Liebe Koschla!
Entgegen Deiner sonstigen Freude zu schreiben, antwortest Du auf meine Fantasie recht kurzgefasst:
Ich hätte nicht gedacht, dass Du so gemein sein könntest.
Das ist ja schon irgendwie wieder putzig, natürlich auch treffend. Mädchenmast und Kinderlosigkeit haben nichts miteinander zu tun. Dies so zu verbinden, um Dich zu kränken, ist - zugegeben - gemein.
Sich Dir vorzustellen, wie Du Dein Poesie-Album aufschlägst, dann mein gemeines Zeug lesen musst, mit dem Fuß aufstampfst, womöglich noch ein Tränchen aus großen Augen kullert, das macht mich ganz fertig. Meine väterlich-liebenden Gefühle bekommen schon ein schlechtes Gewissen. Doch es kommt keine Entschuldigung, weil diese Antwort zum Thema mauretanische Mädchenmast bei mir nicht durchgeht:
Aber nach der traditionellen Methode finde ich es nicht so tragisch. Der Reporter tut geradeso als ob das Mädchen täglich 100 Peitschenhiebe bekäme.
Wie werden Mädchen nach traditionelle Methode gemästet? Gibt es das? Darf es das geben? Es wäre mir im Leben nicht in den Sinn gekommen, meine Göre zu mästen! Dann kommst Du damit an, flötest noch davon, als
ob das Mädchen täglich 100 Peitschenhiebe bekäme.
Nein, liebe Koschla, mit dieser
Deiner Gemeinheit hast Du - trotz aller väterlich liebender Gefühle eine Grenze übertreten, wo entweder nichts mehr kommt von mir - oder eben etwas Hundsgemeines.
Aber so gemein, sollst Du mich nicht in Erinnerung behalten. Denn wenn Du so schmollend meine väterlich-männlichen Gefühle triggerst, ist Dir Dein Blödsinn von
traditioneller Mädchenmast-Methode und täglich 100 Peitschenhieben verziehen. Diese Deine Fantasie hast Du aus irgendeinem bösen Einfluss entwickelt, doch so sollst auch Du nicht mir in Erinnerung bleiben
Mein liebes Kind Du sollst hier glücklich sein, munter und mutig Dich durch den Straßenverkehr kämpfen, und Gott und Deine vier Hunde mögen Dich beschützen.
Wenn eine Frau kein Kind bekommt, wird ihr das Liebe Leben eine eben noch Wichtigere Aufgaben geben, obgleich es nichts Schöneres und Wichtigeres gibt für Vater und Mutter als das eigene Kind.
Meine liebe kleine Göre, dies freche Blag, bat mich mit ihren großen Kulleraugen, ihr doch noch einen Orangensaft zum Essen zu bringen. Sie selbst konnte nur schwer gehen. Als dann der Saft vor ihr stand, meinte sie:
"Siehst Du Papa, das hast Du jetzt machen müssen, weil Dich Deine genetische Kette dazu zwingt."Das war schon ein besonders Blag! Aber nun genug, liebe Koschla, lass es Dir gut gehen - und schlag Dir bitte bloß einen solchen Blödsinn wie
traditioneller Mädchenmast-Methode und täglich 100 Peitschenhieben aus dem Kopf.
Sonst schmeckt mir mein Frühstück nicht mehr!
Dein lieber Erhard