Original geschrieben von: Najib

nochmal, um es zu verstehen.
die europäer sind also gen jerusalem gezogen, um sich zu verteidigen?


Genau das will ich sagen.

Nachdem die Christen nach einer hundertjährigen Eroberungs- und Unterjochungswelle der Muslime diese 732 bei Tours und Poitiers gestoppt hatten, ging der islamische Dschihad, darauf ausgerichtet die ganze Welt unter die Herrschaft des Islam zu bringen, unvermindert weiter. Es wurden weitere Gebiet erobert, beispielsweise fast alle Inseln in Mittelmeer, und der Kampf zwischen Byzanz und dem Kalifat kannte nur Pausen, aber kein Ende.

Einmal hatten die Muslime die Überhand, ein anderes Mal die Byzantiner, die beispielsweise in der Mitte des 10. Jahrhunderts Teile des heutigen Israels, nämlich Galiläa, eroberten. Sämtliche Kreuzfahrergebiete, außer der Stadt Jerusalem und allem was südlich davon liegt, waren damals, wie vor der Zeit der muslimischen Eroberungskriege, wieder in byzantinischer Hand.

Als dann im 11. Jahrhundert neue Nomadenhorden, nämlich die Türken aus Zentralasien, in den Iran und den Nahen Osten einbrachen, gelang es ihnen 1071 in der Schlacht von Mantzikert, auch nach Kleinasien einzudringen und das Land zu plündern und zu verwüsten.

Wollte Byzanz nicht untergehen, musste die Scharen so weit wie möglich zurückdrängen und das Territorium, das die Muslime erobert hatten, wiedergewinnen.

Dazu haben sie die Christen Europas zu Hilfe gerufen. Ein förmliches Hilfsgesuch ging an Kaiser und Papst. Der Papst hat die Dinge dann in die Hand genommen, damit die lateinischen Christen die verlorenen Gebiete wieder für die Byzantiner zurückgewinnen.

Die Anstrengungen der Christen waren zu schwach, wie später die Geschichte erweisen sollte, die Byzantiner haben ihr gesamtes außereuropäisches Gebiet an die Türken, Kurden und Araber verloren.

Das einst griechische und christliche Kleinasien ist heute ein von türkischen und kurdischen Muslimen besiedeltes Land.

Nach klassisch sunnitischer Lehre muss solange offensiver Dschihad betrieben werden, bis die gesamte Erde unter der Herrschaft des Islams steht. Frieden, oder besser gesagt, ein Waffenstillstand (hudna), ist nur zulässig, wenn die Muslime schwach sind. Spätestens nach zehn Jahren müssen die Muslime versuchen, den Dschihad wieder aufzunehmen.

All diese aggressiven Lehren sind im sunnitischen Islam, abgesehen von den Stimmer einiger weniger unmaßgeblicher Intellektueller, nie widerrufen worden.

Das sunnitische Establishment schweigt dazu oder windet sich in listigen Wortklaubereien.

Nirgendwo in der muslimischen Welt gibt es eine Graswurzelbewegung, die sich abgesehen von billiger Rhetorik, ernsthaft für Frieden einsetzt.

Der Kampf der Kulturen wurde nicht vom Westen begonnen, wie die sehr mutige Syrerin Wafa Sultan in ihrer berühmten Rede bei Aljazeera gesagt hat:

http://www.youtube.com/watch?v=surlfEl0vwU

Last edited by GuLalman; 16/08/10 10:43 PM.