Hallo Marokko-Experten,

ich plane gerade meine erste Marokkoreise (gar nicht so einfach wenn man individuell reisen will und noch nie in Nordafrika war).

Ich fliege am 23. Oktober von Las Palmas nach Marrakesch.
Ich habe noch keinen Rückflug, möchte aber etwa 3 Wochen bleiben.
Auf eine Empfehlung hier im Forum habe ich das Sherazade vom 23.10. bis 25.10. gebucht. Hier schon meine erste Frage, wieviele
Tage sollte man in Marrakesch bleiben?

Da mich die Sandwüste sehr interessiert möchte ich dann unbedingt weiter nach Zagora und dann nach Merzouga.
Hierzu hätte ich auch ein paar Fragen.
Ist es kein Problem mit dem Bus dorthin zu kommen?
Wo sollte man unbedingt übernachten und was ist auf der Stecke zu besichtigen?
Ich möchte in der Gegend Zagora und Merzouga jeweils kleine Wüstentouren (Jeep und Kamel) machen.
Welche Orte eignen sich am besten als Ausgangspunkt?
Welche Zeit muss ich ungefähr für Zagora und Merzouga veranschlagen?

Auf dem Rückweg möchte ich noch nach Essaouria ein paar Tage bleiben.
Hättet ihr Tipps was man in der Gegend unbedingt anschauen sollte (Städte z.B.)?

Eine Menge Fragen, ich würde mich sehr über eure Tipps freuen.

Viele Grüße

bashar60

Hola Bashar,

was Essaouira angeht so fühle ich mich angesprochen. Die Hauptattraktion ist die Stadt selber, mit ihrer Medina.
Als Restauranttip kann ich Dir "Ferdaouss" empfehlen.
Auf keinen Fall solltest Du den Sonntagsmarkt "Had Draa" versäumen, etwa 25km ausserhalb von Essaouira, mit grossem Kamelmarkt. Du solltest früh dort sein.
Wenn Du Lust auf ein Treffen hast dann sag mir doch kurz via PN Bescheid ansonsten wünsche ich Dir erholsame Tage in "Mogador"

Über Dein Anliegen des Wüstenausfluges ist hier schon viel geschrieben worden und mittels der Suchfunktion findest Du alle Infos, die Du brauchst.

Schöne Reise ...guenter...

Danke für deine Essaouira-Tipps, ich freue mich schon darauf.
Aber im Mittelpunkt steht für mich die Wüste, hat wirklich keiner Tipps bezüglich Zagora und Merzouga?

Viele Grüße
bashar60

Hallo Bashar,

sehr schön ist, dass Du mit 3 Wochen doch ein bisschen Zeit und wenig Eile hast.
Bus nach Zagora dürfte zumindest von Ouarzazate aus kein Problem sein, nach Erfoud/Merzouga auf der Hauptstrecke, ebenfalls über Ouarzazate auch nicht. Es gibt wohl auch eine Straße von Erfoud nach Zagora. Wie es dort busmäßig aussieht vermag ich nicht zu beurteilen, aber zumindest ein paar klapprige Kisten dürften dort wohl auch verkehren.

In Zagora kann ich das nette Traveller-Hotel Fibule du Draa empfehlen. Es gibt bei Zagora einige kleinere Sanddünen, aber für das richtige Wüstenfeeling mußt Du wohl weiter bis Mhamid (Erg Chegaga). Aber auch Zagora finde ich zum Verweilen sehr schön.

Viele Grüße
Lothar

Hallo Lothar,

danke für deine Infos, das Hotel Fibule habe ich auch schon in Betracht gezogen.
Hättest du eine noch einen Tipp was man ausser den beiden Wüstengegenden um Zagora und Merzouga auf keinen Fall verpassen sollte?

Muchos Saludos
bashar60

Hallo Bashar,

3 Tage Marrakesch passt schon meiner Meinung nach. Es gibt natürlich unglaublich viel zu sehen im Süden Marokkos und Du wirst Dich trotz Deiner 3 Wochen Zeit noch einschränken müssen.

Da Dein Interessenschwerpunkt wohl spektakuläre Landschaften sind solltest Du auf keine Fall die Dades-Schlucht verpassen. Vielleicht schafftst Du es ja die Verbindungspiste von der Dades- in die Todra-Schlucht (habe ich im November auch vor) zu fahren.

