hallo
habiba....,
Du machst mich wirklich schallend lachen...
Puncto Sinn für Kreativität, Kunst und Kultur ist bei dir Hopfen und Malz verloren,
oder? (ich hoffe ja nicht)
du wirst vielleicht noch mehr lachen, aber ich liebe musik, die nicht jeder liebt. blasmusik im tuschtäää-stil einmal ausgenommen.
aber trotzdem sehe ich keinen sinn darin, ausser dass es mir gefällt. wenn das aber der sinn ist, dann ist mit dem 4x4 über die pisten zu rasen, bis dass das adrenalin hochkommt, genauso sinnvoll.
aber du hast in einem recht, sonderlich kreativ in den schönen künsten bin ich nicht.
Nein, das wäre mir zu mühselig und dumm. Ich will dir ein, nämlich mein eigenes,
Beispiel geben:
Ich schrieb schon an anderer Stelle, dass ich ein 90-Männchen-Orchester dirigiere. Die
Männchen sind von 6 bis 52, Durchschnittsalter ca. 15 Jahre. ...
das beispiel greift nicht so richtig.
deine bläser machen das alles freiwillig und wollen das machen.
da hilft es ja schon, dass du zu einem, der sich nicht an die regeln hält, den ausschluss aus dem orchester androhst.
mach das mal mit einem schüler, der keine lust zum lernen hat.
sag dem mal, dass er nicht mehr zu kommen braucht, wenn er sich nicht benimmt.
wenn der dann keine angst vor dem theater zuhause hat, dann ist das doch ein prima angebot für den.
wenn ich zuhause meinen androhe würde, wenn sie keine hausaufgaben machen, dann dürften sie nicht mehr in die schule, dann wüsste ich schon was als nächstes passieren würde.
die bücher würden in die ecke fliegen und sie würden mit ihren kumpels fussball spielen gehen.
Das kennen wir doch alle
aus unserer eigenen Schulzeit. In den ersten Stunden hat man ausgetestet wie weit man
bei einem Lehrer gehen konnte, ob es für ihn nur 08/15-Unterricht war oder Leidenschaft
und dann waren die Grenzen abgesteckt oder eben nicht.Das kennen wir doch alle
aus unserer eigenen Schulzeit. In den ersten Stunden hat man ausgetestet wie weit man
bei einem Lehrer gehen konnte, ob es für ihn nur 08/15-Unterricht war oder Leidenschaft
und dann waren die Grenzen abgesteckt oder eben nicht.
bei uns waren die, die mit leidenschaft dabei waren, die beschissenen.
manche schüler sehen leider in leidenschaft auch einen schwachpunkt, den man ausnutzen kann.
was mussten bei uns manche referendare oder junglehrer mitmachen, weil sie mit neuen pädagogischen konzepten ankamen und wir sie mit du anreden sollten und auch sonst alles rosa war. die wurden manchmal richtig fertig gemacht,weil sie dadurch angriffspunkte boten.
den älteren lehrern, die ich damals noch mitbekam, ist das so nicht passiert. da wurde halt nicht diskutiert, sondern die eltern benachrichtigt.
und die eltern hatten entweder eine natürliche autorität, so dass ein strenger blick genügte oder halt eine andere.
Das hat meiner Meinung nach diverse Gründe. U.a.(!) liegt es auch an der Unfähigkeit
mit jungen Menschen umzugehen und dem Aberglauben, dass es - wegen der vielen Ferien -
ein lauer Job ist.
also das glaube ich jetzt nicht.
wenn sich jemand entschliesst lehrer zu werden, ist ihm seine schulzeit ja normalerweise noch so präsent, dass er diesem trugschluss wohl nicht erliegt.
so ein abiturient bekommt doch sicher mit, dass lehrer sein nicht nur ferien haben heisst.
und jung ist ein junglehrer ja auch.
der müsste ja eigentlich fähig sein, die veränderungen, die die jugend im laufe der jahre mitmacht, in sein pädagogisches konzept einzuarbeiten.
