augen scheint dann Sehvermögen zu sein.
Freilich.
So denke dir nun auch das Verhältnis bei der Seele folgendermaßen: Wenn sie sich auf das richtet, was Wahrheit und Sein bescheint, erfasst und erkennt sie es und scheint Vernunft zu haben; richtet sie sich aber auf das mit Finsternis Vermischte, das Werdende und Vergehende, so meint sie nur, ist stumpf, indem sie die Meinungen hin und her wechselt, und gleicht einem, der vernunftlos ist.
Ja, dem gleicht sie dann freilich.
Das nun, was dem Erkannten Wahrheit verleiht und dem Erkennenden das Vermögen, sage, sei die Idee des Guten: Denke sie dir als Ursache der Erkenntnis und der Wahrheit, sofern sie erkannt wird; und obgleich beide, Erkenntnis und Wahrheit, etwas so Herrliches sind, wirst du unter ihr selbst zu Recht noch etwas weit Herrlicheres vorstellen; wie es vorhinrichtig war, Licht und Gesichtssinn für sonnenartig zu halten, sie sich aber als Sonne vorzustellen nicht richtig ist, so ist es auch hier recht, jene beiden für gutartig zu halten, aber unrichtig, eine von beiden sich als gut vorzustellen, nein, das Wesen des Guten ist noch höher zu schätzen.
Von einer unvorstellbaren Herrlichkeit, sagte er, sprichst du da, wenn sie Erkenntnis und Wahrheit ermöglicht, selbst aber noch an Herrlichkeit über diesen beiden stehet; denn Sinnenlust verstehst du gewiss nicht darunter.
Versündige dich nicht! sprach ich. Betrachte lieber ihr Bild noch so!
Wie?
Du wirst wohl einräumen, glaube ich, dass die Sonne dem Gesehenen nicht nur die Sichtbarkeit verleiht, sondern auch Werden, Wachsen und Nahrung, ohne dass sie selbst ein Werden ist?
Das ist sie nicht!
Und so räume denn nun auch ein, dass dem Erkannten von dem Guten nicht nur das Erkanntwerden zuteil wird, sondern ihm auch Sein und Wirklichkeit zukommt, ohne dass das Gute Wirklichkeit ist, sondern vielmehr an Würde und Macht noch über die Wirklichkeit hinausragt.
Da rief Glaukon mit einem Lachen aus: Beim Apollon, welch göttliches Übertreffen!
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#158820 24/07/1510:11 AM24/07/1510:11 AM
Gespräche zwischen Sokrates zu Glaukon Teil 2 - Das Liniengleichnis
Als wenn du also eine in zwei ungleiche Abschnitte geteilte Linie hättest, teile wiederum jeden der beiden Abschnitten, sowohl den des sichtbaren als auch des erkennbaren Bereiches, wieder nach demselben Verhältnis, und du wirst zunächst nach Deutlichkeit und Undeutlichkeit zueinander an dem einen Teilabschnitte Bilder haben. Ich meine aber mit Bildern erstlich die Schatten, dann Spiegelungen im Wasser und in allem, was dicht, glatt und reflektierend ist, und in allem derartigen, wenn du es begreifst?
Ja, ich begreife.
Unter dem anderen Unterabschnitt, dem dieser gleicht, denke dir sodann die uns umgebenden Tiere, alle Pflanzen und alles Gefertigte.
Ich tue es, sagte er.
Wärst du denn nun auch bereit, fuhr ich fort, einzuräumen, dass er auch nach Wahrheit und Unwahrheit zweigeteilt ist, dass sich nämlich das Meinbare zu dem Erkennbaren so verhält wie die Kopie zum Original?
O ja, sagte er, sehr gerne.
So prüfe denn auch, wie das Erkennbare zu unterteilen ist!
Wie?
Indem die Seele gezwungen wird, im einen Abschnitt sich des damals Nachgeahmten als Bilder zu bedienen und von Voraussetzungen aus nicht zum Prinzip weiterzugehen, sondern zu einem vorläufigen Ende, im anderen Abschnitt aber dem zum voraussetzungslosen Prinzip von einer Voraussetzung auszugehen und ohne diesbezügliche Bilder nur mit Hilfe der Ideen selbst durch sie ihren methodischen Weg zu nehmen.