Sehr reizvoll ist auch der Nordhang des hohen Atlas mit teilweise alpiner Vegetation von Marrakech aus. In Ourigane lässt es sich z.B. im Sanglier qui fume gut verweilen und von dort aus Wanderungen oder kleinere Spaziergänge unternehmen.

Wunderbare Landschaften findest Du auch im Anti-Atlas oder im mittleren Atlas. Aber dafür dürfte die Zeit zu knapp sein.

LG
Lothar

Hallo Bashar,
also zwei Nächte in Marrakech sind schon ein bißchen wenig,
aber auf dem Rückweg kommst Du ja wieder vorbei.
Beim Sherazade ein bißchen verwinkelt um die Ecken - ist ausgeschildert - findest Du das Dar di Said, sehenswert.
Die Medersa ben Jussuf mußt Du unbedingt ansehn, es gibt jetzt
eine kombinierte Eintrittskarte für die Medersa, das Musée de Marrakech und die Kubba. Das Musée hat immer interessante Ausstellungen und über Mittag ist nicht viel los, es ist entspannend zum Sitzen und Ausruhn.
Seit kurzem fährt Supratours (www.supratours.ma) von Marrakech
nach Zagora (16.00 ab M. an Z. 22.59 - DH 120) oder Du steigst
in Ourazazate aus und fährst am nächsten Tag weiter.
Fahrplan unter oncf.ma (Eisenbahn).
Die Strecke hinterherum vom Draatal zur Todraschlucht oder umgekehrt ist sehenswert, aber ob es da öffentlichen Transport gibt, möchte ich bezweifeln, Wir sind mit Geländewagen gefahren.
Essaouira ist für sich schön genug, da brauchst Du keine weiteren
Sehenswürdigkeiten. Aber Du kannst mit Supratours (14.00 Uhr ab E.) über Safi nach Marrakech zurückfahren.
Eine schöne Zeit in Marokko
Wuestenblume

Hallo Lothar, hallo Wüstenblume,

vielen Dank für eure sehr hilfreichen Tipps, jetzt bekommt die Reise ein wenig mehr Kontur.

Muchos Saludos

bashar60

Auf dem Weg von Ouarzazate nach Merzouga liegt auch noch Ait Benhaddou (Weltkulturerbe) - ein Abstecher lohnt auf jeden Fall. Hier gibt es auch gute Auberges zum Übernachten. Meist sogar mit Blick auf Ait Benhaddou.

Viel Spaß in Marokko!

Hallo Bashar,
auf der Strecke von der Dades– zur Todra Schlucht gibt es zwischen Mesmir am Dades und Tamtatouche am Todra deffinitiv KEINE öffentlichen Verkehrsmittel.
Die Strecke ist auch NUR für Allradfahrzeuge geeignet, übrigens genauso wie die Strecke Telouèt – Ait Benhaddou,
dies auch als kleiner Tipp an Lothar (lodrice) aus Karlsruhe und Reiner aus Österreich, Beitrag vom 17. bzw 18.08.08 ( Rundreise durch Südmarokko im November ).
Meiner Meinung nach wäre das Befahren beider Strecken mit PKW sehr abenteuerlich und leichtsinnig.
Gruss Peter
_____________________
http://www.sport-travel-tours.de

Danke Peter,
für Deine Infos.
Das dachte ich mir auch schon fast, dass es mit PKW schwierig wird. Da meine Zeit eh knapp bemessen ist, lasse ich Telouet am besten aus und werde direkt Ait Benhaddou anfahren bzw noch ein kleines Stück weiter zur Kasbah Tamadakht/Ellouze.

In die Dades-Schlucht fahre ich dann ein Stück hinein und dann wieder zurück, dasselbe eventuell in der Todra-Schlucht.

Zum Schluss fällt mir für Bashar noch ein kleiner Tipp ein: Die Safranstadt Taliouine. Sehr schöne Gegend, ruhige angenehme Stadt, einfache aber gute Auberge Soukthana.

Liebe Grüße

Lothar

Hallo Lothar, Peter, Wüstenblume und Günther,
vielen Dank für eure wertvollen Tipps, mit eurer Hilfe wird die Reiseplanung wesentlich runder. Ait Benhaddou hatte ich bis jetzt noch gar nicht auf dem Plan aber es klingt so interessant, dass es unbedingt dabei sein muss. Da ich voraussichtlich mit öffentlichen Bussen unterwegs sein werde meine Frage würdet ihr in Ouarzazate übernachten und mit dem Taxi nach Ait Benhaddou fahren?
Dank eurer Tipps möchte ich dann weiter zur Dades-Schlucht. Glaubt ihr man kann eine Tour mit dem Jeep von Boumale nach Tinerhir organisieren, bzw. wird sowas vielleicht in Boumale angeboten?
Was haltet ihr von einer Kameltour? Ist Mhamid oder Merzouga besser dafür geeignet?
Noch eine Frage zur Ausrüstung. Sollte man Schlafsack und dicke Kleidung mitnehmen?