meiner meinung nach werden ihre aufgaben immer mehr und die werkzeuge immer weniger. der konflikt zerreibt sie dann.
du schreibst ja selbst, dass in der schule teamarbeit gelehrt werden soll.
das geht in der heutigen schule nicht und es ist blödsinn so etwas zu wollen.
in der schule geht es letztendlich um noten und um's vorwärtskommen. man kann nicht teamarbeit auf der einen seite verlangen und auf der anderen seite dann die schüler mit einer persönlichen benotung aussieben. dazu müsste man zumindest gruppen-oder klassennoten bekommen.
aber wenn es die gäbe, hätten die lehrer wieder die eltern im nacken, die überzeugt sind, ihr balg ist besser als alle anderen und eine gleiche benotung deshalb als ungerecht empfinden und zumindest das bundesverwaltungsgericht anrufen würden.
teamarbeit ist ein pädagogisches konzept für blasorchester, die alle zusammen besser als das nachbarblasorchester sein wollen und unter sich keine konkurrenz haben.
aber solange es nicht heisst, das von 2 parallelklassen diejenige klasse mit dem besten notendurchschnitt auf's gymnasium darf und die andere nicht und am ende doch die individuelle leistung zählt, bringt man den kids was bei um ihnen im gleichen moment zu sagen, dass das so nicht funktioniert.
teamarbeit müsste eigentlich zuhause im verbund von eltern und geschwistern gelernt werden. aber das geht nicht mehr, weil die heutigen kleinfamillien aufgrund ihrer struktur gar nicht mehr dazu fähig sind. es gibt nichts mehr im team zu erledigen, wenn es zahlenmässig überhaupt noch zu einem team reicht. drei oder vier, die sich nur abends ein paar stunden sehen, können kein team bilden.
finde ich nicht, aber wenn es dein/euer pädagogisches Konzept bzw. Meinung ist, do as you like
das ist weder meine meinung, noch mein konzept.
es gibt einfach situationen, da geht's nicht effektiver.
die kinder handeln ja meistens nicht rational, sondern die tun am liebsten, was ihnen gerade in den sinn kommt.
ein beispiel:
neulich habe ich einen erwischt, als er mit ein paar kumpels in ein leerstehends haus eingestiegen ist.
das war nicht irgendwie böse oder kriminell, sondern die haben ganz einfach nur gespielt, und das spiel hat sie immer weiter getrieben. erst über die mauer, dann auf den balkon und dann über eine kaputte tür hinein.
trotzdem können wir das nicht durchgehen lassen.
so habe ich halt den wütenden gespielt.
ich habe ihnen erklärt, dass das nicht geht, in fremde häuser einzusteigen, auch wenn sie leerstehen und habe sie auch auf mögliche gefahren für leib und leben hingewiesen.
was sie aber davon abhält, sowas wieder zu tun, und sei es nur, weil der grosse bruder es auch getan hat, ist die tracht prügel, die ich dem nächsten, der erwischt wird, angedroht habe. wenn ich auch nicht weiss, ob es wirklich nutzt, so stellen sie es jetzt auf jeden fall schlauer an und lassen sich nicht gleich erwischen.
hätte ich den kleinen einbrecher zur seite genommen und ihm gesagt, dass das nicht lieb wäre, was er gemacht hat und er mich enttäuscht hätte, aber er gewiss sein kann, was immer er tut, ich liebte und hülfe ihm trotzdem, dann wären jetzt schon alle in dem haus gewesen und hätten zuhause ganz stolz davon erzählt.
eine standpauke stecken die ganz locker weg, ohne 2 minuten später überhaupt noch zu wissen, um was es eigentlich ging.
meine kinder sind so. einerseits finde ich das gut, andererseits wirft das alles, was ich mir über erziehung angelesen hatte, über den haufen.
Mir hat mal ein Schülervater gesagt ...
was meinst du mit schülervater?
ein biologischer vater von schülern oder jemand der schüler im internat oder sowas betreut?
das ist ein unterschied, so dass ich damit nichts anzufangen weiss, bevor ich nicht weiss, was du genau damit meinst.
gruss
Najib