Was du damit meinst, habe ich nicht recht verstanden.
Also noch einmal, erwiderte ich; du wirst es nach folgener Vorklärung leichter verstehen: Du weißt ja wohl, dass die, die sich mit Geometrie und Arithmetik und dergleichen abgeben, den Begriff von Gerade und Ungerade, von Figuren und den drei Arten von Winkeln und sonst dergleichen bei jedem Beweisverfahren voraussetzen, als hätten sie über diese Begriffe ein Wissen, während sie diese doch nur als Voraussetzungen aufstellen und glauben, weder sich noch anderen davon Rechenschaft schuldig zu sein, als seien sie allen klar. Von diesen Annahmen gehen sie aus, führen dann das Weitere durch und kommen so endlich folgerrichtig zu dem Ziel, auf dessen Erforschung sie ausgegangen waren.
Ja, sagte er, das weiß ich allerdings.
Nicht wahr, auch dass sie sich der sichtbaren Dinge bedienen und ihretwegen Untersuchungen anstellen, während sie doch nicht über diese nachdenken, sondern über das, dem diese gleichen? Nur dem Viereck selbst und seiner Diagonale selst gilt ihre Untersuchung, nicht denen, die sie aufzeichnen, und so in allem sonst. Selbst das, was sie bilden und zeichnen, wovon es auch Schatten und Bilder im Wasser gibt, auch das gebrauchen sie weiter nur als Bild und suchen dadurch zur Schau dessen zu gelangen, (511a) was man nur mit dem Verstand schauen kann.
Richtig bemerkt, sagte er.
Das also meinte ich vorhin mit 'denkbarem Bereich' und dass die Seele bei seiner Erforschung gezwungen sei, von Voraussetzungen auszugehen, indem sie nicht zum Prinzip zurückgeht, weil sie über ihre Voraussetzungen nicht hinausgehen kann, sondern dass sie dabei die Bilder verwende, die von Dingen darunter abgebildet werden und von ihnen im Vergleich zu jenen als deutlich bewertet und geschätzt werden.
Ich begreife, sagte er, dass du die unter der Geometrie und den damit verwandten Disziplinen begriffene Wissenschaft meinst.
So begreife also auch, dass ich unter dem anderen Abschnitt des Denkbaren das verstehe, was die Vernunft durch die Macht der Dialektik erfasst, wobei sie ihre Voraussetzungen nicht als Prinzipien ausgibt, sondern als wirkliche Voraussetzungen, gleichsam nur als Eintritts- und Anlaufpunkte, damit sie zu dem voraussetzungslosen Prinzip des Ganzen gelangt, und wenn sie es erfasst hat, an alles sich haltend, was mit ihm in Zusammenhang steht, zum Ende herabsteige, ohne das sinnlich Wahrnehmbare dabei zu verwenden, sondern nur die Ideen selbst durch und für sich und mit Ideen auch abschließe.
Ganz verstehe ich das nicht, sagte er, denn du scheinst da eine gewaltige Aufgabe vorzutragen. Aber soviel verstehe ich doch, du willst feststellen, dass die Sicht der auf das Seiende und Gedachte gerichtete Wissenschaft der Dialektik sicherer und deutlicher ist als die der sogenannten Einzelwissenschaften, für die die Voraussetzungen zugleich Prinzip sind und deren Vertreter ihren Gegenstand zwar mit dem Verstand betrachten müssen, aber nicht mit den Sinnen; weil sie aber nicht vom Prinzip her forschen, sondern von Voraussetzungen aus, scheinen sie dir dabei keine Vernunft zu haben, obwohl auch dies vom Prinzip her einsehbar wäre. Verstandes- aber, und nicht Vernunftätigkeit scheinst du mir das Verfahren der Geometrie und der ihr verwandten Wissenschaften zu nennen, da du sie für etwas Mittleres hältst zwischen bloßer Meinung und Vernunft.
Das hast du durchaus richtig aufgefasst, sprach ich. Und so lass denn jenen vier Abschnitten auch vier Seelenzustände entsprechen, Vernunfttätigkeit dem obersten, Verstandestätigkeit dem zweiten, dem dritten aber weise den Glauben und dem vierten die bildliche Erkenntnis zu, und ordne sie nach dem Verhältnis, dass du ihnen denjenigen Grad von Deutlichkeit beimisst, der dem Anteil entspricht, den ihre Objekte an der Wahrheit haben.