Schönen Dank vorab,

Muchos Saludos Harald

Hallo Harald,

ich würde an Deiner Stelle in Ait Benhaddou übernachten, das hat mehr Stil. Ich habe für unsere Reise demnächst geplant, in der Kasbah Ellouze zu übernachten, da mir diese im Internet und in Büchern sehr gut gefallen hat. Diese ist 6 km nördlich von Benhaddou. Von dort werden wir wohl Ait Benhaddou zu Fuß besichtigen. Du kannst den Bus von Marrakesch bestimmt beim Abzweig nach Ait Benhaddou verlassen und mit Taxi oder so weiter zur Kasbah kommen.

Ouarzazate finde ich bis auf die Kasbah Taourirt nicht soo prickelnd, eignet sich aber dennoch gut als zentraler Übernachtungsort, wenn Du für einige Tage in der Gegend verweilen willst.

Im Erika Därr-Reiseführer habe ich gelesen, dass es in Tinerhir einen Veranstalter gibt, der Geländewagentouren durchführt. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir dazu leider nichts sagen. Nur dass man Geländewagen in Ouarzazate oder Marrakesch leihen kann, aber für teuer Geld (150,--€ am Tag).

Einen Schlafsack braucht Du meiner Meinung nach nicht. Selbst wenn Du vorhast im Wüstenbiwak zu übernachten liegen dort Decken bereit. Ein paar dickere Kleidungsstücke solltest Du auf jeden Fall mitnehmen, besonders in höheren Lagen und in der Wüste könnte es abends ziemlich frisch werden. Auch Regen kommt im November gelegentlich vor.

Kameltouren werden in allen erdenklichen Varianten (eine Stunde bis zu einer Woche angeboten). Ich bin in Zagora für ein paar Stunden geschaukelt. Aber ob es in Zagora Mhamid, Merzouga oder am Strand von Agadir besser ist, das ist Gesdchmackssache.

Viel Spaß und viele Grüße
Lothar

Noch mal vielen Dank Lothar,
hast du eine Hotelempfehlung in Ait Benhaddou?
Hat jemand nähere Infos zu Geländewagentouren von Taourirt aus (speziell in die Dades-Schlucht)?
Noch eine Frage zu den Kameltouren, ist das nerviger Touristenrummel oder eher eine wunderbare Art sich in der Wüste fortzubewegen? Hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht? Nimmt man sein ganzes Gepäck auf so eine Kameltour mit?
Danke vorab, schönen Sonntag

Muchos Saludos Harald

Hallo Bashar,

ich bin etwas vorsichtig mit dem Antworten, da ich keine Werbung machen will, da ich selber Kameltouren anbiete, aber trotzdem:
Zagora ist noch nicht wirklich das Wuestengefuehl (vielleicht ist das bei mir auch Gewohnheit nach 2 Jahren in der Naehe von M'Hamid), aber es ist eine Stadt mit den ueblich Stadtranddreckgebieten und es kommt darauf an, wie viel Zeit Du fuer die Kameltour einplanst.
Die Kamele tragen das Gepaeck, es ist aber nett, sie nicht gerade zu ueberlade. Wir empfehlen pro Teilnehmer 15 KG, ansonsten kann man auch das, was man nicht braucht, beim Ausgangsplatz lassen.
Die Kamele habe ein sehr angenehmes Tempo und es ist eine sehr schoene Art der Fortbewegeung, sowohl das nebenher laufen als auch das Reiten. Aber man kann alles missbrauchen und in einer Gruppe von sehr vielen Leuten von einem festen Platz zum anderen wird das ganze sehr schnell zum Touristenrummel.
Einen Schlafsack wuerde ich persoenlich mitnehmen, es wird gegen morgens recht kuehl und die Decken sind mir persoenlich immer etwas zu schwer.
Liebe Gruesse

