hallo Ayoub,

es ist zwar bekannt, dass Männer so sind, aber trotzdem ist es nicht richtig, vom anderen Dinge zu erwarten, die man selbst nicht geben möchte. In Lavendulas Fall verbietet er ihr Dinge, die für ihn erlaubt sind. Ich habe in Marokko schon öfter den Satz gehört " das ist kein Ort für Frauen". Nun bin ich in dieser Hinsicht sehr gelassen und akzeptiere das, weil ich keine große Lust auf endlose Diskussionen habe, aber richtig ist das nicht. Auch islamisch gesehen gibt es keinen Ort, der schlecht ist für Frauen, sondern es gibt nur Orte, die schlecht für Frauen UND Männer sind.
Der Mann muss auch an sich arbeiten und versuchen, reifer und erwachsener zu werden. Gibt die Frau endlose Toleranz, so würde ich eher sagen, sie hilft ihm nicht, sondern macht ihn stärker in seinen Fehlern. Als Ehefrau soll sie ihm aber auch helfen, sich zu verbessern, genauso wie er ihr.

Katrin grin vorbeugend sage ich gleich mal, dass das nicht heißen soll, dass man einen Menschen nicht akzeptiert. Natürlich soll man auch das.

Kulturell gesehen ist es wohl schon so, dass für einen arabischen Mann es seltsam ist, wenn seine Frau männliche Freunde hat. Ich selbst habe noch nie eine wahrhafte platonische Freundschaft zwischen Mann und Frau erlebt oder gesehen. Meistens will doch einer von beiden etwas. Aus diesem Grunde haben es Männer nicht so gern, wenn man gegengeschlechtliche Freunde hat. Ich selbst kann das gut akzeptieren. Meine männlichen "Freunde" sind minimal und eigentlich immer mit Beruf oder Familie verknüpft. Ich fände es auch komisch, wenn mein Mann weibliche "Freundinnen" hätte.
Wir halten es so, dass wir uns auf uns beide konzentrieren, aber ich halte es auch für möglich, dass es andere Konstellationen gibt, die sich trotzdem die Treue halten und sich lieben.
Kontrollwahn darf nicht ausarten, sonst wird es krankhaft. Eine gewisse Eifersucht gehört aber auch zur Liebe, denke ich. Wie immer ist ein gesunder Mittelweg gefragt.