Ich verstehe, sagte er, und räume es ein und ordne sie wie du sagst.
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#158823 24/07/1511:22 AM24/07/1511:22 AM
Der eine liebt Konkretes nur, der andre das Abstrakte, der dritte schwärmt für die Natur und deshalb für das Nackte. Der vierte mag nur Fleisch vom Schwein, der fünfte Milch und Eier, der sechste liebt den Moselwein, der siebte Fräulein Meier. Für jeden gibt es was von Wert, für das er lebt und streitet, und jeder hat sein Steckenpferd, auf dem er immer reitet.
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: marocmineral]
#158825 24/07/1501:46 PM24/07/1501:46 PM
abyssus Siehe auch: Abyssus abyssus (Latein)[Bearbeiten] Substantiv, f[Bearbeiten] Kasus Singular Plural Nominativ abyssus abyssī Genitiv abyssī abyssōrum Dativ abyssō abyssīs Akkusativ abyssum abyssōs Vokativ abysse abyssī Ablativ abyssō abyssīs Worttrennung: , Genitiv: Bedeutungen: [1] der Abgrund, der Abyssus [2] die Unermesslichkeit, unermessliche Tiefen, der (unermessliche) Weltraum [3] kirchlich: die Hölle Herkunft: Lehnwort von dem altgriechischen ἄβυσσος (ábyssos) → grc „Abgrund, Hölle“ Beispiele: [1] Redewendungen: „Abyssus abyssum invocat.“ (Psalm 41,8 VUL) „Eine Tiefe ruft eine andere Tiefe nach.“[1] „Ein Irrtum zieht einen weiteren nach sich.“ „Man fällt von einer Sünde in die andere.“ „Abyssus abyssum vocat.“[2] (sinngemäß) „Der Teufel ist artig, wenn man ihm schmeichelt.“ Übersetzungen[Bearbeiten] Einklappen ▲
Deutsch: [1] Abyssus
Man möge mir die lausige copy/ paste - Spielereien nachsehen...doch die Antwort war ein MUSS und mich ruft das reale Leben weg in ein anderes Sommertheater...
Bühne frei!
Last edited by Deroua; 24/07/1501:48 PM.
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#158826 24/07/1502:57 PM24/07/1502:57 PM
Die Musik ertönt in bluesischen Tönen. Seine langen Haare spielen mit dem Wind. An der leeren Wasserstraße. Am besten Fleck Nordafrikas. In der Hand nen Joint. Aus dem Rachen ein grelles Lachen. Er will seinem Dasein frönen. Und sich zum König der Welt krönen. Sein Lebensabend. So nennt er es. Sein Ableben. So kann man's nennen.
Er starrt mit seinen Glubschern Löcher in die Luft. In seiner Blues-Kluft. "KuckKuck", er ruft. Zum Ufo. Mit 12 Rhythmen im Blut. Sich bewegend im Schneidersitz. Vollgedröhnt. Kauend am Stück Lübecker Marzipan. "KuckKuck", er ruft. Zu den Aliens. "Wollt ihr ein Pumpernickelbrot?" Sie antworten mit Leuchtfeuer. Er spendiert ihnen einen Tanz. One, two, ... three...Kick. Noch mehr Zuschauer. Noch mehr Ufos. Sie fliegen um den besten Platz.
Und er mittendrin.
In seinem Lebensabend.
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: Shakir.]
#158831 24/07/1508:18 PM24/07/1508:18 PM
Die Nächstenliebe leugnet keiner, doch ist sie oft nur leerer Wahn, das merkst am besten du in einer stark überfüllten Straßenbahn. Du wirst geschoben und mußt schieben der Strom der Menge reißt dich mit. Wie kannst Du da den Nächsten lieben, wenn er dich auf die Füße tritt?!
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: marocmineral]
#158833 24/07/1508:33 PM24/07/1508:33 PM
Vor seinem Löwengarten, Das Kampfspiel zu erwarten, Saß König Franz, Und um ihn die Großen der Krone, Und rings auf hohem Balkone Die Damen in schönem Kranz.