Karla

Hallo,

wenn's unbedingt das Sherazade sein soll, dann nimm auf keinen Fall ein Zimmer oben. Zum einen befindet sich die Moschee direkt nebenan. Du musst schon ein begeisterter Frühaufsteher sein, um den Ruf des Muezzins um 5 Uhr zu genießen.
Zudem sitzen abends Leute auf der Dachterasse. Schlafen fällt da schwer. Bei meinem Aufenthalt fand eine Feier auf der Terasse statt. Horror pur. Und morgens ab 7 Uhr bereiten die Angestellten lautstark das Frühstück vor.
Ich kann dir das Riad Dalia empfehlen. Sehr gute Lage, schöne Zimmer, nette Leute und ruhig gelegen. (Bekomme keinen Rabatt, keine Sorge)

Zur Wüstetour: Wenn Du die Ruhe in der Wüste erleben und genießen willst, geht das nur mit dem Dromedar. Die Geländewagen brausen durch die Wüste mit einigen Stopps. Blanke Zeitverschwendung. Zwei Nächte sollten es mindestens sein.
Ich war zweimal in der Nähe von Mhamid. Genial! Aber: achte darauf, einen zuverlässigen Veranstalter zu nehmen.

Zudem musst Du mit sehr langen Fahrzeiten rechnen. Ich selbst würde niemals nachts mit öffentlichen Bussen (oder auch mit PKW) fahren. Bei dem Fahrstil der Fahrer und den Straßenverhältnissen ist das Kamikaze. Habe vor 2,5 Jahren das Ergebnis einsn Zusammenstoßes von einem Bus mit einem Traktor gesehen. Gab viele Tote.

Viel Spass

Thomas

unfaelle gibts ueberall auf der welt zu jeder tages- und nachtzeit.
mein hauptgrund: ich wuerd nachts nicht fahren, weil man dann nix von der tollen landschaft sieht. und das ist doch mit einer der wichtigsten gruende, warum die meisten besucher nach marokko kommen, oder?

Hallo Experten,
ich bräuchte nochmal eure Hilfe, ich überlege hin und her ob ich die Tour nicht doch mit meinem Mietwagen machen soll. Also die wesentlichen Orte sind Marrakesch, Ait Benhaddou, Dades–Todra Schlucht, Zagora, Merzouga, Essaouria.
Als negative Punkte sehe ich;
den Preis (für die angebotenen Autos sehr hoch)
Diebstahl (ein Bekannter erzählte mir sein Wagen wurde trotz großer Vorsicht aufgebrochen)
bei einer längeren Kameltour steht der Wagen nur herum
Als positve Punkte sehe ich;
mehr Felxibilität (man sieht dadurch mehr)
schneller
man kann mehr minehmen
Ihr seht, ein Tipp von Marokkoexperten wäre sehr hilfreich.
Würde mich freuen

Muchos Saludos Harald

Hallo Harald,
ich werde auch mit Mietwagen unterwegs sein. Den Preis finde ich für einen PKW akzeptabel, wenn Du über Internet buchst (ab ca. 200,-- € pro Woche für einen PKW -car del mar). Pistenfahrten sind allerdings damit nicht gestattet und einen Geländewagen zu buchen wird richtig teuer.

Das Problem Diebstahl sehe ich in Marokko im Gegensatz zu Spanien, wo Du ja herkommst, überhaupt nicht. Ich kenne niemanden, dem in Marokko irgendetwas abhanden gekommen wäre und ich selbst war auch schon immerhin 17 mal dort und hatte auch schon einige Autos gemietet.Probleme gab es eigentlich nie, nur dass bei lokalen Vermietern der Zustatnd des Fahzeuges nicht immer sehr vertrauenserweckend war.

Es gibt eigentlich immer jemand, der für ein paar Dirham auf Dein Zeug/Auto etc... aufpasst. Außerdem kannst Du den Mietwagen auch inclusive Diebstahlversicherung bekommen.

Da Du aber wie gesagt einige Zeit zur Verfügung hast, wäre es wohl für Dich auch mit Bussen, Taxis...ect. machbar, aber einen Mietwagen zumindest für ein paar Tage etwa ab Marrakesch oder Ouarzazate wäre natürlich schon ziemlich praktisch.

Eine preiswerte und recht schnelle Fortbewegungsmethode sind die Taxis collectives. Das sind große Taxis, die mit 6 Personen ein Ziel ansteuern, wobei der Beifahrerplatz als 2 Plätze zählt (also doppelter Preis oder zu zweit auf dem Beifahrersitz drängeln). Auf diese Weise bin ich letzten November auf dem Beifahrersitz für den doppelten Preis -50 Dh- von Oualidia nach Safi gefahren.

LG Lothar