Liebe Forum-Teilnehmer,

ich suche nach Tipps, wie man sich am besten eine Kameltour mit Übernachtung in der Sahara(Erg Chebbi) organisieren kann. Ich habe so etwas einmal erlebt, da wurde das aber von einer Sprachschule organisiert, nun bin ich auf eigene Faust unterwegs. Mir würde eine Tour mit 1 bis 2 Übernachtungen gefallen und zwar in Camps ohne Strom (wegen des Sternenhimmels)?

Und dann interessiert mich noch eure Einschätzung zu den Reisehinweisen des Auswärtigen Amts. Dort wird ja aktuell eindringlich abgeraten von Reisen "in entlegene oder nicht hinreichend durch wirksame Polizei- oder Militärpräsenz gesicherte Gebiete der Sahara, ihrer Randbereiche und der Sahelzone". Gilt das auch für Erg Chebbi - oder ist das "touristisch genug", um als sicher zu gelten?

Schöne Grüße und danke für Tipps,
NiluJaz

Hallo NiluJaz,

schön, dass du Marokko entdecken willst.

Folgender Link dürfte dir weiterhelfen:
http://trekking-marokko.de/index.php/offener-brief-von-erika-darr-uber-reisewarnungen-in-marokko/

Grüße
Zora

Hallo NiluJaz,

es gibt weder für Marokko, noch für den Erg Chebbi, eine Reisewarungen.
Das was das AA dazu schreibt sind "Sicherheitshinweise".
Leider sind auch diese, wie alle Landeskenner wissen, fernab der Realität, so dass das AA großer Gefahr läuft, wenn es tatsächlich einmal vor ernst zu nehmenden Gefahren warnt, nicht mehr ernst genommen zu werden.

Sylvia hat Dir ja einen Link gezeigt, wo Du einen Teil unserer damaligen Initative nachlesen kannst.


Kameltourenanbieter gibt es dort wie Sand in der Wüste, die sich nicht großartig von Ihren Angeboten unterscheiden.
Nachfolgend möchte ich Dir vier nennen die von meinen Freunden betrieben werden:

http://www.hotelyasminamerzouga.com/

http://www.mohayut.com/

http://www.merzougadesert.com/

http://www.riadnezha.com/de/


Die Lage der Hotels unterscheidet sich wie folgt:

Yasmina ist am weitesten draussen am Wüstenrand (14 km bis zur nächsten Asphaltstraße).
Mohayout ist weniger als halb so weit abgelegen.
Ksar Bich ist am Ortsrand und der Riad Nezha drinnen im Ort Merzouga.
Wenn Du dort nicht übernachten möchtest kannst Du dort auch nur die Kameltour machen.

Hallo NiluJaz,

wir sind seit knapp 4 Wochen wieder aus Marokko zurück & die Meisten waren der Ansicht wir würden nicht mehr zurückkehren.
ALLES EASY!!! Wir sind in 10 Tagen mit dem Geländewagen von Nador nach Agadir gefahren. Da fühle ich mich in Deutschland unsicherer. Hier ist sich jeder selbst der Nächste. Die Leute dort sind äusserst aufmerksam, hilfbereit & sehr gastfreundlich. Sogar die Grenzsoldaten an der stark kontrollierten algerischen Grenze freuen sich über einen Smalltalk, wenn man sich dort hin mal verirrt. Regelmässige & intensive Polizeikontrollen wirken erst mal befremdlich, geben aber nach einigen Tagen der Routine ein beruhigendes Gefühl.
Wir wollen so schnell wie möglich wieder hin - weit weg von den Grossstädten ins Hinterland.

Ich kann dort in der Nähe Camping Karla empfehlen auf der N13.
Wirklich lustige Truppe & schon fast aufdringlich gastfreundlich. Die bieten auch Touren zum Erg Chebbi an.
http://www.campingrestaurantekarla.com/

Viel Spass in Marokko!
Carlos

Hallo Carlos,

ich habe gesehen, dass Ihr bei Ismail und seiner Familie gelandet seit, der arabischen Familie die mit Berberschmuck und anderen angeblich berberischen Artikeln wirbt, die sie absolut überteuert an unwissende Touristen verkaufen.
In der Tat ist diese Familie sehr aufdringlich und noch mehr profitgierig.
Vor Jahren bekamen sie von mir ein Nomadenzelt, was sie bezahlen wollten wenn sie es (zum fünffachen Preis) an Touristen verkauft hätten.
Ich bin noch Jahre nach dem Zeltverkauf meinem Geld hinterher gelaufen. Steht´s wurde ich belogen, dass das Zelt noch nicht verkauft wäre oder derzeit kein Geld da wäre.
Vor Jahren wurde dort ein alter Mann (>80) aus Ostdeutschland abgezockt. Ihm halfen sie auch bei allem, halb hilfsbereit und noch mehr aufdringlich.
Alle Besorgungen ließen sie sich königlich bezahlen. Sie hatten innerhalb von 12 Tagen mehr verdient als sonst das ganze Jahr über!
Der alte Mann war extrem unangenehm überrascht und hatte kaum noch Geld für seine Rückreise.
Solche Leute sollten besser nicht mit Touristen zusammen arbeiten!