Und wie er winkt mit dem Finger, Auftut sich der weite Zwinger, Und hinein mit bedächtigem Schritt Ein Löwe tritt Und sieht sich stumm Ringsum Mit langem Gähnen Und schüttelt die Mähnen Und streckt die Glieder Und legt sich nieder.
Und der König winkt wieder, Da öffnet sich behend Ein zweites Tor, Daraus rennt Mit wildem Sprunge Ein Tiger hervor. Wie der den Löwen erschaut, Brüllt er laut, Schlägt mit dem Schweif Einen furchtbaren Reif Und recket die Zunge, Und im Kreise scheu Umgeht er den Leu, Grimmig schnurrend, Drauf streckt er sich murrend Zur Seite nieder.
Und der König winkt wieder, Da speit das doppelt geöffnete Haus Zwei Leoparden auf einmal aus. Die stürzen mit mutiger Kampfbegier Auf das Tigertier; Das packt sie mit seinen grimmigen Tatzen, Und der Leu mit Gebrüll Richtet sich auf, da wirds still; Und herum im Kreis, Von Mordsucht heiß, Lagern sich die greulichen Katzen.
Da fällt von des Altans Rand Ein Handschuh von schöner Hand Zwischen den Tiger und den Leun Mitten hinein.
Und zu Ritter Delorges, spottenderweis, Wendet sich Fräulein Kunigund: „Herr Ritter, ist Eure Lieb so heiß, Wie Ihr mirs schwört zu jeder Stund, Ei, so hebt mir den Handschuh auf!“
Und der Ritter, in schnellem Lauf, Steigt hinab in den furchtbaren Zwinger Mit festem Schritte, Und aus der Ungeheuer Mitte Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger.
Und mit Erstaunen und mit Grauen Sehns die Ritter und Edelfrauen, Und gelassen bringt er den Handschuh zurück. Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde, Aber mit zärtlichem Liebesblick – Er verheißt ihm sein nahes Glück – Empfängt ihn Fräulein Kunigunde. Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht: „Den Dank, Dame, begehr ich nicht!“ Und verläßt sie zur selben Stunde.
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: Shakir.]
#158835 24/07/1508:52 PM24/07/1508:52 PM
Die Schule ist, das weiß man ja, in erster Linie dazu da, den Guten wie den Bösewichtern den Lehrstoff quasi einzutrichtern; allein - so ists nun mal hinieden: die Geistesgaben sind verschieden.
Mit Löffeln, ja sogar mit Gabeln frißt Kai die englischen Vokabeln; Karl-Heinz hat aber erst nach Stunden die Wurzel aus der Vier gefunden.
Und doch! Karl-Heinz als "dumm" verschrien, wird Chef - und man bewundert ihn, und Kai in Uniform gezwängt, steht an der Drehtür und empfängt und braucht in Englisch höchstens dies: "Good morning, Sir!" und manchmal "Please!"
Hieraus ersieht der dümmste klar, daß der, der "dümmer", klüger war!
Piet
Last edited by marocmineral; 25/07/1512:12 PM.
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: Deroua]
#158879 26/07/1508:47 PM26/07/1508:47 PM
Eines Tages wurde es den Göttern am Olymp langweilig und sie beschlossen, ein Ebenbild von ihnen zu schaffen. Dieses sollte sie amüsieren und ihnen Abwechslung in die Ewigkeit bringen.
So formten die Götter also ein Ebenbild von ihnen, mit einer großen Ausnahme: Von all den Eigenschaften die jeder einzelne besaß, nahmen sie nur das Beste: Die Gerechtigkeit der Athene, die Güte von Hera, die Liebe der Aphrodite, die Größe des Zeus, usw.
So schickten sie diese Kugelmenschen, die mit 4 Armen, 4 Beinen, 2 Köpfen, 2 Herzen... ausgestattet waren, den Olymp herab, um auf der Erde, auf Mutter Gaia, Leben zu führen. Doch bald merkten die Götter, daß der Kugelmensch zu perfekt war. Er machte keine Fehler, wie die Götter es bisweilen taten, er stritt auch nie, wie das die Götter des öfteren taten.
Davon beängstigt, dass diese Leben die Götter, deren Schöpfer, einst überflügeln würden, selbst diese töten, wie es einst Zeus mit seinem Vater Chronos, und dieser mit seinem Vater Chaos tat, so trafen die Götter wieder zusammen, um einen Entschluß zu fassen. Der Kugelmensch, das Wesen, welches sie geschaffen hatten, sollte fortan nur noch als Hälfte umherirren und das ganze Leben mit der Suche nach seiner anderen Hälfte verbringen müssen.
Platon, Symposion Erzählung des Aristophanes
Eine künstlerisch-philosophishe Variante. Auch sehr hübsch.
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: Shakir.]
#159739 03/10/1507:14 AM03/10/1507:14 AM
Überwältigt von Traurigkeit und Angst liege ich hier, frage mich ständig, warum nur bist du nicht hier?...bei mir?
Warum bist du so unglaublich liebevoll wenn du da bist, gleichzeitig unverbindlich wenn nicht. Warum sagst du mir du hast Gefühle, gleichzeitig dass du dich darauf nicht verlässt? Warum sagst du mir, du wünschtest ich wäre dir erste Frau die du je kennengelernt hättest, gleichzeitig zweifelst du an mir. Warum sagst du mir ich muss stark sein, wenn du selbst es nicht bist? Warum sprichst du mit mir über deine tiefsten Ängste und nimmst meine gleichzeitig nicht ernst? Warum errichtest du eine Mauer zwischen uns? Warum lässt du mich sie nicht erklimmen oder reißt sie ein? Für uns! Warum... Warum... Warum...
Soviele Gedanken, Fragen, Ängste, dieser Kloß im Hals, dieses erdrückende Gefühl im Bauch. Du zerreißt mir mein Herz, meine Seele, meinen Kopf. Alles dreht sich... um dich. Was machst du mit mir? Warum? Ich bin gelähmt, weiß nicht was ich noch tun soll... Warum?
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: Manuela140390]
#163427 10/07/1704:48 PM10/07/1704:48 PM
Zu Deinem Beitrag whatshername 61, dann hoffe ich doch einmal, dass jene Marokkaner, die sich für deutsche Politik interessieren, nicht die kollektive Kriminalisierung "nordafrikanischer Asylanten" in deutschen Medien als potentialle Gewalttäter für bare Münze nehmen nehmen
Die Medien haben scheinbar noch nichts von Individual-Strafrecht gehört. Der Mainstream folgt der Futterfährte und glaubt das Pfefferkuchenhaus sei der Garten Eden.
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#163428 10/07/1705:28 PM10/07/1705:28 PM
Zu Deinem Beitrag whatshername 61, dann hoffe ich doch einmal, dass jene Marokkaner, die sich für deutsche Politik interessieren, nicht die kollektive Kriminalisierung "nordafrikanischer Asylanten" in deutschen Medien als potentialle Gewalttäter für bare Münze nehmen nehmen
Die Medien haben scheinbar noch nichts von Individual-Strafrecht gehört. Der Mainstream folgt der Futterfährte und glaubt das Pfefferkuchenhaus sei der Garten Eden.
weißt du, ich liebe mein Land, natürlich liebe ich meine Frau, aber ich liebe mein Land. ich habe mir z.B. nie vorstellen kömnen, dass bei dem was unser Land vor 80 Jahren veanstaltet hat, einmal wieder Leute einen poltischen Zuspruch erhalten würden, die Menschen aufgrund ihres Glaubens und Herkunft diskriominieren würden. Ich will einfach nicht glauben, dass sich Vorurteile gegenüber meinen eigenen Volk bestätigen.
Wenn ich aber in Bezug auf Muslime die Ressentiments der Medien sehe und höre, die fast keinen Widerspruch mehr herausfordern,, die Verrohung der Sprache, DANN allerdings bekomme ich Angst , Angst vor einer langsamen Aufweichung unseres Rechtsstaates, das Recht ist, was nützt. Wenn heute weise gesagt wird, dass wir aus der Nazi-Zeit ja gelernt hätten, dann sage ich, dass aus cer Nazi-Zeit nichts zu lernen gewesen war. Für JEDEN hätte es schon davor klar sein müssen, dass niemand wegen seines Glaubens, Ethnie oder Herkunft außerdhalb der Gesellschaft gestellt werden darf.
Ih bin mir heute meines Landes nicht mehr so sicher.