Ohne genauere Angaben glaubt das niemand.
Einseitige Berichte dieser Art haben einen schlechten Beigeschmack.

Ich kann nur von unserer Erfahrung sprechen & das was du da schilderst kann ich mir nicht vorstellen.
Ich bin mir bewusst in eine Kultur einzutreten, der es erlaubt ist, im Rahmen des Handels ein „richtiger Verbrecher“ zu sein. Ich würde nie auf die Idee kommen einen Deal mit einem Araber einzugehen, ohne vorher den Preis abzuklären!
Wir hielten dort an & schon kam der Gastgeber auf uns zu & begrüßte uns in gefühlten 70 Sprachen.
Er sagte uns sofort den Preis ich glaube wir zahlten 300Dhm für 2 Personen Zeltplatz, mit Abendessen & Frühstück. Orderte hektisch einen kostenlosen Pfefferminzbegrüssungstee & setzte sich mit uns mit einem Smalltalk an einem Tisch.
Der Laden wurde wirklich min. einmal pro Unterhaltung angesprochen.
Dieser Laden ist nicht nur mit Berberschmuck gefüllt, sondern alles was Afrika an Souvenirs, Kunst, Kitsch, Fossilien & Edelsteinen zu bieten hat. Er sagte uns, dass die Waren aus ganz Afrika kämen, & hin & her getauscht wird.
Er dann mit uns durch die nostalgische Küche – dort konnte man echt vom Boden essen! Er wies darauf hin, wie sauber sein Campingplatz ist & ich muss sagen die sanitären Anlagen waren auch OK.
Ehrlich - dort aßen wir unsere beste Tajine.
Ich wollte am Abend unbedingt mit den ganzen Jungs Shisha rauchen, er organisierte alles & wir unterhielten uns stundenlang in gemütlicher Runde. Dann gab es noch ein alkoholfreies Bier.
Wir gingen spät schlafen & nach dem Frühstück zahlten wir die Rechnung, auf der alles notiert war, da wir auch noch div. Softdrinks dort tranken. Ich wiess auf die Shisha & das Bier hin & er winkte ab – Gastgeschenk! Warum hat er mir das nicht auf die Rechnung gesetzt? Ich rechnete damit, & er wusste, dass ich damit rechnete. Er ließ uns nicht ehr gehen bevor wir nochmal in den Laden gingen um etwas zu kaufen. Wir nahmen dann nach etwas feilschen 2 Fossilien für 100 Dhm, teils aus Höflichkeit mit. Er schenkte uns jeder noch eine Wüstenrose – hätte er auch nicht machen brauchen!
Wir besuchten Campingplätze, Hotels, aßen in kleinen Restaurants Tajine & wir kauften in kleinen Strassen Läden. Wir kamen in 10 Tagen nicht einmal in die Situation, dass wir das Gefühl hätten, man wolle uns in irgendeiner Form als Tourist abziehen. Ich muss dazu sagen, in den Touristengegenden rechne ich damit nicht unbedingt.
Mit einer höflichen & gesunden Skepsis sollte man schon auf die Leute zu gehen. Man kann ihnen nicht in den Kopf schauen. [*****]öcher gibt es auf der ganzen Welt – in jedem Land.

Seit 28.10.13 sind wir zurück aus Südmarokko. Zunächst herzlichen Dank an alle im Forum, besonders Mogador52, für die tolle Unterstützung in der Vorbereitung. Wir waren in Ksar Bicha, Merzouga - also Erg Chebbi und haben da die Tour 2 gemacht mit Übernachtung im privaten Camp. Wer kein passionierter Reiter ist, sollte sich nicht mehr als 2 Stunden auf einem Dromedar zumuten. Ein tolles Erlebnis ist die Wüste schon. Das Camp war mir mit Toilette und Wasserspülung,Strom in den Zelten und Betten eher zu touristisch. Das Erlebnis des Sternenhimmels war nicht beeintächtigt, da der Platz selbst nicht beleuchtet war. Störender war da schon der Vollmond, der den Sternen die Show gestohlen hat. Schön am Abend Essen, Lagerfeuer, Trommeln und Gesang der Dromedarführer. Leider liegt das Lager auch so, dass man am Horizont schon das Ende der Düne sieht. Also wer schon mal in Namibia im Sossusvlei war, sollte nichts Ähnliches erwarten.

Wir waren begeistert von der Freundlichkeit der Menschen, der Einfachheit des Lebens, welche uns bewußt werden ließ in welch unvergleichlichen Luxus und Comfort wir leben.

Wir haben uns sehr sicher gefühlt, auch in den dunklen, engen Gassen Marrakechs. Im ganzen Land gibt es häufige Polizeikontrollen. Touristen werden stets durchgewunken.

Was nutzen da die Kontrollen, wenn die, die nach Touristen aussehen, durchgewunken werden? Wenn ich mir gewaltbereiten Islamisten in Deutschland so ansehe, da sieht jeder zweite nach Tourist aus !?!?

das ist die meinung von "wadi235" mit dem speziellen durchblick dazu.