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: ferbitz]
#163781 12/08/1710:43 AM12/08/1710:43 AM
weißt du, ich liebe mein Land, natürlich liebe ich meine Frau, aber ich liebe mein Land. ich habe mir z.B. nie vorstellen kömnen, dass bei dem was unser Land vor 80 Jahren veanstaltet hat, einmal wieder Leute einen poltischen Zuspruch erhalten würden, die Menschen aufgrund ihres Glaubens und Herkunft diskriominieren würden. Ich will einfach nicht glauben, dass sich Vorurteile gegenüber meinen eigenen Volk bestätigen.
Wenn ich aber in Bezug auf Muslime die Ressentiments der Medien sehe und höre, die fast keinen Widerspruch mehr herausfordern,, die Verrohung der Sprache, DANN allerdings bekomme ich Angst , Angst vor einer langsamen Aufweichung unseres Rechtsstaates, das Recht ist, was nützt. Wenn heute weise gesagt wird, dass wir aus der Nazi-Zeit ja gelernt hätten, dann sage ich, dass aus cer Nazi-Zeit nichts zu lernen gewesen war. Für JEDEN hätte es schon davor klar sein müssen, dass niemand wegen seines Glaubens, Ethnie oder Herkunft außerdhalb der Gesellschaft gestellt werden darf.
Ich bin mir heute meines Landes nicht mehr so sicher.
Da geht es mir wie dir. mir wird ganz kalt bei diesem Gedanken.
Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht, Ich kann nicht mehr die Augen schließen, Und meine heißen Tränen fließen.
1844 hat Heinrich Heine Deutschland, ein Wintermärchen geschrieben. Wie aktuell!
Die Jungfer Europa ist verlobt Mit dem schönen Geniusse Der Freiheit, sie liegen einander im Arm, Sie schwelgen im ersten Kusse.
Und fehlt der Pfaffensegen dabei, Die Ehe wird gültig nicht minder – Es lebe Bräutigam und Braut, Und ihre zukünftigen Kinder!
Sagt dir Ulrike etwas? Wenn ja grüße sie von mir.
When the rich wage war is the poor who die. LP
Re: Gedichte & Geschichten, die das Leben schreibt
[Re: whatshername61]
#163788 12/08/1705:11 PM12/08/1705:11 PM
wenn ich schrieb, dass ich mir der politischen Richtung einiger Kräfte zur Demokratie in meinem Land nicht mehr so sicher bin, dann bedeutet das NICHT, dass ich um den Schlaf gebracht werde, wenn ich an mein Land in der Nacht denke. Ich bracht lediglich mein Unverständnis über Ähnlickeiten zum Ausdruck.
Nein, wir können diese 10 % Spinner verkraften, weil es , siehe Frauke, bereits tragische Figuren sind. Und glaub mir - wer stellte vor einigen Tagen den Hinweis auf Schillers Bürgschaft hier ein, ich wäre mit Sicherheit DANN ein Damon, wenns wieder schief gehen sollte.
dein name ähnelt meinem doch er ist klangvoller >>>und du liebst mich
deine haare sind weicher und lockiger deine augen strahlen und leuchten wie diamanten >>>aber du liebst mich
du lernst schneller und deine stimme klingt wie eine lerche an einem sommertag >>>doch du liebst mich
du eroberst alle herzen, sie fliegen dir zu ohne dass du dich darum bemühst >>>trotzdem liebst du mich
du bist das Glück für alle, die du in dein Leben lässt du bist für jeden wie die Sonne, der Mond und die Sterne für den Himmel >>>jedoch liebst du mich
dein herz ist groß, deine dein wille ist stark, deine aura atemberaubend du bist klug, erfrischend, unwiderstehlich, mitreißend, humorvoll, heißblütig, liebevoll >>>und du liebst mich
du bist ein pfeiler in meinem leben, der es lebenswerter macht du machst mein leben schöner mit deiner liebe >>>darum liebe ich dich
"sana helwa ya gamil" kleinster meiner lieblingsmenschen Happy Birthday, Karim
Ein marokkanischer Junge springt vom Eselsgespann. Wir haben ihm mit unserer Kamera seine Seele geraubt. Ein Körper ohne Seele ist ein fauler Madensack, sagt man. Was fängt der Junge ohne Seele an?